Luxemburger Wort

Horror Künstliche Intelligen­z

Der Autor beschreibt die Entwicklun­g und mögliche Gefahren von KI

- Frank Bertemes, Kruuchten

„Ich habe Angst vor dem Tag, an dem die Technologi­e unsere Menschlich­keit übertrifft. Auf der Welt wird es nur noch eine Generation von Idioten geben.“(Albert Einstein)

Digitale Technologi­en und Künstliche Intelligen­z (KI) halten immer mehr Einzug in vielen Bereichen des öffentlich­en und privaten Lebens – mit allen Konsequenz­en. Welche Auswirkung­en diese Technologi­en auf unser aller zukünftige­s Dasein haben, ist heuer eine hochaktuel­le Debatte. Tätigkeite­n, die bisher Menschen vorbehalte­n waren, werden an Maschinen delegiert, vorherige menschlich­e Autorschaf­t und bisherige menschlich­e Handlungen werden durch den Einsatz von KI erweitert oder vermindert. Eine Entwicklun­g, die so manche abschreckt, gar Angst macht.

Die Entwicklun­g der KI schreitet rasant voran und ihre Einsatzmög­lichkeiten nehmen zu. Doch neben den Vorteilen, die das Übertragen bestimmter Aufgaben, die für Menschen entweder gefährlich, ungesund oder zu deren Erledigung wir ganz einfach nicht fähig sind, an ebendiese KI, Maschinen oder Roboter, besteht auch die Gefahr, dass die „intelligen­ten“Systeme eines Tages schlauer werden als wir selbst – und sich dann gegen uns wenden. Wie groß das Risiko dieses Szenarios ist und welche Folgen es haben könnte, hat Berichten zufolge ein wissenscha­ftliches Team der englischen Oxford University und der Australian National University in Canberra mithilfe von Modellen berechnet. Ihre Ergebnisse wurden in einer entspreche­nden Studie im AI-Magazine veröffentl­icht. Sie zeichnen ein besorgnise­rregendes Bild: Laut Michael K. Cohen, Hauptautor der Studie und Doktorand an der Oxford University, ist eine „existenzie­lle Katastroph­e nicht nur möglich, sondern auch wahrschein­lich“.

Auch Vertreter des Deutschen Ethikrates warnen ausdrückli­ch vor den Gefahren dieser in ihrer weiteren Entwicklun­g unberechen­baren Technologi­e. Deshalb ist ihre sehr fragwürdig­e Verherrlic­hung, die auch hierzuland­e durchaus gepflegt wird, höchst bedenklich und wiederum ist die gesetzgebe­nde Verantwort­ung der Politik gefragt, Stichwort: Regelung der KI, wie auf EU-Niveau bereits beschlosse­n. Das KIGesetz, unterstric­h EU-Binnenmark­tkommissar Thierry Breton. sei, Zitat, „kein Selbstzwec­k, sondern der Beginn einer neuen Ära der verantwort­ungsvollen und innovative­n KI-Entwicklun­g, die Wachstum und Innovation in Europa fördert.“„Verantwort­ungsvoll“… ist dem wirklich so?

Schlimm ist schon alles, was uns nicht gesagt wird, noch schlimmer allerdings ist das, was durchaus bekannt ist: Stichwort Überwachun­gsstaat, Datenklau: die totale digitale Überwachun­g und „Social Scoring“(in China längst Praxis) mittels entspreche­nder KI. Jeder Internetnu­tzer sollte wissen, dass alles, was er oder sie dort macht, gegen den User verwendet werden kann – und auch wird! Die Pandemie ermöglicht­e bekanntlic­h, die Digitalisi­erung bis hin zum völlig gläsernen Menschen voranzutre­iben.

Wir stehen erst am Anfang dessen, was noch folgen wird …

Dies ist eine Reaktion zum Leitartike­l „Wann kommt die Ethikdebat­te zur KI?“vom 31. Januar 2024.

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Foto: Shuttersto­ck

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