Erfolgstrainer Werner Klöckner arbeitet in Diekirch an seinem nächsten Projekt
Mit einer Punkteteilung in Mersch können die CHEV-Handballer den Klassenerhalt sichern. Das hat der Verein auch seinem Coach zu verdanken
Er kam im Sommer, sah das große Potenzial in der Mannschaft und siegte zumindest gegen die unmittelbare Konkurrenz im Kampf um Platz sechs: Werner Klöckner steht kurz vor dem Erreichen der Titelgruppe, das Diekirch zum zweiten Mal in Folge festmachen kann. Der deutsche Erfolgstrainer, der 2013 mit dem HB Esch 2013 das Challenge-Cup-Finale gegen Minsk erreichte und damit für eine bislang nie dagewesene Euphorie beim Serienmeister sorgte, hat die CHEV-Mannschaft ein gutes halbes Jahr nach seiner Amtsübernahme in die Erfolgsspur geführt.
Dafür muss Diekirch morgen im letzten Spiel der Normalrunde in Mersch mindestens ein Remis gelingen. Selbst eine Niederlage könnten sich das Team leisten, wenn der schärfste Konkurrent Rümelingen in Düdelingen verliert. Dann entscheidet der direkte Vergleich zugunsten der Diekircher. Die hatten zwar das Hinspiel in Rümelingen mit 24:27 verloren, doch im Rückspiel Anfang Dezember erspielte sich der CHEV mit einem 26:21-Sieg einen Zwei-Tore-Vorteil, der dann greifen würde. Nur eine Merscher Niederlage beim Tabellenschlusslicht und ein Unentschieden von Rümelingen würde das Esperance-Team von Spielertrainer Alexandros Vasilakis in die Titelgruppe bringen.
„Wir wollen mit Herzblut und Leidenschaft agieren, hoch konzentriert in das Spiel gehen und von Beginn an zeigen, dass es nur einen Sieger geben kann. Die Tür für die Titel-Play-offs steht ganz weit offen“, sagt der 66-jährige Klöckner, der in Luxemburg nach seiner Glanzzeit in Esch noch einmal als Co- und Interimstrainer des Clubs sowie bei den Frauen des HB Museldall als Übungsleiter anheuerte. „Elementar ist, dass wir eine Top-Einstellung zeigen und mit unserem Tempospiel sowie einer aggressiven Abwehr zum Erfolg kommen.“Klöckner zieht den Hut vor den Merschern: „Ich habe Respekt davor, dass sie die Saison so tapfer zu Ende spielen. Wir müssen aufpassen und gehen mit der nötigen Demut in die Partie.“
Klöckner ist ein Handballcoach, der gerne dort arbeitet, wo das Menschliche stimmt. „Ich sehe mich eher als Handball-Projekttrainer. In Diekirch sehe ich einen Verein und eine Mannschaft, die sehr ambitioniert arbeitet und entwicklungsfähig ist.“So trainierte der nahe Koblenz lebende Coach bereits renommierte Clubs. Er war Co-Trainer beim VfL Gummersbach und Trainer beim ThSV Eisenach in der Bundesliga. Dort hat er auch das Handball-Internat mitgeleitet. Darüber hinaus coachte Klöckner den damaligen deutschen Oberligisten Biewer/Pfalzel und war als Spieler 1974 mit Mülheim-Kärlich Deutscher B-JugendMeister. Zuletzt leistete Klöckner „Entwicklungshilfe“beim HB Museldall.
Afrika-Cup-Akteure wieder an Bord
„Ich fühle mich sehr wohl in Luxemburg und möchte die Truppe in Diekirch weiter stabilisieren und zu Top-Leistungen animieren. Ein Einzug in die Titelgruppe würde nicht nur den Klassenerhalt bedeuten, sondern auch Planungssicherheit für den Präsidenten geben“, weiß Klöckner. Im Pokal haben sich die Diekircher bereits für das Final Four qualifiziert. Am 25. April ab 18.30 Uhr geht es in der Coque in Kirchberg gegen die Red Boys. „Das ist noch weit weg“, so Klöckner. „Unser Ziel ist, in der Titelgruppe die Großen zu ärgern und ein paar bemerkenswerte Ergebnisse einzufahren.“
Personell sieht es bis auf einen Spieler gut aus morgen: Denn Gilson Mendes Correia und Bruno Pires sind nach ihrem Einsatz für die Kap Verden beim AfrikaCup wieder an Bord. Wenn dann auch Jacek Luberecki, der beim CHEV die U15 und U17 trainiert, seine muskulären Blessuren auskuriert hat und Nik Schneider beruflich abkömmlich ist, kämen die Blauen aus dem Norden bis auf Borys Brukwicki mit der vollen Kapelle nach Mersch. Der Spielmacher laboriert seit Wochen an einer Schulterverletzung und muss sich aller Voraussicht nach einer Operation unterziehen.
: Ich fühle mich sehr wohl in Luxemburg und möchte die Truppe in Diekirch weiter stabilisieren und zu Top-Leistungen animieren. Werner Klöckner