Nationales Sportmuseum in Esch ist ins Stocken geraten
Der Baubeginn für das Megaprojekt Parc Lankelz bleibt ungewiss. Sowohl die Gemeinde als auch das Ministerium halten aber an den Plänen fest
Mehr als 350 Wohnungen, das nationale Sportmuseum, eine Sportarena sowie zahlreiche Büro- und Einzelhandelsflächen – die Pläne für das Großprojekt Park Lankelz in Esch sind gewaltig. Auf dem Gelände direkt neben der Kreuzung der beiden Autobahnen A4 und A13, auf dem früher der Autohändler Muzzolini ansässig war, soll ein völlig neues Stadtviertel entstehen.
Doch die Entwicklung scheint ins Stocken geraten zu sein. Seit vor anderthalb Jahren ein Holzzaun rund um das Gelände gezogen, und der Teilbebauungsplan (PAP) vom Escher Gemeinderat verabschiedet wurde, ist es ruhig geworden. Baumaschinen bewegen sich hinter den Holzzäunen jedenfalls keine, die Arbeiten haben bislang nicht begonnen.
Genehmigung liegt vor, Bauarbeiten lassen auf sich warten
„Das Projekt hat sich in der Tat verzögert“, erklärt ein Sprecher der Gemeinde Esch auf LW-Nachfrage. „Wie bei anderen Großprojekten wird auch dieses in mehreren Etappen realisiert“, fährt er fort. Nachdem im vergangenen Jahr die letzten Anlagen des früheren Autohauses abgebaut wurden, liege derzeit zwar die Genehmigung für die erste Bauphase vor, der Bauträger habe aber noch keinen Termin für den Beginn der Arbeiten verkündet. Dieser erste Bauabschnitt umfasst sowohl die Sportarena mit der dazugehörigen Tiefgarage als auch Flächen für Einzelhandel und 100 Wohnungen.
Das nationale Sportmuseum ist nicht Teil der ersten Bauphase. „Der Teil des Projekts, der das Sportmuseum umfasst, ist aktuell ungewiss“, erklärt der Pressesprecher der Stadt Esch und fährt fort: „Der Grund dafür ist, dass das notwendige Gesetz, um das Gelände, das derzeit als nicht bebaubar gilt, in ein Baugebiet umzuwandeln, bis jetzt nicht verabschiedet wurde.“Auch die Krise im Bausektor sowie der Anstieg der Zinsen hätten ihren Teil dazu beigetragen, das Projekt auszubremsen. Da es derzeit nicht einmal einen Termin für den Beginn des ersten Bauabschnitts gebe, sei es nicht möglich, einen verlässlichen Ausblick auf den Zeitpunkt der Fertigstellung des Gesamtprojekts zu geben.
Trotz aller Verzögerungen hält die Stadt aber weiter am Sportmuseum fest. „Sowohl mit dem Bauträger als auch mit dem Sportministerium wurden entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet“,
heißt es vonseiten der Stadt Esch. Auch der frühere Escher Bürgermeister und aktuelle Sportminister Georges Mischo (CSV) hält in seiner neuen Funktion an den Plänen zum Bau des Sportmuseums und der Sportarena in Lankelz fest. Dies geht aus seiner Antwort auf eine entsprechende parlamentarische Frage der beiden LSAP-Abgeordneten Georges Engel und Liz Braz hervor.
Darin heißt es, dass beide Projekte nicht infrage gestellt seien. „Ich möchte betonen, dass das Sportmuseum weiterhin eine bedeutende Priorität für mein Ministerium bleibt“, erklärt Mischo in seiner Antwort. „Wir sind entschlossen, die Anstrengungen für dessen Fertigstellung und dessen weitere Entwicklung fortzusetzen“, so der neue Sportminister. Es ist vorgesehen, dass der Bau des Sportmuseums von der Stadt Esch vorfinanziert, und das Museum nach Fertigstellung vom Staat erworben wird.