Die Highlight-Maschine der Musel Pikes glaubt fest an den Klassenerhalt
Tai Bibbs ärgert sich über die Niederlage gegen Contern, hat die Hoffnung aber längst noch nicht aufgegeben
Die Musel Pikes haben am Samstagabend einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen müssen. Bei der 86:97-Heimniederlage gegen Contern blieb dem Team von Trainer Philip Dejworek der fünfte Saisonsieg verwehrt. „Wir haben ein gutes erstes Viertel gespielt, dann aber zu viele Ballverluste gehabt und uns dadurch selbst geschlagen. Nach der Pause kamen wir besser zurück, aber am Ende machte sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar, die uns zum Verhängnis wurde. Ich schätze unseren Willen, aber wir müssen Wege finden, solche Spiele für uns zu entscheiden“, sagte Tai Bibbs.
Der US-Amerikaner erzielte bei der Heimniederlage 32 Punkte. Obwohl Bibbs eine starke Saison spielt, plagen ihn und seine Teamkollegen Abstiegssorgen, schließlich sind die Musel Pikes derzeit Tabellenletzter. „Wir befinden uns in einer heiklen Situation. Dennoch habe ich Vertrauen in die Mannschaft und bin überzeugt, dass der Verein auch in der nächsten Saison in der ersten Liga spielen wird. Ich glaube, dass die Zahnräder zum richtigen Zeitpunkt ineinander greifen werden.“
Der athletische Bibbs könnte im Kampf um den Klassenerhalt zur Schlüsselfigur werden. Mit knapp 27 Punkten pro Spiel gehört der Guard zu den Topscorern der LBBL. Dass der 24-Jährige bei den Musel Pikes aber von Beginn an so viel Verantwortung übernehmen musste, hat ihn selbst überrascht. „Am Anfang war ich schon etwas geschockt. Ich musste dieses sehr junge Team direkt anführen. Aber diese Erfahrung hilft mir enorm.“
Der US-Amerikaner spielte in der vergangenen Saison in Finnland für Oulu und in Kroatien für Sinj. „Kroatien ist zwar kein reiches Land, aber die Menschen sind sehr gastfreundlich. Unser Fanclub hat uns zu allen Auswärtsspielen begleitet und für eine tolle Stimmung gesorgt“, erzählt er. „Ich hatte die Möglichkeit, eine andere Kultur kennenzulernen. Ich habe es genossen, dass das Meer nicht weit weg war.“
Mitbewohner, Teamkollege und Freund
Auch wenn ihm die „dunklen und verschneiten Wintertage“in Luxemburg etwas zu schaffen machen, fühlt er sich wohl. „Wir wohnen in Remich, dort ist es sehr angenehm. Es gibt keinen großen Unterschied zu meinem Leben in den USA. Ich habe zudem ein sehr gutes Verhältnis zu Jalen (Green, zweiter Profi der Musel Pikes, Anm. d. Red.). Dass wir zusammenwohnen hat nur Vorteile.“Die beiden US-Amerikaner verstehen sich nicht nur außerhalb der Halle. „Wir kennen unsere Stärken und Schwächen und versuchen, uns so gut wie möglich zu ergänzen. Ich stehe gerne mit Jalen auf dem Feld.“
Obwohl er in dieser Saison schon einige starke Leistungen gezeigt hat und fast wöchentlich mit Highlights auf sich aufmerksam macht, ist Bibbs durchaus selbstkritisch. „Ich versuche, mein volles Potenzial auszuschöpfen. Natürlich hatte ich einige gute Spiele, aber das hat meinen Hunger nicht gestillt. Es gibt noch viel zu lernen und ich möchte mich in einigen Bereichen verbessern.“
Dass die Musel Pikes als Team noch Luft nach oben haben, begründet Bibbs wie folgt: „Im Moment fehlen uns leider einige Spieler. Diese Ausfälle zu kompensieren, erfordert noch mehr Energie und Biss.“Vor allem unter den Körben sieht der US-Amerikaner die Moselaner im Nachteil. „Ein weiterer großer Spieler würde uns sicher helfen.“Denn im Gegensatz zu einigen Konkurrenten setzen die Musel Pikes nur auf zwei Profis.
Bis zum Start der Abstiegsgruppe stehen in der regulären Saison noch vier Spiele auf dem Programm. Für die Musel Pikes wird es in den kommenden Begegnungen jedoch nicht leichter. Am Freitag sind Bibbs und Co. in Ettelbrück gefordert, am Sonntag geht es vor heimischem Publikum gegen Amicale. „Wir werden versuchen, das Maximum herauszuholen.“