Ex-Stars bereichern die BGL Ligue
An diesem Wochenende endet die zweimonatige Winterpause im nationalen FußballOberhaus. Nachdem am vergangenen Sonntag bereits das Nachholspiel zwischen Rosport und Jeunesse (1:0) auf dem Programm stand, sind eine Woche später auch die anderen Erstligisten gefordert. Seit Anfang Dezember hat sich einiges getan. Dank hochkarätiger Transfers könnte die BGL Ligue in den kommenden Monaten besonders interessant werden.
Für Schlagzeilen sorgten in der Winterpause einige internationale Stars, die in Luxemburg anheuerten. Schifflingen verpflichtete den ehemaligen marokkanischen Nationalspieler Nabil Dirar. Der langjährige Monaco-Leistungsträger stand 2017 im Champions-LeagueHalbfinale. Niederkorn nahm Ex-Bundesligaprofi Jonathan Schmid unter Vertrag. Hesperingen hat sich die Dienste von Raphael Holzhauser gesichert. Der ehemalige österreichische Nationalspieler war ebenfalls im deutschen Oberhaus aktiv.
Schon bevor klar ist, ob die Neuzugänge ihre neuen Vereine sportlich weiterbringen, sind sie ein Gewinn für die BGL Ligue.
Luxemburg ist nicht erst jetzt eine Option für berühmte Fußballer geworden. In der Vergangenheit kamen Stars wie Mustapha Hadji, Tony Vairelles oder Florent Malouda ins Großherzogtum. Dass nicht alle den gewünschten Erfolg brachten, ist dabei fast nebensächlich. Prominente Neuzugänge locken neue Zuschauer an, zudem werden auch andere Fußballer auf Luxemburg aufmerksam. Genau wie in den vergangenen Jahren ausländische Spieler bewiesen haben, dass die BGL Ligue ein Sprungbrett sein kann.
Die sportlichen Erwartungen an die in der Winterpause gekommenen Ex-Stars müssen realistisch sein. Einige Neulinge könnten dennoch glänzen. Als der ehemalige Champions-League-Sieger Malouda 2018 nach einer längeren Pause mit 37 Jahren nach Differdingen kam, war seine Zeit längst abgelaufen. Dirar feiert noch diesen Monat seinen 38. Geburtstag. Hesperingens Holzhauser spielte zuletzt aber noch in der belgischen Jupiler Pro League für Louvain und wird nächste Woche 31 Jahre alt. Der 33-jährige Schmid kam vom österreichischen Erstligisten Austria Lustenau zum FC Progrès.
Die Verfolger von Tabellenführer Differdingen wollten sich in der Winterpause punktuell verstärken, um in der Rückrunde im Titelkampf mitzumischen. Doch auch der Spitzenreiter hat aufgerüstet. Neben Christian Schoissengeyr, der bis 2022 in der ersten österreichischen Liga spielte, verpflichtete Differdingen auch Artur Abreu. Der aus Petingen gekommene Torjäger lief schon in der Jugend für Differdingen auf.
Sein Wechsel erregte zwar weniger Aufsehen als die Verpflichtungen von Dirar, Schmid und Holzhauser, könnte sich aber als der sportlich bedeutendste erweisen. Das Interesse am Titelkampf in der BGL Ligue ist allerdings vor allem dank der Ex-Stars gestiegen.
Die sportlichen Erwartungen an die in der Winterpause gekommenen Ex-Stars müssen realistisch sein.
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