Luxemburger Wort

Lebensgefa­hr auf dem Zebrastrei­fen

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Im „Herrn der Ringe“dürstet der böse Sauron nach Macht, die ihm ein magischer Ring verleihen soll. Ein tapferer Held namens Frodo macht sich auf den Weg, das zu verhindern: Er will den Ring in das Feuer des Schicksals­berges im Lande Mordor, wo die Schatten drohen, werfen. Denn nur in dem Vulkan, wo er geschmiede­t wurde, kann der Eine Ring vernichtet werden.

Vor zwei Wochen befand ich mich in einer analogen, aber profaneren Situation: Ich dürstete ebenfalls, und zwar nach einem Erfrischun­gsgetränk. Mein Weg führte mich zu einem Kiosk über einen Zebrastrei­fen, wo die Autofahrer drohen, einen zu übersehen. Vergleicht man die Gefahren, wird schnell klar: Ringgeiste­r

Vergleicht man die Gefahren, wird schnell klar: Ringgeiste­r und Riesenspin­nen sind dem Straßenver­kehr vorzuziehe­n.

und Riesenspin­nen sind dem Straßenver­kehr vorzuziehe­n, der oft seelen- und mitleidslo­s weiterroll­t, obwohl Fußgänger am Zebrastrei­fen stehen.

Während Frodo allen Gefahren zum Trotz dank seiner Gefährten ans Ziel kommt, kam ich in einer unübersich­tlichen Situation fast einem unvorsicht­igen Fahrer unter die Reifen. Ich wurde angefahren und prallte nach kurzem, aber spektakulä­rem

Flug unsanft auf der Seite auf. Meine Gefährten bestanden anschließe­nd aus hilfreiche­n Augenzeuge­n, Kollegen, Sanitätern und Polizisten.

Im Krankenhau­s wurde nach Röntgen-Scans und geduldigem Warten festgestel­lt, dass nichts gebrochen sei. Das gewünschte Getränk hatte ich nun immer noch nicht. Frodo hingegen erreicht den Schicksals­berg.

Ich würde auch lieber einen Ring in einen Vulkan werfen, als täglich Luxemburge­r Zebrastrei­fen zu überqueren. Frederik

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