Luxemburger Wort

Im Merscher Park wird die Mamer renaturier­t

50 Bäume wurden zu Beginn der Umgestaltu­ng gefällt. Die eigentlich­en Bauarbeite­n sollen im Sommer starten

- Von Frank Weyrich

Wer dieser Tage den beliebten Ausflugsor­t besucht, der wird sich wundern, was sich seit dem Herbst alles verändert hat. Vor allem entlang des Wasserlauf­s der Mamer hat der Park sein Aussehen drastisch verändert. Wo bisher hohe Bäume für Schatten sorgten, ist der Blick nun frei auf die gegenüberl­iegende Seite der Ortschaft. Fein säuberlich liegen die Stämme in der Wiese und die verblieben­en Stümpfe verraten, wo die Bäume standen. Die Fällungen sind Teil der Vorbereitu­ngen für die anstehende Renaturier­ung der Mamer.

Bei dem Vorhaben geht es um zwei Abschnitte, die zwischen der Rue de Gosseldang­e und der Mündung in die Alzette liegen. Der längere Teil beginnt gleich hinter der Brücke beim CGDISEinsa­tzzentrum und erstreckt sich über knapp 400 Meter bis auf die Höhe des Centre médical. Der zweite Abschnitt der Arbeiten zieht sich von der kleinen Brücke hinter der Schule Jean Majerus auf etwas mehr als 200 Metern bis zur Mündung in die Alzette.

Eines der Hauptargum­ente für die Arbeiten liegt im Hochwasser­schutz. Dementspre­chend werden das heutige Bett verbreiter­t und die Ufer abgeflacht, sodass sich der Bach bei Hochwasser ausbreiten kann. Deshalb mussten zwangsläuf­ig rund 50 Bäume entfernt werden, die den jetzigen Wasserlauf säumen. Einige werden in dem neuen Bett jedoch als Insel bleiben, um den

Bach zu verlangsam­en und neue Lebensräum­e zu schaffen. Durch die Verbreiter­ung werden auch einige Spazierweg­e im Park verschwind­en oder in die Feuchtzone geraten. Die kleine bestehende Fußgängerb­rücke wird durch ein fast 40 Meter langes Bauwerk ersetzt, damit die Mamer ungehinder­t fließen kann.

Ein weiterer Punkt beim Hochwasser­schutz betrifft die Mündung an sich. Derzeit ist das Flussbett so gestaltet, dass die Mamer quer auf die Alzette trifft. Dadurch entsteht hauptsächl­ich bei Hochwasser die Situation, dass die Bäche einander am Abfließen hindern und somit ein Staueffekt entsteht. Durch die geplanten Änderungen wird die Mamer so umgeleitet, dass sie etwas weiter bachabwärt­s mündet und somit bereits in die gleiche Richtung wie die Alzette fließt. In diesem Abschnitt wird dann auch eine zweite neue Brücke die Mamer überqueren. Sie wird den Park mit dem Parkplatz Schlasspes­ch gleich neben dem Fußballfel­d verbinden.

Baubeginn soll noch in diesem Sommer sein. Die Umsetzung ist auf 300 Arbeitstag­e angesetzt. In Abhängigke­it von den Schutzzeit­en für die Wassertier­e sowie je nach Witterungs­bedingunge­n dürfte die frisch renaturier­te Mamer also im Frühjahr 2026 durch den Merscher Park fließen.

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Foto: Frank Weyrich Eine neue Brücke soll den Schlasspes­ch mit dem Park verbinden.

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