Der „Goldene Spatz“schickt Jurykinder aus Luxemburg ins Abenteuer
Für zwei Wettbewerbe werden junge Filmfreunde gesucht, die vom 2. bis 8. Juni in Gera und Erfurt Kinound TV-Beiträge sowie digitale Angebote anschauen und bewerten möchten
Welche Kinofilme und TV-Beiträge für Kinder sind besonders sehenswert? Welche digitalen Medienangebote für den Nachwuchs besonders interessant? Darüber kann die Zielgruppe beim deutschen Kindermedienfestival „Goldener Spatz“selbst entscheiden. Die Leitung der einwöchigen Veranstaltung sucht deshalb 34 Kinder aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – also auch aus dem Großherzogtum – für zwei Jurys.
Besonders beliebt sei ein Platz für den Wettbewerb „Digital“, wie Elisabeth Wenk, die Leiterin des Festivals erklärt: „Da sehen wir einen absoluten Zuwachs“. Sie führt das gestiegene Interesse auf den Lebensalltag der jungen Mediennutzer zurück: „Kinder bewegen sich viel transmedialer als viele Erwachsene und fluider zwischen den unterschiedlichen Medien. Sie spielen in einem Game eine Serie nach, die sie gesehen haben, und greifen danach dann zu einem Buch. Zudem konsumieren Kinder heutzutage in Vergleich zu anderen Generationen eine große Menge an verschiedensten Medieninhalten und bilden schon sehr früh ihren individuellen Geschmack aus.“
Auch für den Wettbewerb „Kino & TV“sei die Zahl der Bewerbungen steigend: „Wir nehmen regelmäßig neue Regionen, in denen deutschsprachige Gemeinschaften leben, in den Bewerbungsprozess auf. Und dort spricht sich das natürlich rum“, sagt die Pressesprecherin des Festivals, Katja Imhof.
Die Leitung des „Goldenen Spatz“achte bei der Auswahl ihrer Jurys besonders darauf, dass eben nicht nur Kinder aus Deutschland eingeladen werden. „Die deutsche Sprache ist lediglich der gemeinsame Nenner. Es sind nicht nur Produktionen aus Deutschland dabei, sondern aus ganz Mitteleuropa. Und die sind ja auch in den anderen Regionen und Ländern zu sehen. Das wollen und müssen wir auch in unserer Jury abbilden. Deswegen ist auch mindestens ein Kind aus jeder Region dabei“, sagt Katja Imhof.
Grenzübergreifende Freundschaften
Auf die Kinder, die die Festivalleitung mit ihrer Bewerbung überzeugen, wartet eine Woche voller Erlebnisse. Sie haben zunächst drei bis vier Tage Zeit, die Beiträge zu sichten und zu bewerten. Es folgen Gesprächsrunden, in denen die Kinder die Beiträge untereinander kritisch beurteilen und ihre Argumente in einer schriftlichen Beurteilung festhalten. Darüber hinaus stehen sie der Presse Rede und Antwort. Letztendlich überreichen sie auch die Trophäe, also den „Goldenen Spatz“, bei der Preisverleihung selbst und halten die dazugehörige Laudatio.