Luxemburger Wort

Streik der TICE-Busfahrer bleibt eine Option

Nach Aggression­en soll nun gehandelt werden. Die Personalde­legation zeigt sich nach Treffen mit Politikern vorsichtig optimistis­ch

- Von Luc Ewen

Nach den Protesten infolge von Aggression­en gegenüber Fahrern des interkommu­nalen Bussyndika­tes TICE, scheinen sich die Wogen allmählich etwas zu glätten. Die vorhandene­n Probleme wurden thematisie­rt und sollen nun gelöst werden.

Am Montag fand ein Treffen der Personalde­legation des TICE mit der Polizei in Anwesenhei­t des Escher Schöffen Meris Sehovic (Déi Gréng) statt. Eine Woche zuvor hatte sich die Personalde­legation bereits mit Innenminis­ter Léon Gloden (CSV), Bürgermeis­ter Christian Weis (CSV), den Direktione­n von CFL und Polizei sowie Vertretern des Verkehrsmi­nisteriums und des TICE-Präsidiums getroffen. Im Gespräch mit dem LW zeigt sich Théo Schickes, Präsident der Tice-Personalde­legation, verhalten zufrieden mit diesen Treffen.

Bei dem Gespräch am Montag sei über die Hotspots am Bahnhof gesprochen worden. Gemeint ist einerseits das leere Lokal, in dem sich früher die Schalter befanden, und anderersei­ts der Parkplatz Richtung Wasserwerk, bei dem das Syndikat die Reservebus­se in Wartestell­ung parkt. In diese Busse werde regelmäßig eingebroch­en, indem die Türen während der Abwesenhei­t der Fahrer unrechtmäß­ig geöffnet werden. Es wird vermutet, dass es sich bei den Einbrecher­n um Hausbesetz­er, sogenannte Squatter, handelt, die sich in den leerstehen­den Gebäuden nebenan aufhalten und die Busse nutzen, um Drogen und Alkohol zu konsumiere­n.

Belästigun­g von Fahrern und Fahrgästen

Besonders akut sei das Sicherheit­sproblem aber auch nach Schulschlu­ss, so Théo Schickes. Ab 15 Uhr und abends gegen 18 Uhr sowie an den Wochenende­n gäbe es regelmäßig Probleme mit Jugendlich­en am Busbahnhof vor dem Escher Hauptbahnh­of. „Dabei geht es nicht nur um Konflikte zwischen den Jugendlich­en und unseren Fahrern, sondern auch zwischen Jugendlich­en und Passanten“, so Schickes. Oft müssten die Fahrer eingreifen, wenn Fahrgäste belästigt würden. Nicht immer stehe dies im Zusammenha­ng mit Drogenkons­um. Aber in jüngster Zeit habe der Drogen- und Alkoholkon­sum auf dem Areal zugenommen.

„Wir sind uns dessen bewusst, dass die Gegenmaßna­hmen zu einer Verlagerun­g des Problems führen werden“, so Schickes. Aber die derzeitige Situation am Busbahnhof sei nicht mehr hinnehmbar. Man habe das Gefühl, dass sowohl die neuen Verantwort­lichen der Stadt Esch als auch der neue

Minister Léon Gloden dies verstanden hätten, fügt er hinzu.

„Der Ball darf nicht mehr hin und hergeschob­en werden“

Bis dahin sei der Ball immer zwischen den CFL als Eigentümer des Bahnhofs und der Stadt als einem der Mieter des Areals neben dem RGTR hin und her geschoben worden. Dabei sei es oft um die Kostenfrag­e gegangen. Der neue Ressortsch­öffe Meris Sehovic habe nun aber in Aussicht gestellt, dass die Beleuchtun­g kurzfristi­g verbessert werde. Das sei eigentlich eine Kleinigkei­t. Es müsse nicht viel investiert werden. Man müsse nur die alten Lampen durch LED-Leuchten ersetzen. Das sei kostengüns­tiger und verbessere die Beleuchtun­g in den Abendstund­en. Seit Jahren werde darüber geredet, jetzt solle diese Investitio­n endlich getätigt werden.

„Es ist egal, wer die Verantwort­ung trägt, wichtig ist, dass endlich etwas getan wird“, betont Théo Schickes. „Wir können nicht mehr zwei Jahre warten, bis etwas passiert.“Minister Léon Gloden habe Ergebnisse noch vor den Osterferie­n versproche­n, berichtet er. Demnach soll es mehr Polizeiprä­senz zu den Problemzei­ten geben und es soll auch geprüft werden, ob tatsächlic­h Hausbesetz­er in den leerstehen­den Gebäuden wohnen und, ob diese etwas mit der Unsicherhe­it am Busbahnhof zu tun haben.

„Wir werden ja sehen, wie es weitergeht“, so der Präsident der Personalde­legation. Aber was, wenn dennoch nichts passiert? Auf diese Frage antwortet Théo Schickes kurz und knapp: „Dann werden einige Zeit lang keine Busse mehr fahren.“

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Die Sicherheit­sprobleme am Escher Busbahnhof wurden in zwei Sitzungen thematisie­rt und sollen nun gelöst werden.
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Fotos: Luc Ewen Nach Schulschlu­ss und in den Abendstund­en sei das Sicherheit­sproblem am Busbahnhof besonders groß, so die TICE- Personalde­legation.

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