Streik der TICE-Busfahrer bleibt eine Option
Nach Aggressionen soll nun gehandelt werden. Die Personaldelegation zeigt sich nach Treffen mit Politikern vorsichtig optimistisch
Nach den Protesten infolge von Aggressionen gegenüber Fahrern des interkommunalen Bussyndikates TICE, scheinen sich die Wogen allmählich etwas zu glätten. Die vorhandenen Probleme wurden thematisiert und sollen nun gelöst werden.
Am Montag fand ein Treffen der Personaldelegation des TICE mit der Polizei in Anwesenheit des Escher Schöffen Meris Sehovic (Déi Gréng) statt. Eine Woche zuvor hatte sich die Personaldelegation bereits mit Innenminister Léon Gloden (CSV), Bürgermeister Christian Weis (CSV), den Direktionen von CFL und Polizei sowie Vertretern des Verkehrsministeriums und des TICE-Präsidiums getroffen. Im Gespräch mit dem LW zeigt sich Théo Schickes, Präsident der Tice-Personaldelegation, verhalten zufrieden mit diesen Treffen.
Bei dem Gespräch am Montag sei über die Hotspots am Bahnhof gesprochen worden. Gemeint ist einerseits das leere Lokal, in dem sich früher die Schalter befanden, und andererseits der Parkplatz Richtung Wasserwerk, bei dem das Syndikat die Reservebusse in Wartestellung parkt. In diese Busse werde regelmäßig eingebrochen, indem die Türen während der Abwesenheit der Fahrer unrechtmäßig geöffnet werden. Es wird vermutet, dass es sich bei den Einbrechern um Hausbesetzer, sogenannte Squatter, handelt, die sich in den leerstehenden Gebäuden nebenan aufhalten und die Busse nutzen, um Drogen und Alkohol zu konsumieren.
Belästigung von Fahrern und Fahrgästen
Besonders akut sei das Sicherheitsproblem aber auch nach Schulschluss, so Théo Schickes. Ab 15 Uhr und abends gegen 18 Uhr sowie an den Wochenenden gäbe es regelmäßig Probleme mit Jugendlichen am Busbahnhof vor dem Escher Hauptbahnhof. „Dabei geht es nicht nur um Konflikte zwischen den Jugendlichen und unseren Fahrern, sondern auch zwischen Jugendlichen und Passanten“, so Schickes. Oft müssten die Fahrer eingreifen, wenn Fahrgäste belästigt würden. Nicht immer stehe dies im Zusammenhang mit Drogenkonsum. Aber in jüngster Zeit habe der Drogen- und Alkoholkonsum auf dem Areal zugenommen.
„Wir sind uns dessen bewusst, dass die Gegenmaßnahmen zu einer Verlagerung des Problems führen werden“, so Schickes. Aber die derzeitige Situation am Busbahnhof sei nicht mehr hinnehmbar. Man habe das Gefühl, dass sowohl die neuen Verantwortlichen der Stadt Esch als auch der neue
Minister Léon Gloden dies verstanden hätten, fügt er hinzu.
„Der Ball darf nicht mehr hin und hergeschoben werden“
Bis dahin sei der Ball immer zwischen den CFL als Eigentümer des Bahnhofs und der Stadt als einem der Mieter des Areals neben dem RGTR hin und her geschoben worden. Dabei sei es oft um die Kostenfrage gegangen. Der neue Ressortschöffe Meris Sehovic habe nun aber in Aussicht gestellt, dass die Beleuchtung kurzfristig verbessert werde. Das sei eigentlich eine Kleinigkeit. Es müsse nicht viel investiert werden. Man müsse nur die alten Lampen durch LED-Leuchten ersetzen. Das sei kostengünstiger und verbessere die Beleuchtung in den Abendstunden. Seit Jahren werde darüber geredet, jetzt solle diese Investition endlich getätigt werden.
„Es ist egal, wer die Verantwortung trägt, wichtig ist, dass endlich etwas getan wird“, betont Théo Schickes. „Wir können nicht mehr zwei Jahre warten, bis etwas passiert.“Minister Léon Gloden habe Ergebnisse noch vor den Osterferien versprochen, berichtet er. Demnach soll es mehr Polizeipräsenz zu den Problemzeiten geben und es soll auch geprüft werden, ob tatsächlich Hausbesetzer in den leerstehenden Gebäuden wohnen und, ob diese etwas mit der Unsicherheit am Busbahnhof zu tun haben.
„Wir werden ja sehen, wie es weitergeht“, so der Präsident der Personaldelegation. Aber was, wenn dennoch nichts passiert? Auf diese Frage antwortet Théo Schickes kurz und knapp: „Dann werden einige Zeit lang keine Busse mehr fahren.“