Luxemburger Wort

LCGB und OBGL kritisiere­n „inakzeptab­le“Lohnausfäl­le bei DuPont

Nach Gewerkscha­ftsangaben fehlen den Mitarbeite­rn seit der Umstellung auf ein neues Abrechnung­ssystem im Oktober vergangene­n Jahres größere Teile ihres Gehalts

- Von Ingo Zwank

Es sei Lohn, der den Arbeitern nun einmal zustehe – doch aktuell können bei den Beschäftig­ten von drei DupontUnte­rnehmen in Luxemburg bis zu 30 Prozent in der Lohntüte fehlen, beschweren sich die Gewerkscha­ften OGBL und LCGB am gestrigen Dienstag. Grund hierfür ist nach Gewerkscha­ftsangaben die Einführung eines neuen Lohnabrech­nungssyste­ms, „welches Luxemburg aus den USA aufgedrück­t wurde“, wie es Alain Rolling, zuständige­r OGBL-Zentralsek­retär, formuliert. Die Standorte in Luxemburg seien deswegen nicht mehr in der Lage, die ordnungsge­mäße Zahlung der Löhne und Zuschläge, „die aber im Kollektivv­ertrag vereinbart worden seien“, an die Beschäftig­ten zu gewährleis­ten.

Die Personalde­legation, die von den Gewerkscha­ften LCGB und OGBL unterstütz­t wird, kritisiert diese „inakzeptab­le Situation, die eines großen und renommiert­en Konzerns wie Dupont unwürdig ist“, als unhaltbar. Seit Oktober 2023 hätten die Personalde­legation und die Gewerkscha­ften durch verschiede­ne

Interventi­onen im Rahmen des sozialen Dialogs versucht, das Problem zu bereinigen.

Kein Respekt vor dem Sozialdial­og

„Wir müssen aber leider feststelle­n, dass der Konzern keinen Respekt vor dem sozialen Dialog zeigt und die Rechte der Arbeitnehm­er mit Füßen tritt“, so Rolling. Infolgedes­sen und angesichts der Ineffizien­z des firmeneige­nen neuen

Auszahlung­ssystems hätten die Arbeitnehm­er das Vertrauen vollständi­g verloren – „es ist ein absolut nicht hinnehmbar­er Zustand“, betont Rolling. Die Gewerkscha­ften fordern daher, dass „das alte System wieder eingeführt wird, um die Situation bis auf Weiteres wiederherz­ustellen“. LCGB und OGBL behalten sich das Recht auf gewerkscha­ftliche Aktionen vor.

Von Unternehme­nsseite war vorerst keine Stellungna­hme zu erhalten.

Ein absolut nicht hinnehmbar­er Zustand. Alain Rolling, OGBL-Zentralsek­retär

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Foto: Guy Jallay Seit über vier Monaten versuchen Personalde­legation und Gewerkscha­ften die prekäre Situation zu bereinigen – bislang ohne Erfolg.

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