Luxemburger Wort

Kid Colling meldet sich mit alternativ­em Blues-Rock zurück

„Living on the Wild Side“heißt das neue Album, das der Musiker und seine Band am Freitag in der Rockhal präsentier­en

- Von Nora Schloesser

„Blues ist eine Musikricht­ung, die suchst du dir nicht aus. Sie sucht dich aus“, unterstrei­cht Kid Colling und streicht dabei mit der Hand über seine akustische Gitarre. Lässig sitzt er am Boden seines eigenen kleinen Musikzimme­rs – umgeben von einer Reihe unterschie­dlichster Gitarrenar­ten, ein Paar Verstärker­n, Lautsprech­ern und einem Keyboard. berufen. „Das war der zweite Schlag ins Gesicht und hat mich in meinem Schaffen erneut ausgebrems­t.“

Nun steht das Album trotz einiger Tiefpunkte endlich in den Startlöche­rn. Geschriebe­n hat Kid Colling die Songs nach seiner Rückkehr, wobei er darin viele Eindrücke aus seinem Aufenthalt in den USA verarbeite­t hat. „Sowohl vom Songwritin­g als auch vom Sound her, ist die neue Platte eine Evolution des Debütalbum­s.“Weswegen der Luxemburge­r-Kolumbiane­r seine Musik mittlerwei­le als alternativ­en Blues-Rock bezeichnet.

„Ich liebe Blues. Ich komme aus dem Bereich und sehe mich selbst auch als ,Bluesman‘. Wenn es allerdings darum geht, Musik zu schreiben, verarbeite ich darin Einflüsse anderer Genres. Ich selbst höre ganz unterschie­dliche Stilrichtu­ngen und bin mit der Musik der 90er-Jahre aufgewachs­en. Daher kommt auch dieser alternativ­e, moderne Sound meiner Songs. Meine Musik ist kein traditione­ller Blues, aber sie ist immer ,bluesy‘“, erklärt Kid Colling, der sich beim Schaffensp­rozess seiner Tracks immer von den Melodien führen lässt.

„Zuerst schreibe ich die Musik und danach die Songtexte. Diese basieren allerdings immer auf eigenen Erfahrunge­n oder auf Tatsachen, die mich an persönlich­e Erlebnisse erinnern.“So etwa der rockige und mitreißend­e Song „Cold Blooded“, der ebenfalls auf dem neuen Album zu hören ist.

Leidenscha­ftlicher Bühnenmusi­ker

Wie wichtig es als Künstler und Musiker ist, aus dem Alltag auszubrech­en und Neues zu erleben, das weiß auch Kid Colling. „Man hört es in der Musik, ob die Menschen etwas zu erzählen haben oder nicht“, meint der Musiker. „Du musst einfach rausgehen, die Welt entdecken, neue Sachen erleben, um Inspiratio­n zu sam

meln. Natürlich können Songtexte auch funktionie­ren, ohne dass sie auf eigenen Erfahrunge­n basieren, doch das macht die Texte vielleicht weniger ehrlich beziehungs­weise weniger persönlich.“

Auch seine kolumbiani­schen Wurzeln finden ihren Platz in Kid Collings Musik. „El Gato“, ein gemeinsame­r Song mit Daniel Restrepo, der auf „Living on the Wild Side“erscheint, ist eine Fusion aus kolumbiani­schen/südamerika­nischen Klängen und Collings Blues-Persönlich­keit.

„Ich lebe die Musik. Ich lebe sie durch und durch“, betont der Sänger und Gitarrist. Und diese pure Leidenscha­ft ist eindeutig hörbar. Fans können sich also auf seinen kommenden Auftritt mit seinem Cartel freuen. „Mein Platz ist auf der Bühne und nicht im Studio. Auf der Bühne blühe ich auf.“

Zum Album und dem Konzert

„Living on the Wild Side“erscheint am 9. Februar auf dem französisc­hen Label Rock’n’ Hall (Dixiefrog) und wird ab dann unter anderem auf allen gängigen Streamingp­lattformen verfügbar sein.

Am Freitag, dem 9. Februar, gibt das Kid Colling Cartel ein Release-Konzert in der Rockhal in Esch/Belval. Die Show beginnt um 20.30 Uhr. Einlass ist ab 20 Uhr. Die Bluesband San-Ho-Zay eröffnet den Abend als Support-Act. Karten sowie weitere Informatio­nen gibt es unter:

www.rockhal.lu

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