Gewinn von ArcelorMittal halbiert sich
Konjunkturflaute drosselt den Umsatz, die Werke in Kasachstan und Italien kosten viel Geld
Der Stahlhersteller ArcelorMittal wird in Europa von der Baukrise gebeutelt. Aber auch die weltweite Konjunkturdelle bremst das Geschäft: Der Umsatz ging letztes Jahr um 14,5 Prozent auf 68,3 Milliarden Dollar (63,4 Milliarden Euro) zurück, wie der Konzern am gestrigen Donnerstag mitteilt. Der Gewinn brach um mehr als die Hälfte auf 4,87 Milliarden Dollar ein. Der Zwangsverkauf des Werks in Kasachstan kostet 2,4 Milliarden Euro, hinzu kommt eine Abschreibung von 1,4 Milliarden für das ehemalige Ilva-Werk in Italien, für dessen Erwerb sich der Konzern vom Werk Düdelingen getrennt hatte.
Im laufenden Jahr rechnet ArcelorMittal aber trotz der fragilen Lage der Wirtschaft in vielen wichtigen Ländern mit einer Belebung der Nachfrage außerhalb von China. 2024 werde der Verbrauch unter anderem wegen eines hohen Stahlverbrauchs in Indien zwischen 3,0 Prozent und 4,0 Prozent steigen. Neben der Erwartung guter Geschäfte in Indien neige sich bei vielen Kunden die Phase des Lagerabbaus dem Ende zu, was auf neue Aufträge hoffen lässt.
„Was unsere finanzielle Leistung anbelangt, so spiegeln unsere Ergebnisse für das Gesamtjahr die Vorteile der strukturellen Verbesserungen wider, die wir in den letzten Jahren an unserer Kostenbasis, unserem Anlagenportfolio und unserer Bilanz vorgenommen haben“, sagt Aditya Mittal, Vorstandsvorsitzender von ArcelorMittal. „Mit Blick auf die Zukunft gibt es erste Anzeichen eines konstruktiveren Branchenumfelds“, sagt Aditya Mittal. Zusammen mit den Fortschritten, die das Unternehmen mit seinem Portfolio strategischer Wachstumsprojekte macht, bedeutet dies, „dass das Unternehmen weiterhin wichtige Schritte in seinem Bestreben machen wird, ein stärkeres, profitableres und natürlich sichereres Unternehmen zu werden“, so Mittal.