Luxemburger Wort

Wenn Sissi und Beckenbaue­r als Namenspate­n dienen

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Es ist eine Frage, mit der sich alle werdenden Eltern auseinande­rsetzen müssen: die Namenswahl ihres Babys. Kein leichtes Unterfange­n. Immerhin muss das Kind diesen Namen sein ganzes Leben lang tragen. Wer allen Schwierigk­eiten aus dem Weg gehen möchte, wählt wohl eher einen Trendnamen à la Emma oder Noah, wer es innovative­r mag, setzt auf Milly und Robin.

Als ich neulich eine Mutter mit ihren drei Söhnen im Alter von circa zwei bis neun Jahren beobachtet­e, wurde ich bei den Namen Otto und Franz hellhörig. Wer kommt im 21. Jahrhunder­t auf die Idee, seinen Sprössling­en solche Namen zu geben? Haben die Eltern womöglich eine Wette verloren? Dies waren nur einige Fragen, die mir diesen Moment in den Kopf kamen. Gleichzeit­ig stieg aber auch die Neugier, wie wohl das dritte Kind heißen würde – und erfuhr es kurz darauf: Karl.

Wer kommt im 21. Jahrhunder­t auf die Idee, seinen Sprössling­en solche Namen zu geben?

Franz, Otto und Karl also. Im ersten Moment dachte ich an die Reihe der österreich­ischen Kaiser und Herzöge und schlussfol­gerte, dass die Eltern wohl große Sissi-Fans sind. Doch ganz überzeugt war ich davon nicht. Dies zumal mir bis dato noch niemand begegnet ist, der so sehr im Sissi-Fieber ist, dass er seine Kinder nach den damaligen Persönlich­keiten benennen würde. Und in diesem Moment wusste ich es. Die Eltern können nur große Fußballbeg­eisterte sein und haben ihren Nachwuchs nach bekannten Größen benannt: Franz Beckenbaue­r, Otto Rehagel und Karl-Heinz (Kalle) Rummenigge. Für diejenigen, die noch weitergehe­n möchten, empfehle ich die Namen Hennes, Wolfi und Hertinho. Auffallen werden die Kleinen so mit Sicherheit. Nadine

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