Für Esch2022 geplant und noch immer nicht fertig
Eigentlich sollte zum Kulturjahr Esch2022 alles fertig sein. In elf außergewöhnlichen Schlafunterkünften entlang des 90 km langen Minett Trails, der quer durch den Süden Luxemburgs führt, sollten Wanderer übernachten können. Doch es kam anders. Keines der elf Kabaisecher wurde rechtzeitig fertig. Erst mit Monaten Verspätung konnten die ersten Herbergen eingeweiht werden. Und selbst zwei Jahre nach dem Beginn und über ein Jahr nach dem Ende von Esch2022 fehlt immer noch ein Kabaischen: jenes in der ehemaligen Lénger Schoul in der Gemeinde Käerjeng. Von außen betrachtet, sieht das Gebäude im Dorfzentrum bezugsbereit aus und eigentlich hätten schon längst Gäste darin übernachten sollen. Immerhin acht Betten soll die Herberge bieten. Doch geschlafen hat bis heute noch niemand in dem ehemaligen Schulgebäude.
Beim Betreiber Simpleviu, der für alle elf Schlafunterkünfte am Minett Trail verantwortlich ist, hat man seit längerer Zeit nichts mehr vom Kabaischen in Linger gehört. „Die letzten Informationen, die wir von der Gemeinde erhalten haben, stammen aus dem vergangenen Sommer. Damals wurde uns gesagt, dass die Herberge noch nicht fertig sei und die Gemeinde auch keine Angaben darüber machen kann, wann sie fertig sein werde“, erklärt Philippe Morgado, Chef von Simpleviu. „Laut Gemeinde hat es Probleme mit der Baufirma gegeben“, berichtet er weiter und ergänzt: „Mehr Informationen haben wir nicht erhalten“.
Baufirma hielt sich nicht an Abmachungen
Im Käerjenger Rathaus ist man sich des Problems bewusst. „Eigentlich sollte das Kabaischen in Linger als erste aller Herbergen am Minett Trail öffnen“, bedauert Gemeindesekretär Jean-Marie Pandolfi auf Nachfrage. Er bestätigt, dass es Schwierigkeiten mit der zuständigen Baufirma gegeben hat. „Leider hatten wir mit der Firma größere Probleme, da sie den Zeitplan und das Lastenheft der Ausschreibung nicht eingehalten hat“.
„Wir haben daraufhin alle denkbaren prozeduralen Möglichkeiten, auch in Form von Strafzahlungen, benutzt, damit die Firma endlich ihre Arbeiten fertigstellen soll“, berichtet er weiter: „Das hat aber leider nichts gebracht“. Dennoch bleibt er optimistisch, dass eine Lösung gefunden und das Kabaischen demnächst eröffnet werden kann. Ein Datum dafür gibt es jedoch noch nicht. „Genau ist das noch nicht definiert, es dürfte aber nicht mehr allzu lange dauern“, so der Gemeindesekretär. GlS