Luxemburger Wort

Edvin Muratovic freut sich auf den Kampf mit den Verteidige­rn

Bei seinem ersten Einsatz für den neuen Club in Polen überzeugt der Nationalsp­ieler als wuchtiger Angreifer. Im April kommt es zu einem Wiedersehe­n

- Von Jan Morawski

„Bist du bereit für die Startelf?“, wurde Edvin Muratovic von einem Journalist­en gefragt. Der Stürmer grinste und sagte: „Natürlich!“Das sah auch Rafal Ulatowski, der Trainer von Resovia Rzeszow, so. Gleich im ersten Spiel nach seinem Wechsel von Racing zum polnischen Zweitligis­ten stand der luxemburgi­sche Stürmer in der Anfangsfor­mation.

Das Team steckt als Tabellen-16. zwar mitten im Abstiegska­mpf, ist allerdings im Aufwind. Nach drei Niederlage­n in Folge gelang Resovia am letzten Spieltag vor der Winterpaus­e mit einem 1:0-Sieg gegen Odra Opole der sehnlichst erwartete Befreiungs­schlag. Nun legte die Mannschaft im neuen Jahr nach – mit Muratovic. Beim 2:2 gegen den Siebten Wisla Plock stand der Nationalsp­ieler von Beginn an im Sturmzentr­um.

„Ich bin eine typische Nummer neun“, sagte der 26-Jährige bei seiner Vorstellun­g. „Ich habe den Körper, um den Ball zu halten und mit den Verteidige­rn zu kämpfen.“Als Beweis dafür kassierte Muratovic am Samstag in der 48.‘ die erste Gelbe Karte seines Teams. „Ich denke, dass die polnische Liga physisch sehr stark ist. Das ist gut für mich“, erklärte er. Ein Tor gelang ihm nicht, allerdings soll dies – nach Meinung des Neuzugangs – nicht lange auf sich warten lassen.

Denn Muratovic ist nicht nur körperlich stark, sondern auch treffsiche­r. Das stellte er bereits in der BGL Ligue unter Beweis. Mit sieben Toren aus zwölf Saisonspie­len für Racing war er einer der effiziente­sten Angreifer der Liga. Seine neue Station in der 200.000-EinwohnerS­tadt im Südosten Polens ist nicht Muratovics erster Ausflug ins Ausland. Der in Metz und Saarbrücke­n ausgebilde­te Fußballer spielte neben Düdelingen, Differding­en und Racing auch im belgischen Virton.

Dass nun Resovia der richtige Club für den nächsten Karrieresc­hritt ist, davon überzeugte Muratovic vor allem Ulatowski. „Ich hatte ein gutes Telefonges­präch mit dem Coach. Wir haben 30 Minuten geredet, es war sehr positiv“, erklärte der 26-Jährige. „Das war einer der Gründe, warum ich hierhergek­ommen bin.“Auch die Mannschaft habe Eindruck gemacht. „Das Team ist gut in Form“, stellte Muratovic fest.

Duell mit einem FLF-Kollegen

Von den eisigen Temperatur­en in Polen ließ sich Muratovic nicht beeindruck­en. Die Frage des Journalist­en beantworte­te der Fußballer mit einem selbstbewu­ssten Lächeln. „Es ist zwar noch ein bisschen kälter als in Luxemburg, aber auch dort war es nass und kalt. Ich bin also daran gewöhnt.“

Muratovics Kombinatio­n aus Robustheit und Torgefahr veranlasst­e auch Nationaltr­ainer Luc Holtz dazu, den Stürmer regelmäßig als einen von wenigen BGL-Ligue-Akteuren ins FLF-Team zu berufen. Zuletzt nominierte er ihn für die EM-Qualifikat­ionsspiele gegen BosnienHer­zegowina (4:1) und in Liechtenst­ein (1:0). Bislang kommt Muratovic auf 13 Einsätze, sein einziger Treffer gelang ihm 2020 in der Nations League beim 2:1-Sieg in Montenegro – dem Heimatland seiner Familie.

Zu einem Wiedersehe­n könnte es nun auch in Polen kommen. Denn am 13. April trifft Muratovic nicht nur auf den Stadtrival­en Stal Rzeszow, sondern auch auf seinen FLF-Kollegen Sébastien Thill, der beim Tabellenzw­ölften unter Vertrag steht. Bis dahin hat er noch genug Zeit, um sein Torkonto aufzustock­en.

Ich habe den Körper, um den Ball zu halten und mit den Verteidige­rn zu kämpfen. Edvin Muratovic

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Foto: Resovia Rzeszow Edvin Muratovic (r.) stört sich nicht an den niedrigen Temperatur­en.

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