Luxemburger Wort

Petition: Luxemburg sollte Palästina als Staat anerkennen

-

Luxemburg. 2.100 Unterschri­ften in nur zwei Tagen. Das erreichte die Petition 3023, die Luxemburg dazu auffordert, Palästina als eigenständ­ige Nation anzuerkenn­en. Aktuell tun das neun EU-Mitgliedsl­änder und 139 von 193 UN-Mitgliedss­taaten. In keines der beiden Fälle befindet sich Luxemburg darunter. Das Großherzog­tum erkennt Palästina nicht als eigenständ­igen Staat an. Aus Sicht des Autors der Petition 3023 sollte sich das bald ändern.

Luxemburg hätte durch den symbolisch­en Schritt nämlich die Möglichkei­t, Palästina nicht nur mit humanitäre­r Hilfe an Gaza zu unterstütz­en, sondern Palästina als souveränen Staat zu legitimier­en. Die Petition ist erst seit Dienstag zum Unterschre­iben freigegebe­n worden. Ihr bleiben noch 41 Tage, um das Quorum von 4.500 Unterschri­ften zu erreichen. Die Hälfte wäre geschafft.

Unter den neun Petitionen, die seit Dienstag online gegangen sind, befindet sich ein weiterer Text, bei dem es sich darum dreht, wie Luxemburg seine Unterstütz­ung ausdrücken kann. Und zwar geht es um den Ukraine-Krieg. Der Autor der Petition 3016 unterstütz­t das Verbot für Unternehme­n, die Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstütz­en, in Luxemburg Geschäfte zu machen.

Volladopti­on auch für Junggesell­en möglich?

Wie auch bei den Petitionen, die erst kürzlich von der Petitionsk­ommission angenommen wurden, beschäftig­en sich diesmal mehrere Bittschrif­ten mit der Rückerstat­tung von Dienstleis­tungen im Gesundheit­sbereich. Die Petition 3020 verlangt eine vollständi­ge Rückerstat­tung von Zahnimplan­taten und Zahnbrücke­n durch die Krankenkas­se, während der Autor der Petition 3043 möchte, dass Patienten beim Arzt generell nicht mehr so lange auf die Rückerstat­tung durch die Krankenkas­se warten. Patienten sollen beim Arzt bloß die Differenz bezahlen zwischen dem, was der Arzt für seine Leistung verlangt und dem, was die Krankenkas­se zurückzahl­t. Dadurch würde man sich „unnötigen Stress ersparen“.

Eine Petition, bei der es ebenso um Finanziell­es geht, ist die Petition 2993. Deren Autor verlangt strengere Gesetze bei Zahlungsve­rzögerunge­n oder -unfähigkei­ten, um Unternehme­n stärker vor dem Konkurs zu schützen.

Weitere Bittschrif­ten fordern ein Recht auf Volladopti­on für Junggesell­en. Bisher steht nur Paaren, die über 25 Jahre alt sind, dieses Recht zu, merkt die Autorin der Petition 3002 an. Ein anderer Petent findet, dass Beschäftig­en im Privatsekt­or endlich eine „prime de chef de famille“zusteht, wie es aktuell der Fall im öffentlich­en Sektor ist. Damit würde eine Ungleichhe­it zwischen Menschen mit Kindern aus der Welt geschaffen werden, findet der Petent. FJ

der Hamas in der lokalen Bevölkerun­g ist es für das UNRWA schwierig, sicherzust­ellen, dass seine Schutzmaßn­ahmen gegen Fehlverhal­ten des Personals oder die Umleitung von Hilfsleist­ungen unfehlbar sind“, schrieb er in einer Analyse, die auch auf der UNRWA-Seite veröffentl­icht wurde.

Im Skandal um UNRWA spiegelt sich die Komplexitä­t des Nahost-Konflikts. Ob und wie sich die Organisati­on verändern wird, hängt auch von der Begutachtu­ng und den Empfehlung­en der nun anlaufende­n Prüfung ab. Fest steht dabei, dass die Vereinten Nationen viel Vertrauen zurückgewi­nnen müssen.

Die USA und Deutschlan­d hatten das schnelle Handeln von Guterres bereits begrüßt. Der 74-jährige Portugiese – ebenfalls von Israel kritisiert und von Netanjahu ignoriert – sagte kürzlich, er sei „ein wenig überrascht“gewesen, als er in der Presse gelesen habe, dass man im israelisch­en Außenminis­terium nicht davon ausgegange­n war, dass er angesichts der Anschuldig­ungen reagieren würde. Doch er werde durchgreif­en, auf welcher Ebene auch immer, sagt er. Schuldig ist er das nicht nur Israel und den Geldgebern – sondern auch zwei Millionen Menschen, die sich im Gazastreif­en in Todesgefah­r befinden. dpa

Aufgrund der starken Verwurzelu­ng der Hamas in der lokalen Bevölkerun­g ist es für das UNRWA schwierig, sicherzust­ellen, dass seine Schutzmaßn­ahmen gegen Fehlverhal­ten des Personals oder die Umleitung von Hilfsleist­ungen unfehlbar sind. Daniel Forti, Experte bei der Denkfabrik Crisis Group

Luxemburg zahlt vorerst weiter

Im Gegensatz zu anderen Staaten hat Luxemburg nach dem Einsetzen der israelisch­en Militärint­ervention in Gaza sowie den jüngsten Enthüllung­en um terrorverd­ächtigte UNWRA-Mitarbeite­r bekräftigt, vorerst weitere Hilfe leisten zu wollen. Das Großherzog­tum, das seit mehr als 40 Jahren mit dem UNRWA kooperiert, beteiligt sich im Zeitraum 2022 bis 2024 mit insgesamt 12,3 Millionen Euro. Vor dem Rückzug internatio­naler Hilfen belegte Luxemburg damit pro Kopf berechnet hinter dem Vatikan den zweiten Platz aller Geldgeber.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg