Meine verkorkste Idee vom „Urlaub im Vierbett-Zimmer“
fter mal was Neues, das ist mein neues Lebensmotto. Also reservierte ich neulich kein Hotelzimmer, sondern in einer Jugendherberge. Da ich die meiste Zeit draußen sein würde, um die größte holländische Stadt am Meer unsicher zu machen, ging ich einen Schritt weiter und buchte mich in ein Vierbettzimmer ein. Vielleicht wollte ich es auch noch einmal wissen: Franzi, du bist cool und junggeblieben und wirst drei aufregende Tage haben. Allerdings hätte ich mir vor meiner Reise Überlebenstipps fürs Hostel anlesen sollen. Ohrstöpsel habe ich mittlerweile immer dabei, aber eine Schlafmaske wäre von Vorteil gewesen, schließlich hat nicht jeder eine Taschenlampe, was dazu führte, dass nachts die gesamte Beleuchtung angeschmissen wurde, wenn die Mädchen von ihrem Ausflug zurückkamen. Denn ja, ich lag zwischen einer Studentin aus Bra
Ich bin so dankbar, aus diesem Alter raus zu sein.
silien, die seit zwei Wochen in dem Zimmer „lebte“, weil sie keine Wohnung fand und tagsüber nach Inseraten suchte. Dasselbe taten die 20-jährige Rumänin, die zwar Studienplatz, aber kein WGZimmer vorweisen konnte, und die Französin aus der Normandie. Jetzt holte mich das schlechte Gewissen ein; womöglich nahm ich einer vierten obdachlosen Studentin ein Bett im Hostel weg. Den Tag verbrachten die Mädels damit (es waren noch Semesterferien), Chips im Bett zu essen, manchmal auch Döner von der Ecke, denn der kostete nicht viel, mit der Familie aus der Heimat zu skypen – ohne Kopfhörer – und die heißesten Jungs in Dating-Apps auszuchecken. Am nächsten Morgen tauschten sich die Mädchen kichernd über ihre Knutscherfahrungen der letzten Nacht aus. Der Urlaub hat mir sehr gut getan: Ich war so unfassbar dankbar, aus diesem Alter raus zu sein. Und buche vorerst wieder Hotel. Franziska