Sportlehrer soll Kind barfuß auf die Straße geschickt haben
Luxemburg. Eine siebenjährige Schülerin soll am 24. Januar von ihrem Sportlehrer gezwungen worden sein, im Bahnhofsviertel barfuß und ohne Jacke zur 50 Meter entfernten Bushaltestelle zu laufen. In einer Mail an die Mutter des Kindes habe er das als Strafe für das Bummeln beim Umziehen gerechtfertigt, wie L’essentiel berichtet. Das Bildungsministerium hat Kenntnis von dem Vorfall, wie eine Sprecherin gegenüber dem LW bestätigt.
Lehrer rechtfertigt sein Vorgehen schriftlich
Das Mädchen besucht demnach die Grundschule in Hollerich. Nach dem Schwimmunterricht im Schwimmbad an der Rue de Strasbourg habe sich die Schülerin beim Umziehen, wie so oft, Zeit gelassen, schreibt der Sportlehrer der wütenden Mutter per Mail. Mit den häufigen mündlichen Ermahnungen, sich zu beeilen, habe der Lehrer nie etwas erreicht, zitiert ihn die Tageszeitung. „Anscheinend hat es gewirkt und ich hoffe, dass sie sich beim nächsten Mal etwas mehr beeilen wird“, so der Lehrer.
Die besagte Maßnahme bestand laut L’essentiel darin, das Kind mit nassen Haaren, ohne Jacke und barfuß vom Schwimmbad zur etwa 50 Meter entfernten Bushaltestelle zu schicken – und das bei etwa 6 °C bis 11 °C, wie der Artikel die Mutter zitiert. Außerdem befinde sich in der Nähe eine Baustelle. Die ohnehin archaische und fragwürdige Erziehungsmaßnahme gefährdete also, sollte sie sich so abgespielt haben, das Wohl der jungen Schülerin in erhöhtem Maß.
Schulministerium reagiert deutlich
Auf Anfrage des LW bestätigt das Schulministerium in einer Stellungnahme, dass es an der Grundschule in LuxemburgHollerich zu einem Vorfall gekommen sei, ohne sich zu Einzelheiten äußern zu können. Es folgen aber deutliche Worte: Es sei ein Vorfall, „den das Ministerium für völlig inakzeptabel hält und der die entsprechenden Konsequenzen nach sich ziehen wird.“
Die Angelegenheit betreffe die Personalakte eines Beamten, heißt es weiter, und gehe über die Zuständigkeiten des Ministeriums hinaus. Daher könne man keine weiteren Informationen zur Verfügung stellen. frw