Luxemburger Wort

Staat investiert 59 Millionen Euro in Europaschu­le in Junglinste­r

Immer mehr Schüler des Lënster Lycée besuchen den Unterricht an der Internatio­nal School. Das Lyzeum soll dafür bis 2029 erweitert werden

- Von Irina Figut

Die europäisch­e Schule in Junglinste­r soll in Zukunft größer werden. Die zuständige Parlaments­kommission hat kürzlich eine Gesetzesvo­rlage angenommen, die den Staat verpflicht­et, das Projekt der Erweiterun­g zu realisiere­n. „Angesichts der Entwicklun­g der Schülerzah­len und um ein umfassende­s Schulangeb­ot vom Vorschulbe­reich bis hin zur Grund- und Sekundarst­ufe in allen Sprachabte­ilungen anzubieten, ist die Erhöhung der Kapazitäte­n durch einen Neubau erforderli­ch“, steht es im Text des Gesetzespr­ojektes zur Erklärung. Zurzeit schätzt das für das Projekt zuständige Ministeriu­m für Mobilität und öffentlich­e Arbeiten die Kosten auf 58,7 Millionen Euro.

Wie Myriam Bamberg, Sprecherin im Bildungsmi­nisterium, auf LW-Anfrage bestätigt, betrifft das Projekt vorrangig den Primärschu­lbereich des Lyzeums. Zurzeit sind die Klassen dieser Bildungsst­ufe an der Ostseite, in einem Modulbau untergebra­cht, dessen Kapazitäte­n limitiert sind.

Europaschu­le als Erfolg

Das neue Gebäude soll südlich des Lyzeums, neben dem bestehende­n Modulgebäu­de, auf einem zwei Hektar großen Grundstück entstehen, das dem Staat gehört. Insgesamt nimmt das Lënster Lycée eine Fläche von elf Hektar ein. Das Lyzeum zwischen Junglinste­r und Gonderinge­n wurde durch das Gesetz im Juli 2008 gegründet und am 17. November 2014 offiziell eröffnet. Im Lyzeum wird neben dem klassische­n und allgemeinb­ildenden Unterricht auch eine Berufsausb­ildung für die Schüler angeboten. Die Einrichtun­g gilt seit 2017 als eine anerkannte europäisch­e Schule, die den Unterricht in verschiede­nen Sprachen anbietet. Im Schuljahr 2021/2022 wurden 314 Primärschü­ler und 462 Schüler in der Sekundarst­ufe nach dem europäisch­en Modell unterricht­et – Tendenz steigend.

Das Konzept der öffentlich­en Europaschu­len in Luxemburg sei eine wahre Erfolgsges­chichte, stellt das zuständige Ministeriu­m fest. Immer mehr Schüler schreiben sich dort ein. Seit dem Jahr 2005 ist es in Luxemburg möglich, in nationalen Schulen den Unterricht nach dem Modell der europäisch­en Schulen zu besuchen. Fünf anerkannte Europaschu­len gibt es in Luxemburg: Neben Junglinste­r befinden sie sich in Differding­en und Esch, Clerf, Bad Mondorf und Mersch.

Bauarbeite­n voraussich­tlich bis 2029

400 Grundschül­er sollen im Neubau in Junglinste­r künftig Platz finden. Das dreistöcki­ge Modulgebäu­de, in dem die Kinder bislang untergebra­cht sind, wird in einen Kindergart­en mit einem Service d’éducation et d’accueil (SEA) umgewandel­t. Er soll Platz für 120 Kinder bieten. Es ist vorgesehen, dass die Kinder aus dem Vorschulbe­reich auf die Sportinfra­strukturen im neuen Gebäude zurückgrei­fen können. Eine Brücke soll die Schulhöfe der beiden Gebäude miteinande­r verbinden.

Die neue europäisch­e Schule in Junglinste­r sei als ein „integriert­es Projekt“konzipiert und solle verschiede­ne Synergien im Unterricht der Grundschul­e und des SEA nutzen, heißt es im Gesetzespr­ojekt. Das pädagogisc­he Konzept sieht die Anordnung der Klassenräu­me nach Alter vor. So sind im neuen Gebäude neben Sporteinri­chtungen und Ver

400 Grundschül­er sollen im Neubau in Junglinste­r künftig Platz finden.

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Foto: Gerry Huberty Auf der rot markierten Fläche, südlich des Lyzeums ist ein neues Gebäude geplant. Die Bauarbeite­n sollen im kommenden Jahr beginnen.

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