Luxemburg ist Europameister im Verhüten
Das Großherzogtum belegt Platz 1 im „Contraception Policy Atlas Europe 2024“, der 46 Länder nach dem Zugang zu Verhütungsmitteln auflistet
Luxemburg steht an der Spitze der Länder, wenn es um Verhütung geht. Das teilte der Verein „Planning Familial“am Mittwoch in einem Presseschreiben mit. Das Großherzogtum belegt damit den ersten Platz im „Contraception Policy Atlas Europe2024“. Dabei handelt es sich um eine Karte, die 46 Länder in ganz Europa geografisch nach dem Zugang zu Verhütungsmitteln seit 2017 auflistet: Der Atlas zeigt ein sehr ungleiches Bild in ganz Europa und eine große Kluft zwischen Ost- und Westeuropa.
In Luxemburg sticht die großherzogliche Verordnung vom 1. April 2023 hervor: Seit diesem Tag werden die Kosten für die Pille und einige andere Verhütungsmittel – nicht aber für das Kondom – zu 100 Prozent übernommen. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Zudem ist im Notfall kein ärztliches Rezept erforderlich, um die Pille danach in einer öffentlichen Apotheke zu erhalten.
Seit mehr als 60 Jahren aktiv
Das Planning familial setzt für eine selbstbestimmte Sexualität, eine moderne Sexualerziehung, für den Zugang zu Verhütungsmitteln und die Entkriminalisierung der Abtreibung ein. Seit seinen Anfängen im Jahr 1965 „ist das Herzstück unserer Arbeit das Projekt www.macontracepion.lu“, so der Verein in seiner Pressemitteilung.
Die Website ist in mehreren Sprachen verfügbar und stellt interaktive Tools mit diversen Videos zur Verfügung. Das Planning Familial bleibe seiner Verpflichtung treu, „auf die unmittelbaren Bedürfnisse der Gesellschaft zu reagieren, und gleichzeitig an längerfristigen Initiativen zu arbeiten. Die Wahlfreiheit im Bereich der Empfängnisverhütung steht nach wie vor im Mittelpunkt unserer Arbeit, die darauf abzielt, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Einzelne informierte Entscheidungen über seine reproduktive und sexuelle Gesundheit treffen kann“, heißt es abschließend.