Wer hat Angst vor der KI ?
Im Rennen um die technologische Vormacht wird unser Hirn gegen die KI verlieren, meint der Autor
All jene, könnte man glauben, die Angst vor dem haben, was menschliche Intelligenz so alles anstellen kann. Denn KI ist die letzte Erfindung von vitaler Bedeutung für die Menschheit, seit den Anwendungen der fossilen Energien und der Atombombe. Alles Errungenschaften, von denen man sagt, dass sie die uns bekannte Welt zerstören könnten. KI steht für sich, da sie eventuell das angesagte Desaster aufhalten oder aber beschleunigen kann.
So gesehen scheint menschliche Intelligenz letal. Aber das Gegenteil ist auch wahr. Menschliche Intelligenz ist der Ursprung aller Zivilisationen,durch die Sprache, die Schrift, die Philosophie, die Moral, die Wissenschaft und die daraus entwickelten Technologien, welche unseren heutigen ungeheuren Lebenskomfort ausmachen.
Wir wissen nur immer noch nicht, was Intelligenz ist und sind damit etwas voreilig, wenn wir die digitalen Megarechner als künstliche Intelligenz bezeichnen. Nur eine Hand voll Leute verstehen, wie die KI funktioniert. Wenn Otto Normalverbraucher eine Frage an ChatGPT stellt und der ihm sehr gelehrt antwortet, vergisst Otto leicht, dass ChatGPT nicht denkt, sondern nur aus Milliarden, ihm von Menschen eingegebenen Daten, eine Antwort in Sekundenschnelle durch «trial and error» findet. Wie das genau vor sich geht verstehen nur die genialen Erfinder und ihre engste Gefolgschaft. Wir lassen uns verzaubern und immer mehr Menschen finden sich wohl in dieser virtuellen Welt, die verspricht alle Wünsche zu erfüllen. Doch nur zum Schein. Nicht mehr im Sein. Solange wir die Synapsen in unserem Hirn mit dem Klick auf der «screen» teilen, besteht Hoffnung.
Im Rennen um die technologische Vormacht wird unser Hirn gegen die KI verlieren. Aber nur im Rennen. Die KI kann nie, per Definition, intelligenter werden als wir. Sie kann umfangreichere Gescheitheit vortäuschen, durch ihre seelenlosen, rein mechanisch unbegrenzten rechnerischen Möglichkeiten beim Anfertigen von Kopien, Modellen, Extrapolationen, usw. In der Hinsicht wird sie die Forschung, die Medizin, die Technik in noch nie erlebten Maße vorantreiben. Auf der düsteren Seite aber ist sie schon dabei, die abertausendjährigen politischen und sozialen Regeln im Einverständnis mit einem Großteil der vernetzten Bevölkerung zu unterhöhlen bis hin zur absehbaren Implosion.
Die Menschen, denen ich skeptisch gegenüberstehe, sind jene, die sich der KI unterordnen, indem sie die Konzepte des menschlichen Hirns auf die Kl, im Sinn eines frisierten Gehirns, anwenden und verlangen, dass wir jetzt in der Schule «computational thinking» lernen sollen, um die Maschine besser bedienen zu können.
Als kleiner Junge lernte ich in der Schule ich bin auf Erden um Gott zu dienen und so das ewige Himmelreich zu erlangen. Heute kann ich entscheiden, wem ich nicht dienen will. Bis auf weiteres vertraue ich auf das menschliche Gehirn.
Weshalb sollte ich Angst haben vor Algorithmen, die unvorstellbar schnell und somit absolut unüberlegt mit 1-0 1-0 1-0 1-0 „denken“?
Dies ist eine Reaktion auf den Leserbrief „Horror Künstliche Intelligenz“erschienen am 3. Februar 2024