Mit Feuer und Flamme in den Frühling
Landesweit werden am Wochenende die Burgen verbrannt. Mit dieser alten Tradition verabschieden sich die Menschen vom Winter
Von kleinen und große Kreuzen über imposante Gebilde – in sämtlichen Gemeinden des Landes wurden in den vergangenen Tagen die Burgen für das Burgbrennen vorbereitet. Für ein besonderes Augenmerk sorgte unterdessen die Becher Jugend: Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jugendvereins prangte eine große 50 von der Anhöhe über das Tal.
Traditionell werden in Luxemburg, am ersten Wochenende nach Karneval, quer das Land die „Buergen“verbrannt. Das Wort „Buerg“hat aber nichts mit einer Burg im eigentlichen Sinne zu tun. Vielmehr geht der Begriff vermutlich auf das lateinische comburo (verbrennen) zurück. Der genaue Ursprung dieses alten Brauches ist unklar. Aller Voraussicht nach führt das Burgbrennen aber auf eine keltische Tradition zurück, bei der mit dem Feuer symbolisch der Winter verbrannt wird und ein guter Sommer heraufbeschworen werden soll. So wird auch davon ausgegangen, dass das Burgbrennen auf die Neujahrsfeste im antiken Rom zurückgeht, wo das Jahr am 1. März begann.
Das „Luxemburger Wort“war am Samstag an verschiedenen Orten dabei. Sowohl in Niederpallen, Sassenheim, in Mertert als auch in Fentingen wohnten viele Schaulustige dem Spektakel bei. Immerhin wollten alle mitverfolgen, wie lange die benötigt, um in Flammen aufzugehen und schließlich zusammenzufallen. Dabei mussten sie sich mitunter etwas in Geduld üben. In Niederpallen etwa hatten die Mitglieder des lokalen Tischtennisvereins etwa ein großes Kreuz aus Heu und Weihnachtsbäumen aufgebaut, das einige Zeit benötigte, bis Jung und Alt sich an den lodernden Flammen erfreuen konnten.
In Mertert hatte die Vereinigung Centre d‘Invervention Mertert-Wasserbillig sich besonders viel Mühe gegeben, dass die Burg auch lange genug brannte. Erst nach mehreren Minuten stand die am Unterbau befestigte Strohpuppe in Flammen, deutlich später folgte schließlich auch das Kreuz. Zuvor waren die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in einem Fackelzuch in Richtung „Leemkaul“gezogen.
Auch gestern fanden noch in zahlreichen Gemeinden Burgbrennen statt. Eines hatten dabei alle Veranstaltungen jedoch gemeinsam: das Hoffen auf einen baldigen Einzug des Frühlings.