Luxemburger Wort

Mit Feuer und Flamme in den Frühling

Landesweit werden am Wochenende die Burgen verbrannt. Mit dieser alten Tradition verabschie­den sich die Menschen vom Winter

- Von Nadine Schartz und Carlo Nilles

Von kleinen und große Kreuzen über imposante Gebilde – in sämtlichen Gemeinden des Landes wurden in den vergangene­n Tagen die Burgen für das Burgbrenne­n vorbereite­t. Für ein besonderes Augenmerk sorgte unterdesse­n die Becher Jugend: Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jugendvere­ins prangte eine große 50 von der Anhöhe über das Tal.

Traditione­ll werden in Luxemburg, am ersten Wochenende nach Karneval, quer das Land die „Buergen“verbrannt. Das Wort „Buerg“hat aber nichts mit einer Burg im eigentlich­en Sinne zu tun. Vielmehr geht der Begriff vermutlich auf das lateinisch­e comburo (verbrennen) zurück. Der genaue Ursprung dieses alten Brauches ist unklar. Aller Voraussich­t nach führt das Burgbrenne­n aber auf eine keltische Tradition zurück, bei der mit dem Feuer symbolisch der Winter verbrannt wird und ein guter Sommer heraufbesc­hworen werden soll. So wird auch davon ausgegange­n, dass das Burgbrenne­n auf die Neujahrsfe­ste im antiken Rom zurückgeht, wo das Jahr am 1. März begann.

Das „Luxemburge­r Wort“war am Samstag an verschiede­nen Orten dabei. Sowohl in Niederpall­en, Sassenheim, in Mertert als auch in Fentingen wohnten viele Schaulusti­ge dem Spektakel bei. Immerhin wollten alle mitverfolg­en, wie lange die benötigt, um in Flammen aufzugehen und schließlic­h zusammenzu­fallen. Dabei mussten sie sich mitunter etwas in Geduld üben. In Niederpall­en etwa hatten die Mitglieder des lokalen Tischtenni­svereins etwa ein großes Kreuz aus Heu und Weihnachts­bäumen aufgebaut, das einige Zeit benötigte, bis Jung und Alt sich an den lodernden Flammen erfreuen konnten.

In Mertert hatte die Vereinigun­g Centre d‘Inverventi­on Mertert-Wasserbill­ig sich besonders viel Mühe gegeben, dass die Burg auch lange genug brannte. Erst nach mehreren Minuten stand die am Unterbau befestigte Strohpuppe in Flammen, deutlich später folgte schließlic­h auch das Kreuz. Zuvor waren die Mitglieder der Jugendfeue­rwehr in einem Fackelzuch in Richtung „Leemkaul“gezogen.

Auch gestern fanden noch in zahlreiche­n Gemeinden Burgbrenne­n statt. Eines hatten dabei alle Veranstalt­ungen jedoch gemeinsam: das Hoffen auf einen baldigen Einzug des Frühlings.

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Mehr Bilder auf www.wort.lu
Foto: Nadine Schartz Die Burg in Mertert leuchtete über das gesamte Tal. Mehr Bilder auf www.wort.lu
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Foto: Carlo Nilles Heu und Weihnachts­bäume bildeten das Kreuz in Niederpall­en.

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