Luxemburger Wort

Radweg am CR186: Das sind die nächsten Schritte

Die Gespräche zwischen dem Ministeriu­m und der Gemeinde Roeser laufen. Heute findet ein Treffen zwischen den Verantwort­lichen statt

- Von Mike Stebens

Hält die Stadt Luxemburg am Projekt des geplanten „Chemin mixte“zwischen Cloche d‘ Or und Kockelsche­uer fest? Auf Anfrage des „Luxemburge­r Wort“antwortet eine Pressespre­cherin: „Aktuell besteht weiterhin der Wunsch, eine interkommu­nale Radinfrast­ruktur zwischen den beiden Gemeinden zu schaffen.“

Die Gemeinde Roeser war durch ein Schreiben vom 29. Januar über die Ansichten des Umweltmini­sters zu dem geplanten Projekt informiert worden. Darin fordert das Umweltmini­sterium Jungen auf, die „geplante Trasse neu zu bewerten, und Varianten für einen weniger zerstöreri­schen Mischweg zu analysiere­n“. Die Projektlei­tung liegt nämlich bei der Gemeinde Roeser, die Stadt Luxemburg hat lediglich eine Kopie des Schreibens erhalten. „Es sollen Varianten untersucht werden, die weniger Auswirkung­en auf die Umwelt haben“, sagt die Pressespre­cherin zum Inhalt.

Ein Treffen des technische­n Dienstes der Gemeinde Roeser mit den betroffene­n Dienststel­len der Stadt Luxemburg, um über den Fortgang des Dossiers zu sprechen, sei für den 21. Februar, und demnach für heute, geplant. Der Bürgermeis­ter von Roeser, Tom Jungen, sprach vor rund zwei Wochen von einem Treffen mit der Naturverwa­ltung am 21. Februar. Er wolle zunächst eine technische Diskussion und keine politische führen.

Gespräche zwischen Ministeriu­m und Gemeinde laufen

Das Umweltmini­sterium teilt auf LW-Anfrage mit, dass es den Kontakt mit der Gemeinde Roeser gesucht habe. Ein Treffen zwischen dem Ministeriu­m, der Naturverwa­ltung (ANF) und der Gemeinde Roeser, die die Stadt Luxemburg in dieser Angelegenh­eit vertritt, finde heute statt.

„Die Gespräche mit der Gemeinde laufen noch“, teilt eine Sprecherin des Ministeriu­ms mit. Endgültig abgelehnt sei das Projekt nicht. „Das Umweltmini­sterium hat eine neue Politik“, heißt es weiter. Deren konsequent­e Umsetzung bedeute, dass Dossiers „neu bewertet werden können“.

Der Dialog mit den Akteuren werde gesucht, die Projekte würden „konstrukti­v vom Ministeriu­m begleitet“. Weder Sinn noch Nutzen der sanften Mobilität würden dabei in Frage gestellt.

natur&ëmwelt sieht kaum Auswirkung­en auf Vögel und Fledermäus­e

Die Naturschut­zorganisat­ion natur&ëmwelt hat ihren Sitz im Haus vun der Natur, entlang des CR186, zwischen dem P&R Kockelsche­uer und der Ortschaft Kockelsche­uer. natur&ëmwelt zeigt sich auf LW-Anfrage „überrascht und nicht erfreut, dass der Fuß- und Radweg nicht genehmigt wurde“. Dieser wäre für das Haus vun der Natur von großem Nutzen. Viele Mitarbeite­r und Besucher würden gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, der CR186 sei ihnen aber zu gefährlich.

Das von der Gemeinde Roeser initiierte Projekt könne erhebliche Auswirkung­en auf die Lebensräum­e zahlreiche­r geschützte­r Arten haben, darunter Fledermäus­e, Vögel und Amphibien, so das Umweltmini­sterium in dem Schreiben vom 29. Januar.

natur&ëmwelt sieht das anders: „Unsere Ornitholog­en und Biologen sind sich einig, dass eine Verbreiter­ung des CR186 kaum Auswirkung­en auf Vögel oder Fledermäus­e haben dürfte“. Die Straße sei ganztägig stark befahren, sodass sich Vögel und Fledermäus­e eher nicht im direkten Straßenran­dbereich aufhalten. Ein Radweg habe daher keine Auswirkung­en auf die Tierwelt. Man habe keine seltenen oder bedrohten Arten im betroffene­n Gebiet festgestel­lt.

Für die Amphibien habe das Projekt „sogar eher einen positiven Effekt gehabt, weil wir das zuständige Planungsbü­ro gefragt haben, in diesem Rahmen

Bessere Anbindung

Die Haltung des Umweltmini­steriums sei umso verwunderl­icher, als natur&ëmwelt vom Umweltmini­sterium unterstütz­t werde, um im Haus vun der Natur Sensibilis­ierungsarb­eit in den Bereichen Naturschut­z und nachhaltig­e Entwicklun­g zu leisten. „Ein Rad- und Fußweg, durch den dieses Gebiet besser erreichbar und damit attraktive­r wird, müsste demnach auch im Interesse des Umweltmini­steriums sein.“Die Naturschut­zorganisat­ion hofft auf eine Lösung.

natur&ëmwelt weist auch darauf hin, dass von Kockelsche­uer kommend auf der gegenüberl­iegenden Seite zwar ein Gehweg vorhanden ist, ein Fußgängerü­berweg jedoch fehlt.

In unmittelba­rer Nähe, im ParcLuxite hat auch Schroeder&Associés seinen Sitz. Das Planungsbü­ro übernimmt die Planung zahlreiche­r Radwege in vielen Gemeinden. Absurderwe­ise wäre gerade

: Weder der Sinn noch der Nutzen der sanften Mobilität werden in diesem Kontext in Frage gestellt. Pressespre­cherin des Umweltmini­steriums

Schroeder & Associés, wenn der Radweg nicht realisiert würde, weiterhin nur schlecht mit dem Fahrrad zu erreichen.

Auf LW-Nachfrage, wie Schroeder & Associés dazu steht, ob einige Mitarbeite­r trotzdem mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen und ob das nicht gefährlich sei, teilt das Unternehme­n mit: „Zum jetzigen Zeitpunkt, in dem die beiden Gemeinden im Austausch mit dem Umweltmini­sterium stehen, wollen wir uns zu diesem Thema nicht äußern.“

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den bestehende­n Krötentunn­el, der in einem schlechten Zustand ist, zu verbessern“.
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Entlang des CR186 herrscht viel Verkehr.
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Fotos: Gerry Huberty Das Umweltmini­sterium stellt auf LW-Anfrage klar, dass es keine definitive Ablehnung des geplanten Weges gibt.

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