Radweg am CR186: Das sind die nächsten Schritte
Die Gespräche zwischen dem Ministerium und der Gemeinde Roeser laufen. Heute findet ein Treffen zwischen den Verantwortlichen statt
Hält die Stadt Luxemburg am Projekt des geplanten „Chemin mixte“zwischen Cloche d‘ Or und Kockelscheuer fest? Auf Anfrage des „Luxemburger Wort“antwortet eine Pressesprecherin: „Aktuell besteht weiterhin der Wunsch, eine interkommunale Radinfrastruktur zwischen den beiden Gemeinden zu schaffen.“
Die Gemeinde Roeser war durch ein Schreiben vom 29. Januar über die Ansichten des Umweltministers zu dem geplanten Projekt informiert worden. Darin fordert das Umweltministerium Jungen auf, die „geplante Trasse neu zu bewerten, und Varianten für einen weniger zerstörerischen Mischweg zu analysieren“. Die Projektleitung liegt nämlich bei der Gemeinde Roeser, die Stadt Luxemburg hat lediglich eine Kopie des Schreibens erhalten. „Es sollen Varianten untersucht werden, die weniger Auswirkungen auf die Umwelt haben“, sagt die Pressesprecherin zum Inhalt.
Ein Treffen des technischen Dienstes der Gemeinde Roeser mit den betroffenen Dienststellen der Stadt Luxemburg, um über den Fortgang des Dossiers zu sprechen, sei für den 21. Februar, und demnach für heute, geplant. Der Bürgermeister von Roeser, Tom Jungen, sprach vor rund zwei Wochen von einem Treffen mit der Naturverwaltung am 21. Februar. Er wolle zunächst eine technische Diskussion und keine politische führen.
Gespräche zwischen Ministerium und Gemeinde laufen
Das Umweltministerium teilt auf LW-Anfrage mit, dass es den Kontakt mit der Gemeinde Roeser gesucht habe. Ein Treffen zwischen dem Ministerium, der Naturverwaltung (ANF) und der Gemeinde Roeser, die die Stadt Luxemburg in dieser Angelegenheit vertritt, finde heute statt.
„Die Gespräche mit der Gemeinde laufen noch“, teilt eine Sprecherin des Ministeriums mit. Endgültig abgelehnt sei das Projekt nicht. „Das Umweltministerium hat eine neue Politik“, heißt es weiter. Deren konsequente Umsetzung bedeute, dass Dossiers „neu bewertet werden können“.
Der Dialog mit den Akteuren werde gesucht, die Projekte würden „konstruktiv vom Ministerium begleitet“. Weder Sinn noch Nutzen der sanften Mobilität würden dabei in Frage gestellt.
natur&ëmwelt sieht kaum Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse
Die Naturschutzorganisation natur&ëmwelt hat ihren Sitz im Haus vun der Natur, entlang des CR186, zwischen dem P&R Kockelscheuer und der Ortschaft Kockelscheuer. natur&ëmwelt zeigt sich auf LW-Anfrage „überrascht und nicht erfreut, dass der Fuß- und Radweg nicht genehmigt wurde“. Dieser wäre für das Haus vun der Natur von großem Nutzen. Viele Mitarbeiter und Besucher würden gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, der CR186 sei ihnen aber zu gefährlich.
Das von der Gemeinde Roeser initiierte Projekt könne erhebliche Auswirkungen auf die Lebensräume zahlreicher geschützter Arten haben, darunter Fledermäuse, Vögel und Amphibien, so das Umweltministerium in dem Schreiben vom 29. Januar.
natur&ëmwelt sieht das anders: „Unsere Ornithologen und Biologen sind sich einig, dass eine Verbreiterung des CR186 kaum Auswirkungen auf Vögel oder Fledermäuse haben dürfte“. Die Straße sei ganztägig stark befahren, sodass sich Vögel und Fledermäuse eher nicht im direkten Straßenrandbereich aufhalten. Ein Radweg habe daher keine Auswirkungen auf die Tierwelt. Man habe keine seltenen oder bedrohten Arten im betroffenen Gebiet festgestellt.
Für die Amphibien habe das Projekt „sogar eher einen positiven Effekt gehabt, weil wir das zuständige Planungsbüro gefragt haben, in diesem Rahmen
Bessere Anbindung
Die Haltung des Umweltministeriums sei umso verwunderlicher, als natur&ëmwelt vom Umweltministerium unterstützt werde, um im Haus vun der Natur Sensibilisierungsarbeit in den Bereichen Naturschutz und nachhaltige Entwicklung zu leisten. „Ein Rad- und Fußweg, durch den dieses Gebiet besser erreichbar und damit attraktiver wird, müsste demnach auch im Interesse des Umweltministeriums sein.“Die Naturschutzorganisation hofft auf eine Lösung.
natur&ëmwelt weist auch darauf hin, dass von Kockelscheuer kommend auf der gegenüberliegenden Seite zwar ein Gehweg vorhanden ist, ein Fußgängerüberweg jedoch fehlt.
In unmittelbarer Nähe, im ParcLuxite hat auch Schroeder&Associés seinen Sitz. Das Planungsbüro übernimmt die Planung zahlreicher Radwege in vielen Gemeinden. Absurderweise wäre gerade
: Weder der Sinn noch der Nutzen der sanften Mobilität werden in diesem Kontext in Frage gestellt. Pressesprecherin des Umweltministeriums
Schroeder & Associés, wenn der Radweg nicht realisiert würde, weiterhin nur schlecht mit dem Fahrrad zu erreichen.
Auf LW-Nachfrage, wie Schroeder & Associés dazu steht, ob einige Mitarbeiter trotzdem mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen und ob das nicht gefährlich sei, teilt das Unternehmen mit: „Zum jetzigen Zeitpunkt, in dem die beiden Gemeinden im Austausch mit dem Umweltministerium stehen, wollen wir uns zu diesem Thema nicht äußern.“