Elf Millionen Euro für neues Centre d’Accueil Müllerthal
Der Natur- und Geopark Mëllerdall soll ein repräsentatives Empfangsgebäude bekommen. Davon könnte nicht nur der Park selbst profitieren
Der Natur- und Geopark Mëllerdall, der vor knapp zwei Jahren in das Netzwerk der Unesco Global Geoparks aufgenommen wurde, bekommt ein neues Empfangsgebäude. Die Pläne stellten der Schöffenrat der Gemeinde und das zuständige Architektenbüro Planetplus am Montagabend den anwesenden Bürgern im Kummelsbau in Befort vor. Weil der jetzige Sitz der Natur- und Geoparkverwaltung, eigentlich ein Einfamilienhaus, zu klein ist, wird zur Grand-Rue hin ein neues Gebäude gebaut. Außerdem entspricht das alte Gebäude nicht mehr den aktuellen Brandschutzbestimmungen.
Bruno Grilo, Erster Schöffe der Gemeinde, freute sich auf einen neuen repräsentativen Gebäudekomplex, in dem der Natur- und Geopark einen neuen Unterschlupf findet. Auch die Gemeinde solle von den Räumlichkeiten profitieren, meinte er. Das Projekt stelle zusätzlich einen Pluspunkt für den
Tourismus der beliebten Urlaubsregion dar.
Ausstellungsflächen, Festsaal und Büros
In der ersten Phase entsteht neben dem alten Gebäude ein Neubau. In der zweiten Phase wird der Altbau, in dem die Verwaltung zurzeit untergebracht ist, renoviert. Damit sei der uneingeschränkte Betrieb gewährleistet, sagte Gilbert Origer, Projektleiter beim zuständigen Architektenbüro. Vorgesehen sind Ausstellungsflächen, ein Festsaal und Büros für die Verwaltung sowie Parkplätze.
Insbesondere hob Origer die Nachhaltigkeit des Projektes durch eine hybride Bauweise hervor. Holz, Glas, Schiefer und Hohlkassetten in der Dachkonstruktion werden verbaut, sie basieren auf natürlichen Ressourcen. Für Strom und Wärme ist eine Fotovoltaik-Anlage vorgesehen und auch die Nutzung von erneuerbarer Energie und Fernwärme wird damit kombiniert. Besonders ansprechend ist dabei die Holzverschalung mit horizontalen
und vertikalen Rillen und einem Fischgrätenmuster sowie die großzügig ausgelegten Glasflächen. Im Außenbereich wird darauf geachtet, den Boden nicht zu versiegeln. Hierbei sind Trockenmauern, Schotter-Rasen und Fugenpflaster vorgesehen, die mit geeigneten Sträuchern und Stauden ausgestattet werden sollen.
500 Quadratmeter große Freifläche
Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im April beginnen, was eine Verspätung zum ursprünglichen Zeitplan bedeutet. Zuvor war der Beginn für den Herbst 2022 festgelegt worden. Auf die Gemeinde kommen Kosten in Höhe von rund elf Millionen Euro zu, wobei ein Teil durch die staatlichen Subventionen abgedeckt wird. Die Kosten im Bausektor seien rückläufig, sodass die Summe als stabil angesehen werde, hieß es während der Informationsversammlung. Während der Bauzeit kann der bisherige Verkehr auf der Route de Grundhof ungehindert weiterfließen.
Die neuen Räumlichkeiten können ebenfalls von Privatpersonen, Vereinen und örtlichen Gewerbevertretern genutzt werden. Die knapp 500 Quadratmeter große Freifläche und eine Pergola bieten dafür gute Bedingungen und können zu einer Belebung des Gemeindelebens führen. Kleinere Vorschläge des Publikums wie Bänke für den Vorplatz wurden notiert und Bruno Grilo versicherte, dass während der Bauzeit weitere Ideen zu den Verschönerungen willkommen seien.