Luxemburger Wort

Elf Millionen Euro für neues Centre d’Accueil Müllerthal

Der Natur- und Geopark Mëllerdall soll ein repräsenta­tives Empfangsge­bäude bekommen. Davon könnte nicht nur der Park selbst profitiere­n

- Von Ralf Schellenbe­rger

Der Natur- und Geopark Mëllerdall, der vor knapp zwei Jahren in das Netzwerk der Unesco Global Geoparks aufgenomme­n wurde, bekommt ein neues Empfangsge­bäude. Die Pläne stellten der Schöffenra­t der Gemeinde und das zuständige Architekte­nbüro Planetplus am Montagaben­d den anwesenden Bürgern im Kummelsbau in Befort vor. Weil der jetzige Sitz der Natur- und Geoparkver­waltung, eigentlich ein Einfamilie­nhaus, zu klein ist, wird zur Grand-Rue hin ein neues Gebäude gebaut. Außerdem entspricht das alte Gebäude nicht mehr den aktuellen Brandschut­zbestimmun­gen.

Bruno Grilo, Erster Schöffe der Gemeinde, freute sich auf einen neuen repräsenta­tiven Gebäudekom­plex, in dem der Natur- und Geopark einen neuen Unterschlu­pf findet. Auch die Gemeinde solle von den Räumlichke­iten profitiere­n, meinte er. Das Projekt stelle zusätzlich einen Pluspunkt für den

Tourismus der beliebten Urlaubsreg­ion dar.

Ausstellun­gsflächen, Festsaal und Büros

In der ersten Phase entsteht neben dem alten Gebäude ein Neubau. In der zweiten Phase wird der Altbau, in dem die Verwaltung zurzeit untergebra­cht ist, renoviert. Damit sei der uneingesch­ränkte Betrieb gewährleis­tet, sagte Gilbert Origer, Projektlei­ter beim zuständige­n Architekte­nbüro. Vorgesehen sind Ausstellun­gsflächen, ein Festsaal und Büros für die Verwaltung sowie Parkplätze.

Insbesonde­re hob Origer die Nachhaltig­keit des Projektes durch eine hybride Bauweise hervor. Holz, Glas, Schiefer und Hohlkasset­ten in der Dachkonstr­uktion werden verbaut, sie basieren auf natürliche­n Ressourcen. Für Strom und Wärme ist eine Fotovoltai­k-Anlage vorgesehen und auch die Nutzung von erneuerbar­er Energie und Fernwärme wird damit kombiniert. Besonders ansprechen­d ist dabei die Holzversch­alung mit horizontal­en

und vertikalen Rillen und einem Fischgräte­nmuster sowie die großzügig ausgelegte­n Glasfläche­n. Im Außenberei­ch wird darauf geachtet, den Boden nicht zu versiegeln. Hierbei sind Trockenmau­ern, Schotter-Rasen und Fugenpflas­ter vorgesehen, die mit geeigneten Sträuchern und Stauden ausgestatt­et werden sollen.

500 Quadratmet­er große Freifläche

Die Bauarbeite­n sollen voraussich­tlich im April beginnen, was eine Verspätung zum ursprüngli­chen Zeitplan bedeutet. Zuvor war der Beginn für den Herbst 2022 festgelegt worden. Auf die Gemeinde kommen Kosten in Höhe von rund elf Millionen Euro zu, wobei ein Teil durch die staatliche­n Subvention­en abgedeckt wird. Die Kosten im Bausektor seien rückläufig, sodass die Summe als stabil angesehen werde, hieß es während der Informatio­nsversamml­ung. Während der Bauzeit kann der bisherige Verkehr auf der Route de Grundhof ungehinder­t weiterflie­ßen.

Die neuen Räumlichke­iten können ebenfalls von Privatpers­onen, Vereinen und örtlichen Gewerbever­tretern genutzt werden. Die knapp 500 Quadratmet­er große Freifläche und eine Pergola bieten dafür gute Bedingunge­n und können zu einer Belebung des Gemeindele­bens führen. Kleinere Vorschläge des Publikums wie Bänke für den Vorplatz wurden notiert und Bruno Grilo versichert­e, dass während der Bauzeit weitere Ideen zu den Verschöner­ungen willkommen seien.

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Foto: Gemeinde Befort Auf dem Grundstück neben dem aktuellen Sitz des Natur- und Geoparks Müllerthal soll das neue Gebäude entstehen.
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Foto: Planetplus Die Bauarbeite­n sollen voraussich­tlich im April beginnen.

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