Luxemburger Wort

Im Restaurant Waldhaff soll 2029 wieder aufgetisch­t werden

Die Gemeinde Niederanve­n renoviert die bekannte Gaststätte. Eine Jury wählt den neuen Betreiber aus

- Von David Thinnes

Jahrelang war das Restaurant Waldhaff ein beliebter gastronomi­scher Treffpunkt, seit September 2018 steht das Gebäude an der Route d’Echternach leer. In einigen Jahren soll an diesem Standort wieder ein Restaurant eröffnen. Die Pläne laufen nun an. Am Samstag hat die Gemeinde Niederanve­n einen Aufruf für einen Architekte­nwettbewer­b in den Tageszeitu­ngen veröffentl­icht. Die Gemeinde hatte das Gebäude in einem Tauschgesc­häft mit dem alten Besitzer, dem Staat, erstanden.

„Es gab lange Gespräche. Der Staat wollte nicht verkaufen. Der vorherige Schöffenra­t hat dann im Tausch ein Grundstück in Niederanve­n angeboten, auf dem das neue Polizeikom­missariat gebaut wird“, erklärt Bürgermeis­ter Fréd Ternes (CSV) auf LW-Nachfrage.

Das Lokal war in den vergangene­n Jahren bekannt für einheimisc­he Küche. Und in diese Richtung soll es auch wieder gehen. „Es soll eine klassische, luxemburgi­sche Brasserie werden“, so Ternes, der außerdem betont: „Das Restaurant soll harmonisch in die Grünzone integriert werden. Die Gemeinde wird die Wanderwege ausbauen und das Restaurant soll daran angeschlos­sen werden.“

Bau einer neuen Kläranlage erforderli­ch

Am Außenberei­ch wird sich nicht viel ändern. Die Dimensione­n des Gebäudes sowie die Ausrichtun­g zur Straße sind auf Gemeindeni­veau geschützt. Ternes erwähnt, dass die Holzvertäf­elung am Haus zum Teil erhalten werden soll. Komplett renovierun­gsbedürfti­g ist jedoch der Innenberei­ch der Gaststätte. So muss etwa eine neue Küche eingebaut werden. Diese sei mit 27 Quadratmet­ern nicht riesig, so Ternes. Auch das Lokal selbst sei nicht so groß. Auf 94 Quadratmet­ern könnten etwa 49 Kunden bedient werden.

Das Restaurant, dessen Geschichte auf das Ende des 19. Jahrhunder­ts zurückgeht, wurde zuletzt unter dem Namen „La Sauvageonn­e“geführt. Nach einem jahrelange­n Rechtsstre­it wegen Baumaßnahm­en, die ohne Erlaubnis durchgefüh­rt worden waren, stand das Lokal seit Ende September 2018 leer.

Nach dem Tausch mit dem Staat blieb der Gemeinde Niederanve­n noch eine Ausgleichs­zahlung in Höhe von 196.000 Euro übrig. Diese wird dazu genutzt, um eine neue Kläranlage zu bauen.

Fréd Ternes hofft bis Ende dieses Jahres den Gewinner des Architekte­nwettbewer­bes auserkoren zu haben. „Bis Herbst 2025 könnte das Projekt dann im Gemeindera­t abgestimmt werden. Ende 2028 oder Anfang 2029 könnte das Restaurant wieder öffnen“, so der Bürgermeis­ter.

Die Gemeinde wird das Lokal dann an einen Gastronome­n vermieten. Ternes ist bezüglich der Suche unbesorgt: „Wir hatten in den vergangene­n Jahren bereits Interessen­ten.“

Die Auswahl wird eine Jury vornehmen, die sich aus Mitglieder­n aller Parteien des Gemeindera­ts zusammense­tzt. Dazu kommen Experten aus den Bereichen der Architektu­r, des Denkmalsch­utzes und der Gastronomi­e. Ebenfalls dabei sind zwei Personen, die das Restaurant bis vor 20 Jahren betrieben haben.

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Foto: industrie.lu Das Restaurant blickt auf eine lange Geschichte zurück. Dieses Foto stammt aus dem Jahr 1928.
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Foto: Anouk Antony Seit Ende September 2018 steht das Lokal leer.

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