Im Restaurant Waldhaff soll 2029 wieder aufgetischt werden
Die Gemeinde Niederanven renoviert die bekannte Gaststätte. Eine Jury wählt den neuen Betreiber aus
Jahrelang war das Restaurant Waldhaff ein beliebter gastronomischer Treffpunkt, seit September 2018 steht das Gebäude an der Route d’Echternach leer. In einigen Jahren soll an diesem Standort wieder ein Restaurant eröffnen. Die Pläne laufen nun an. Am Samstag hat die Gemeinde Niederanven einen Aufruf für einen Architektenwettbewerb in den Tageszeitungen veröffentlicht. Die Gemeinde hatte das Gebäude in einem Tauschgeschäft mit dem alten Besitzer, dem Staat, erstanden.
„Es gab lange Gespräche. Der Staat wollte nicht verkaufen. Der vorherige Schöffenrat hat dann im Tausch ein Grundstück in Niederanven angeboten, auf dem das neue Polizeikommissariat gebaut wird“, erklärt Bürgermeister Fréd Ternes (CSV) auf LW-Nachfrage.
Das Lokal war in den vergangenen Jahren bekannt für einheimische Küche. Und in diese Richtung soll es auch wieder gehen. „Es soll eine klassische, luxemburgische Brasserie werden“, so Ternes, der außerdem betont: „Das Restaurant soll harmonisch in die Grünzone integriert werden. Die Gemeinde wird die Wanderwege ausbauen und das Restaurant soll daran angeschlossen werden.“
Bau einer neuen Kläranlage erforderlich
Am Außenbereich wird sich nicht viel ändern. Die Dimensionen des Gebäudes sowie die Ausrichtung zur Straße sind auf Gemeindeniveau geschützt. Ternes erwähnt, dass die Holzvertäfelung am Haus zum Teil erhalten werden soll. Komplett renovierungsbedürftig ist jedoch der Innenbereich der Gaststätte. So muss etwa eine neue Küche eingebaut werden. Diese sei mit 27 Quadratmetern nicht riesig, so Ternes. Auch das Lokal selbst sei nicht so groß. Auf 94 Quadratmetern könnten etwa 49 Kunden bedient werden.
Das Restaurant, dessen Geschichte auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgeht, wurde zuletzt unter dem Namen „La Sauvageonne“geführt. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit wegen Baumaßnahmen, die ohne Erlaubnis durchgeführt worden waren, stand das Lokal seit Ende September 2018 leer.
Nach dem Tausch mit dem Staat blieb der Gemeinde Niederanven noch eine Ausgleichszahlung in Höhe von 196.000 Euro übrig. Diese wird dazu genutzt, um eine neue Kläranlage zu bauen.
Fréd Ternes hofft bis Ende dieses Jahres den Gewinner des Architektenwettbewerbes auserkoren zu haben. „Bis Herbst 2025 könnte das Projekt dann im Gemeinderat abgestimmt werden. Ende 2028 oder Anfang 2029 könnte das Restaurant wieder öffnen“, so der Bürgermeister.
Die Gemeinde wird das Lokal dann an einen Gastronomen vermieten. Ternes ist bezüglich der Suche unbesorgt: „Wir hatten in den vergangenen Jahren bereits Interessenten.“
Die Auswahl wird eine Jury vornehmen, die sich aus Mitgliedern aller Parteien des Gemeinderats zusammensetzt. Dazu kommen Experten aus den Bereichen der Architektur, des Denkmalschutzes und der Gastronomie. Ebenfalls dabei sind zwei Personen, die das Restaurant bis vor 20 Jahren betrieben haben.