Luxemburger Wort

Pufi, das „ewige Kind“, ist gestorben

Lazlo Szabo war aus der Hauptstadt nicht mehr wegzudenke­n. Mit ihm ist das Symbol der Lebensfreu­de der Stadt verschwund­en

- Von Ricardo J. Rodrigues Dieser Artikel erschien zuerst auf Contacto.lu.

Wer Pufi kannte, wusste, dass er die Menschen gerne zum Lachen brachte. „Er war das Kind, das nicht erwachsen werden wollte. Neulich sah ich ihn im Sozialcafé des Roten Kreuzes und er kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Er hatte einen Stoffhund namens Rocky Balboa dabei und sagte mir, ich solle ihn besser nicht streicheln, weil er sehr aggressiv sei“, erzählt André Soares, Sprecher der luxemburgi­schen Menschenre­chtsorgani­sation.

Am Montag bestätigte er gegenüber „Contacto“den Tod des wohl bekanntest­en Obdachlose­n der Stadt Luxemburg.

Pufis bürgerlich­er Name war Lazlo Szabo, er war 37 Jahre alt. Seit seiner Ankunft aus Ungarn vor sieben Jahren lebte er auf den Straßen der luxemburgi­schen Hauptstadt.

Wie er „Contacto“im April erzählte, arbeitete er, wann immer er konnte, und teilte alles, was er besaß, mit anderen Obdachlose­n. „Er war ein Mensch von außergewöh­nlicher Güte und ein Symbol der Menschlich­keit in Luxemburg. Er hatte das breiteste Lächeln der Stadt – und schenkte jedem eins“, sagte Bernard Thill, Präsident von Médecins du Monde und Luxemburge­r des Jahres 2023. „Ich bin sehr traurig über diese Nachricht. Er war Teil des menschlich­en Erbes des Großherzog­tums.“

Pufis Gesundheit­szustand war ernst und verschlech­terte sich seit Monaten aufgrund seines Alkoholkon­sums und seines Lebens auf der Straße. Er war ein Partylöwe, tanzte gerne und sprach Leute an, um sie nach Kleingeld oder einer Zigarette zu fragen. Meistens ging er erst, nachdem er den Leuten einen Witz erzählt hatte, der sie zum Lachen brachte.

„Unser Teddybär ist gestorben, ein Mann, an den wir nur gute Erinnerung­en haben werden“, sagt Soares vom Luxemburge­r Roten Kreuz. In der Gemeinscha­ft der Obdachlose­n und bei den Organisati­onen, die sie unterstütz­en, herrscht Trauer. „Die unverzicht­bare Figur der Freude in unserer Stadt ist verschwund­en“.

Am kommenden Freitag, den 23. Februar, organisier­t das Rote Kreuz in seinem Sozialcafé in der Hauptstadt einen Gedenkgott­esdienst für Pufi. Er findet um 10.30 Uhr in der Rue Willy Goergen statt.

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Foto: Marc Wilwert Pufis bürgerlich­er Name war Lazlo Szabo, er war 37 Jahre alt.

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