Fußballfans wehren sich gegen CVC-Einstieg in die Bundesliga
Ein Finanzinvestor mit Sitz in Luxemburg hat Interesse an der deutschen Eliteliga. Doch vor allem die Herkunft des Geldes schreckt ab
Die Bemühungen von CVC Capital Partners, bis zu einer Milliarde Euro für acht Prozent der Medienrechte der deutschen Profi-Fußballligen zu investieren, stößt bei Fußballfans auf Widerstand. Sie befürchten eine weitere Kommerzialisierung des Sports, respektive den Einfluss von Saudi-Arabien auf den Fußball.
2002 in Luxemburg von den britischen Finanzgesellschaften Capital Investors (London und Jersey) gegründet, verwaltet CVC Capital Partners derzeit 188 Milliarden Euro. Zu den größten Kunden, deren Geld CVC anlegt, gehört der saudi-arabische Staatsfonds PIF.
Das knappe Votum der Vereine im Dezember für einen Deal mit der Private-Equity-Firma stehe auf einem „sehr fragilen Fundament“, meint angesichts der Proteste in den Stadien der 1. FC Köln in einem Schreiben an die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, den
Dachverband der Bundesliga. CVC sei noch immer entschlossen, in die Liga zu investieren, wie zu erfahren ist. Ansonsten übt sich die Gesellschaft in Schweigen. Ein anderer möglicher Investor, Blackstone, hatte letzte Woche sein Vorhaben aufgegeben, in die Fußballliga zu investieren.
Bereits an der französischen Fußballliga beteiligt
CVC Capital Partners mit Sitz in Luxemburg ist eines der weltweit größten Private-Equity-Unternehmen. Das Geschäftsmodell ist, Unternehmensbeteiligungen, die nicht an der Börse gehandelt werden, zu kaufen. Unter anderem ist CVC an der Parfümerie-Kette Douglas oder mit Mehrheit an der Luxusuhren-Marke Breitling beteiligt und besitzt auch 60 Prozent des Wettanbieters Tipico.
CVC ist auch an den Medienrechten der Ligue de Football Professionnel beteiligt, dem Dachverband, der die großen Profi-Fußballligen in Frankreich verwaltet. Und 2022 ist CVC mit 2,7 Milliarden Euro bei La Liga, der spanischen Fußballliga, eingestiegen.
Auch an Premier Rugby Limited, der Eigentümerin und Organisatorin der höchsten englischen Liga für professionelles Vereins-Rugby, ist CVC beteiligt sowie am Frauentennisverband WTA. 2006 trennte sich die Gesellschaft für etwa eine Milliarde US-Dollar vom Mehrheitsanteil an der Formel 1.
: Zu den größten Kunden, deren Geld CVC anlegt, gehört der saudi-arabische Staatsfonds PIF.