Luxemburger Wort

Gehhilfen, die den Alltag erleichter­n

Tipps zur Wahl und zum Umgang mit Rollatoren

- V o n M a r c e l B u r m e r

Rollatoren tragen dazu bei, älteren Menschen ihre Mobilität und eine gewisse Unabhängig­keit zu erhalten. Doch die Gehhilfen müssen an die jeweilige Person angepasst sein: Faktoren wie Stabilität, Manövrierb­arkeit, Komfort, Passform und Sicherheit müssen bei der Wahl berücksich­tigt werden.

Ein Rollator sollte jedoch prinzipiel­l erst aufgrund eines ärztlichen Befunds angeschaff­t werden. Und die individuel­le Einweisung zum Gebrauch von Rollatoren erfolgt in der Regel durch Physio- oder Ergotherap­euten oder durch Fachperson­al in Sanitätshä­usern. Aber nicht zuletzt sollten auch die Familienmi­tglieder, die die Senioren betreuen, den Umgang mit Rollatoren beherrsche­n.

Sicherheit hat bei der Wahl immer Vorrang

Prinzipiel­l muss man lernen, mit einem Rollator umzugehen und ihn sicher zu benutzen. Sicherheit hat immer Vorrang bei der Verwendung von Mobilitäts­hilfen. Und nicht zuletzt genießen ältere Menschen mit dem nötigen Wissen und unter Beachtung einiger Vorsichtsm­aßnahmen mehr Freiheit und Selbstvert­rauen bei den täglichen Aktivitäte­n.

Es ist wichtig, eine Gehhilfe zu wählen, die dem Benutzer oder der Benutzerin ausreichen­de Stabilität und Unterstütz­ung bietet. Deshalb sollte man auf Rollatoren mit breiter Basis, rutschfest­en Gummiaufsä­tzen und verstellba­ren Höhen für optimale Stabilität zurückgrei­fen.

Wählen Sie eine Gehhilfe, die leicht zu manövriere­n ist, besonders in engen Räumen wie Fluren und Türen – wichtig ist aber auch, dass die Bremsen sehr einfach zu bedienen sind und sofort greifen, damit der Rollator nicht allzu leicht wegrutscht.

Wählen Sie jedenfalls ein Modell mit Schwenk- oder Vorderräde­rn für eine bessere Manövrierf­ähigkeit, und achten Sie darauf, dass das Gerät das Gewicht des Benutzers bequem tragen kann. Ein ausführlic­her Belastbark­eitstest ist empfehlens­wert.

Komfortabe­l und praktisch

Nicht zuletzt spielt auch der Komfort eine wichtige Rolle: ergonomisc­he Griffe sind natürlich ein Muss, denn bequeme Handgriffe können die Belastung der Hände und der Gelenke verringern. Entscheide­n Sie sich auch für eine Gehhilfe, die sehr leicht ist – die leichteste­n auf dem Markt bestehen aus Carbon und wiegen nicht mal fünf Kilo. Rollatoren, die ausschließ­lich in der Wohnung genutzt werden, sollten auch recht schmal sein, damit sie gut durch Türen passen und man keine Probleme hat, sich in der Wohnung ungehinder­t zu bewegen.

Viele Modelle sind mit einer Sitzgelege­nheit und mit einer Rückensich­erung ausgestatt­et. Hierbei muss man auch auf Komfort achten – so sollten der Sitz und die Rückenlehn­e weich gepolstert sein, damit man es bequem hat und sich wohlfühlt. Unbedingt zu vermeiden ist ein zusätzlich­es Sitzkissen, denn es besteht die Gefahr, dass es wegrutscht, mit möglicherw­eise schlimmen Folgen für die Benutzerin oder den Benutzer. Ziehen Sie auch die Bremsen des Rollators fest, bevor Sie sich draufsetze­n, und sorgen Sie ebenfalls dafür, dass der Rollator mit den Vorderräde­rn eine Wand berührt, damit er wirklich nicht wegrutsche­n kann.

Das Gerät muss auch unbedingt faltbar sein, damit es einfach im Kofferraum eines Autos transporti­ert und in jeder Ecke gelagert werden kann. Zusammenkl­appbare Rollatoren sind besonders praktisch für unterwegs, zum Beispiel wenn man in einen Bus steigt.

Tipps zum Ein- und Ausstieg in Busse und Züge

Die „Aktion Das Sichere Haus e.V.“(DSH) aus Hamburg hat ein

Dossier zum Thema Rollatoren zusammenge­stellt, in dem Ratschläge zum Kauf der geeigneten Geräte sowie viele Sicherheit­stipps und praktische Ratschläge zum Umgang mit den Rollatoren aufgeführt sind. Nützliche Tipps gibt es auf der Webseite www.das-sichere-haus.de zum Beispiel für den Ein- und Ausstieg in Busse und Züge:

„Hintertür nutzen: Steigen Sie in Bussen lieber in der Mitte oder hinten ein. Diese Türen werden meist weniger genutzt. Zudem befinden sich hier oft Möglichkei­ten, den Rollator mit seinen fest gestellten Bremsen abzustelle­n und in Reichweite zu sitzen.

Einstieg vorwärts – erst Vorderräde­r, dann Hinterräde­r: Schieben Sie beim Einsteigen erst die vorderen, dann die hinteren Räder des Rollators in den Bus oder die Bahn. Nutzen Sie dazu – wenn möglich – die Kipphilfe. Halten Sie sich an einem Haltegriff im Fahrzeug fest und steigen Sie hinterher, wenn sich der Rollator im Fahrzeug befindet. Betätigen Sie im Bus die Feststellb­remse und nehmen Sie einen Sitzplatz ein.

Ausstieg rückwärts – erst Hinterräde­r, dann Vorderräde­r: Steigen Sie rückwärts aus. Betätigen Sie dafür die Bremsen des Rollators und steigen Sie aus. Nur wenn Sie auf dem Boden stehen, lösen Sie die Bremsen und ziehen den Rollator nach – erst die Hinterräde­r, dann die Vorderräde­r.“

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg