Gehhilfen, die den Alltag erleichtern
Tipps zur Wahl und zum Umgang mit Rollatoren
Rollatoren tragen dazu bei, älteren Menschen ihre Mobilität und eine gewisse Unabhängigkeit zu erhalten. Doch die Gehhilfen müssen an die jeweilige Person angepasst sein: Faktoren wie Stabilität, Manövrierbarkeit, Komfort, Passform und Sicherheit müssen bei der Wahl berücksichtigt werden.
Ein Rollator sollte jedoch prinzipiell erst aufgrund eines ärztlichen Befunds angeschafft werden. Und die individuelle Einweisung zum Gebrauch von Rollatoren erfolgt in der Regel durch Physio- oder Ergotherapeuten oder durch Fachpersonal in Sanitätshäusern. Aber nicht zuletzt sollten auch die Familienmitglieder, die die Senioren betreuen, den Umgang mit Rollatoren beherrschen.
Sicherheit hat bei der Wahl immer Vorrang
Prinzipiell muss man lernen, mit einem Rollator umzugehen und ihn sicher zu benutzen. Sicherheit hat immer Vorrang bei der Verwendung von Mobilitätshilfen. Und nicht zuletzt genießen ältere Menschen mit dem nötigen Wissen und unter Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen mehr Freiheit und Selbstvertrauen bei den täglichen Aktivitäten.
Es ist wichtig, eine Gehhilfe zu wählen, die dem Benutzer oder der Benutzerin ausreichende Stabilität und Unterstützung bietet. Deshalb sollte man auf Rollatoren mit breiter Basis, rutschfesten Gummiaufsätzen und verstellbaren Höhen für optimale Stabilität zurückgreifen.
Wählen Sie eine Gehhilfe, die leicht zu manövrieren ist, besonders in engen Räumen wie Fluren und Türen – wichtig ist aber auch, dass die Bremsen sehr einfach zu bedienen sind und sofort greifen, damit der Rollator nicht allzu leicht wegrutscht.
Wählen Sie jedenfalls ein Modell mit Schwenk- oder Vorderrädern für eine bessere Manövrierfähigkeit, und achten Sie darauf, dass das Gerät das Gewicht des Benutzers bequem tragen kann. Ein ausführlicher Belastbarkeitstest ist empfehlenswert.
Komfortabel und praktisch
Nicht zuletzt spielt auch der Komfort eine wichtige Rolle: ergonomische Griffe sind natürlich ein Muss, denn bequeme Handgriffe können die Belastung der Hände und der Gelenke verringern. Entscheiden Sie sich auch für eine Gehhilfe, die sehr leicht ist – die leichtesten auf dem Markt bestehen aus Carbon und wiegen nicht mal fünf Kilo. Rollatoren, die ausschließlich in der Wohnung genutzt werden, sollten auch recht schmal sein, damit sie gut durch Türen passen und man keine Probleme hat, sich in der Wohnung ungehindert zu bewegen.
Viele Modelle sind mit einer Sitzgelegenheit und mit einer Rückensicherung ausgestattet. Hierbei muss man auch auf Komfort achten – so sollten der Sitz und die Rückenlehne weich gepolstert sein, damit man es bequem hat und sich wohlfühlt. Unbedingt zu vermeiden ist ein zusätzliches Sitzkissen, denn es besteht die Gefahr, dass es wegrutscht, mit möglicherweise schlimmen Folgen für die Benutzerin oder den Benutzer. Ziehen Sie auch die Bremsen des Rollators fest, bevor Sie sich draufsetzen, und sorgen Sie ebenfalls dafür, dass der Rollator mit den Vorderrädern eine Wand berührt, damit er wirklich nicht wegrutschen kann.
Das Gerät muss auch unbedingt faltbar sein, damit es einfach im Kofferraum eines Autos transportiert und in jeder Ecke gelagert werden kann. Zusammenklappbare Rollatoren sind besonders praktisch für unterwegs, zum Beispiel wenn man in einen Bus steigt.
Tipps zum Ein- und Ausstieg in Busse und Züge
Die „Aktion Das Sichere Haus e.V.“(DSH) aus Hamburg hat ein
Dossier zum Thema Rollatoren zusammengestellt, in dem Ratschläge zum Kauf der geeigneten Geräte sowie viele Sicherheitstipps und praktische Ratschläge zum Umgang mit den Rollatoren aufgeführt sind. Nützliche Tipps gibt es auf der Webseite www.das-sichere-haus.de zum Beispiel für den Ein- und Ausstieg in Busse und Züge:
„Hintertür nutzen: Steigen Sie in Bussen lieber in der Mitte oder hinten ein. Diese Türen werden meist weniger genutzt. Zudem befinden sich hier oft Möglichkeiten, den Rollator mit seinen fest gestellten Bremsen abzustellen und in Reichweite zu sitzen.
Einstieg vorwärts – erst Vorderräder, dann Hinterräder: Schieben Sie beim Einsteigen erst die vorderen, dann die hinteren Räder des Rollators in den Bus oder die Bahn. Nutzen Sie dazu – wenn möglich – die Kipphilfe. Halten Sie sich an einem Haltegriff im Fahrzeug fest und steigen Sie hinterher, wenn sich der Rollator im Fahrzeug befindet. Betätigen Sie im Bus die Feststellbremse und nehmen Sie einen Sitzplatz ein.
Ausstieg rückwärts – erst Hinterräder, dann Vorderräder: Steigen Sie rückwärts aus. Betätigen Sie dafür die Bremsen des Rollators und steigen Sie aus. Nur wenn Sie auf dem Boden stehen, lösen Sie die Bremsen und ziehen den Rollator nach – erst die Hinterräder, dann die Vorderräder.“