Dank Basketballstar bereit für die nächste Mission
Die FLBB-Auswahl trifft heute auswärts auf Rumänien. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Maik Zirbes soll in Zukunft fest zum Trainerstab gehören
Wenn die luxemburgische Basketball-Nationalmannschaft am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr zum Auftakt der WM-Vorqualifikation in Cluj-Napoca gegen Rumänien antritt, hat sie einen erheblichen körperlichen Nachteil. Die wenigen Großen im FLBB-Kader sind daher besonders gefordert. Um Joe Kalmes, Alex Laurent, Clancy Rugg und Oliver Vujakovic optimal vorzubereiten, hat sich Nationaltrainer Ken Diederich prominente Unterstützung geholt.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Maik Zirbes, der mit FLBB-Präsident Samy Picard in Trier spielte und später unter anderem bei Roter Stern Belgrad, Maccabi Tel Aviv, Bayern München und Benfica unter Vertrag stand, kam zum Training. „Wir kennen uns schon sehr lange und standen seit einiger Zeit in Kontakt. Bei einem Kaffee haben wir darüber gesprochen, wie er uns helfen könnte. Er war begeistert“, sagt Diederich.
„Maik war jetzt dreimal bei uns, um mit den großen Spielern zu arbeiten. Das kam sehr gut an. Einen ehemaligen EuroLeagueSpieler bei uns zu haben, ist ein Gewinn“, sagt der FLBB-Coach über den 2,08 Meter großen Deutschen. Der 34-jährige Zirbes spielt seit dieser Saison wieder in Trier und kämpft mit den Gladiators um den Aufstieg in die erste Liga. „Die Idee ist es, ihn bei uns als Big-Man-Coach zu integrieren.“
Aber nicht nur durch die Hilfe von Zirbes unterschied sich die Vorbereitung von den vorherigen. In Zusammenarbeit mit dem LIHPS (Luxembourg Institute for High Performance in Sports) wurden verschiedene Übungen absolviert, um die Form der Nationalspieler zu prüfen. Außerdem ließ Diederich einen Laktattest durchführen. „Das haben wir von langer Hand geplant, um uns professioneller aufzustellen. Die Daten werden genau ausgewertet. Das soll jetzt jedes Jahr passieren.“
Die Entscheidung, welche zwölf Spieler aus dem vorläufigen 16-köpfigen Kader mit zum ersten Spiel nach Rumänien reisen, wurde ihm weitgehend abgenommen. Dorian Grosber verletzte sich noch vor Beginn der Vorbereitung, Yannick Verbeelen war die ganze Woche krank. Auch Davy Rocha verpasste einige Einheiten und ist laut Diederich „noch jung und nicht ganz auf dem Niveau“. So wurde vor der Abreise am Dienstag nur Derek Wilson aus dem Kader gestrichen. „Er erlebt mit Arantia eine schwierige Saison, aber DJ ist für uns auch abseits des Platzes wichtig. Dieses Mal habe ich allerdings die Entscheidung getroffen, ihn nicht mitzunehmen.“
Während Bob Melcher seine Nationalmannschaftskarriere beendet hat, könnten drei andere Spieler heute gegen Rumänien und am Sonntag in der Coque gegen Norwegen (17 Uhr) erstmals für die FLBB-Auswahl auf dem Parkett stehen. Mit den Trainingsleistungen von Ivor Kuresevic, Max Logelin und Christopher Jack ist Diederich zufrieden.
„Ivor hat zwei Schritte nach vorn gemacht. Er ist körperlich
stärker geworden, verteidigt gut und hat die richtige Einstellung. Er wird auch in Zukunft seinen Platz in der Mannschaft haben. Auch Max hat sich enorm weiterentwickelt und ist einer der besten Pick-and-Roll-Spieler, die wir haben. Er ist sehr talentiert und weiß, dass er hierher gehört. Christopher hat sich die Nominierung durch seine Entwicklung in den letzten Jahren verdient. Wenn ich sage, dass wir nicht gut genug werfen, muss ich einen Spieler mitnehmen, der genau das kann.“
Da die FLBB-Auswahl den Rumänen körperlich unterlegen sein wird, sind laut Diederich eine gute Trefferquote und möglichst wenig Ballverluste entscheidend. „Wir wollen immer Ergebnisse erzielen und haben gut gearbeitet, aber Rumänien ist größer und talentierter. Wir möchten unseren Basketball spielen. Hoffentlich gelingt uns das.“
Nach einer anstrengenden Anreise sind die Basketballer am Dienstagabend in Cluj-Napoca angekommen. Gestern standen noch zwei Trainingseinheiten auf dem
Programm, zwar ohne Zirbes, dafür aber mit den Profis Ben Kovac, Ivan Delgado und Malcolm Kreps, die erst zu Beginn der Woche zum Team gestoßen waren.