Für Lydie Polfer ist die Beissel-Affäre geklärt
„Sie hat sich entschuldigt – und das war gut so“, betont die Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg
Hauptstadt-Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) wurde beim City Breakfast, dem allmonatlichen Pressetermin in der Märei, auf das Skandal-Video von Schöffin Simone Beissel (DP) angesprochen. Sie habe das Video in der Zwischenzeit gesehen, meinte Polfer.
„Simone Beissel hat sich entschuldigt – und das ist auch gut so. In dieser Sache ist alles gesagt“, so Lydie Polfer am Donnerstagnachmittag. Simone Beissel habe in der Sendung „Riicht eraus“nicht im Namen des Schöffenrates gesprochen. „Der Schöffenrat ist nicht mit dem Thema befasst“, fügte die DP-Politikerin hinzu.
Der Schöffenrat könnte dennoch mit den Aussagen konfrontiert werden. Denn mit Déi Gréng, LSAP und Déi Lénk haben drei Oppositionsparteien aus dem hauptstädtischen Gemeinderat eine Dringlichkeitsfrage an den Schöffenrat gestellt.
Lydie Polfer gab auch indirekt zu, dass die Art von Simone Beissel „eher rustikal“sei. In diesem Fall wäre die Schöffin aber zu weit gegangen. Dennoch verteidigt Polfer ihre Kollegin aus dem Schöffenrat: „Der Ton ihrer Aussagen hat nicht gestimmt, aber die Situationen, die sie beschrieben hat, sind reell.“
Nach einem Monat des Bettelverbots in der Hauptstadt könne sie ein Fazit ziehen: „Wir sind glücklich, ein offenes Ohr für unsere Probleme gefunden zu haben. Es ist eine Beruhigung festzustellen. Aber der wahre Impakt ist wohl erst zu sehen, wenn das Wetter wieder besser wird. Wir wissen seit zehn Jahren, wo genau der Schuh drückt. Aber das Problem ist noch nicht gelöst.“
Wie viele Polizeikontrollen durchgeführt wurden, konnte die Bürgermeisterin nicht sagen. Innenminister Léon Gloden (CSV) würde kommende Woche eine Bilanz ziehen.