Escher Resistenzmuseum präsentiert sich in neuem Glanz
Nach jahrelangen Bauarbeiten wird das Museum am Brillplatz am 1. März wiedereröffnet
Größer, moderner, interaktiver – am 1. März öffnet das Résistance-Museum am Escher Brillplatz wieder seine Türen. Seit 2018 liefen die Bauarbeiten, nach sechs Jahren sind sie nun nahezu abgeschlossen. Das „Luxemburger Wort“konnte bereits vor der offiziellen Einweihung einen Blick in die neu gestalteten Räumlichkeiten werden.
„Es war kein einfaches Projekt. Die Neugestaltung eines Museums umfasst nicht nur die Architektur, sondern auch den Inhalt der Ausstellung“, erklärte Museumsdirektor Frank Schroeder gestern vor den versammelten Pressevertretern. 12,5 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Noch seien aber nicht alle Einrichtungen fertig, beispielsweise sind einzelne Bildschirme bisher nicht funktionsfähig. „Das wird sich bis zur Eröffnung aber noch ändern, wir haben noch eine Woche Zeit“, scherzte Schroeder.
Ein markanter Anbau als Herzstück
Danach wird es zahlreiche Neuerungen zu entdecken geben. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Clemes und dem Inneneinrichtungsbüro NJOY wurde das Museum einer kompletten Modernisierung unterzogen. Schon beim Betreten stechen die ersten Neuerungen ins Auge.
Der gesamte Eingangsbereich wurde nämlich verlegt. Befand sich die Eingangstür bisher in der Mitte des Hauptgebäudes, wurde sie nun in einen Neubau daneben verlegt. Außerdem wurden an beiden Seiten des bestehenden Hauptgebäudes riesige LED-Wände angebracht, um dem Museum zusätzliche Sichtbarkeit zu verleihen.
Auch der gesamte Eingangsbereich im Innern wurde umgestaltet. Neu ist eine Lounge, in der Besucher sich kurz ausruhen oder einen Kaffee trinken können. Das monumentale Hauptgebäude des Museums, das 1956 errichtet wurde, wirkt dank neuer Einrichtungen nun deutlich heller als zuvor. Hier können Besucher auf Bildschirmen die Biografien von insgesamt 28 Zeitzeugen der nationalsozialistischen Besatzungszeit nachempfinden. Im ersten Stockwerk wurde darüber hinaus eine kleine Ausstellung zum Thema der Menschenrechte eingerichtet.
Das eigentliche Herzstück des neugestalteten Museum ist aber der Anbau, der hinter dem Museum entstanden ist. Schon von außen ist dieses Gebäude mit seiner markanten, schwarzen Fassade gut zu erkennen. Sie besteht aus mehreren, übereinander gestapelten Elementen, die durch einen vertikalen Riss voneinander getrennt sind. „Dies soll den Riss der damali
gen Gesellschaft darstellen“, erklärte Architektin Caroline Thill.
Dauerausstellung hat mehr Platz
Dieses Konzept spiegelt sich auch im Innenraum wider. Beide Stockwerke, über die sich der Neubau erstreckt, sind bewusst dunkel gehalten. Überall finden sich Elemente mit den symbolischen Rissen wieder. Im Untergeschoss des Neubaus ist Platz für eine Wanderausstellung geschaffen worden, die beiden anderen Stockwerke beherbergen die Dauerausstellung. Das Erdgeschoss mit einem speziellen Raum für Schulklassen ist dem Leben unter der Naziherrschaft gewidmet, das erste Stockwerk der Reaktion der damaligen Luxemburger Bevölkerung. Zu den Highlights des Anbaus gehören unter anderem zwei Zeit
leisten, die den Besuchern einen chronologischen Überblick über die Geschehnisse geben und zahlreiche Objekte aus der damaligen Zeit wie eine Jacke mit Davidstern sowie die Hinzerter Baracke zeigen. Das Gebäude, das zum SS-Sonderlager Hinzert in der Nähe von Trier gehörte, und in den vergangenen Jahren in Einzelteilen im Lager der Denkmalschutzbehörde untergebracht war, wurde im ersten Stockwerk des Resistenzmuseums aufgebaut.
Neu sind indes auch das Logo das Museum sowie dessen Name. Es heißt offiziell nämlich nun „Musée National de la Résistance et des Droits Humains“. Der Name wurde demnach um die Thematik der Menschenrechte erweitert.