David Lang ist der Perfektionist unter Luxemburgs Triathleten
Der 19-Jährige krönte sich erst im Januar zum Landesmeister im Aquathlon. Dabei liegt sein große Stärke eigentlich im Radfahren
In den vergangenen 40 Jahren hat sich seit der Gründung der FLTri (Luxemburgischer Triathlonverband) viel bewegt in dem Sport, der drei Disziplinen miteinander verbindet. Jeanne Lehair, Gregor Payet, Bob Haller oder Stefan Zachäus sind die Namen der aktiven Sportler, die sicher viele schon einmal gehört haben, wobei die beiden letztgenannten mittlerweile über 30 Jahre alt sind.
Obwohl Payet in den vergangenen Monaten immer wieder mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, war es aber am Ende der junge David Lang, der 2023 bei den Männern als Triathlet des Jahres ausgezeichnet wurde. Dies ist gleichzeitig eine Anerkennung für die erfolgreiche Jugendarbeit des Verbandes.
„Es war eine große Ehre, dass die anderen für mich als Triathlet des Jahres gestimmt haben. Es ist aber auch die Bestätigung für eine gute Saison und motiviert mich, weiter Vollgas zu geben“, so Lang, der sich als (noch) 18-jähriger Mitte Januar den Titel des Landesmeisters im Aquathlon (Triathlon ohne Radfahren) in der Coque sicherte.
„Natürlich haben bei dem Wettkampf einige Leute von der Elite gefehlt, aber auf den Titel bin ich dennoch stolz. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, meint der heute 19-Jährige. Dabei war Lang in seiner Paradedisziplin, dem Radfahren, gar nicht gefordert. „Ich komme aus einer vom Triathlon begeisterten Familie, habe schon als Sechsjähriger damit angefangen. An allen drei Teildisziplinen habe ich zwar Spaß, doch das Radfahren mag ich am liebsten. Denn ich glaube, dort habe ich das meiste Talent“, so der Sportler, der trotz seines Aquathlon-Erfolges beim Schwimmen noch Luft nach oben sieht.
„Beim Schwimmen zählt einfach jedes Detail, mehr noch als beim Laufen oder Radfahren. Man muss perfekt abliefern, jede Bewegung muss stimmen, um da vorn dabei zu sein“, so Lang. „Trotzdem habe ich mich dort schon deutlich verbessert. In der vorderen Gruppe aus dem Wasser zu steigen, ist ein gutes Gefühl.“Lediglich der Monotonie in der Schwimmhalle kann der Nachwuchssportler wenig abgewinnen, der die Abwechslung der Szenerie in der freien Natur bevorzugt.
Vom Sprint zur olympischen Distanz
Über die olympische Distanz beim Triathlon (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) ist Lang in der Klasse der Junioren bisher nicht gegangen, doch auch der Sprint (750 m, 20 km, 5 km)
und Super Sprint (300 m, 8 km, 2 km) fordern dem jungen Talent einiges ab. „Beim Super Sprint fühle ich mich sehr wohl. Das sind kurze, explosive und spannende Rennen. Dort muss man sogar noch mehr auf die Details achten als bei längeren Wettkämpfen“, weiß Lang, wo er am einfachsten Zeit gewinnen kann. „Ich arbeite daran, meine Wechsel weiter zu perfektionieren. Es ist die beste Möglichkeit, ohne Energieverbrauch Zeit gutzumachen. Das funktioniert mittlerweile schon ganz gut und es ist besser, als mehr Kraft durch schnelleres Laufen zu verbrauchen.“
Ab 2025 wird Lang dann zur U23 gehören, die genau wie die Elite über die olympische Distanz antritt. Dabei sieht sich der 19-Jährige durchaus in Schlagdistanz zu den etablierten Triathleten. „Gregor ist wirklich in einer sehr guten Form. Er ist schon noch besser als ich. Bob und Stefan habe ich zuletzt nicht so stark verfolgt, aber ich glaube, ich bin da nicht unendlich weit davon weg.“
Die olympische Distanz soll künftig auch Langs Schwerpunkt werden, der den Blick schon einige Jahre in die Zukunft richtet. „Es hängt natürlich von meiner Entwicklung ab und wie sehr ich mich in einzelnen Details noch verbessern kann. Wenn alles optimal läuft, ist Olympia 2028 in Los Angeles jedoch machbar“, sagt der Triathlet und ergänzt. „Ich verspüre da jetzt nicht den ganz großen Druck, schon 2028 dabei zu sein, vier Jahre später wäre auch in Ordnung.“
Um diese Ziele zu erreichen, trainiert Lang neben der Schule rund 18 Stunden pro Woche, teils mit Nationaltrainer Cyrille Eple, teils bei seinem Verein Trispeed Mamer. „Ich habe mein Abitur auf zwei Jahre aufgesplittet und mache deshalb pro Schuljahr nur die Hälfte der Prüfungen. Sonst wäre es mir unmöglich, in meinem Sport besser zu werden und meine Ziele zu erreichen.“
Denn Lang hat ein großes Vorbild, dem er nacheifert: den Neuseeländer Hayden Wilde. „Hayden liefert immer Topresultate ab. Er ist nicht der beste Schwimmer, aber dafür ein sehr guter Radfahrer. Sein Profil ist ein bisschen wie meines, oder besser gesagt, meines ist ein bisschen wie seines“, muss Lang schmunzeln und hofft eines Tages in dessen Fußstapfen zu treten.
Wenn alles optimal läuft, ist Olympia 2028 in Los Angeles machbar. David Lang