Anti-SchwarzgeldBehörde kommt nach Frankfurt
„Herzlichen Glückwunsch an den Gewinner, Frankfurt!“heißt es am Donnerstagabend im Europaparlament. Die Main-Metropole hat sich als Sitz der zentralen EU-Behörde zur Bekämpfung von Schwarzgeld und Terrorismusfinanzierung durchgesetzt. Das teilte das Parlament in einer Pressemitteilung am Freitag mit. In einer gemeinsamen Abstimmung am Donnerstag wählten Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments den neuen Standort der AMLA-Institution (Anti-Money Laundering Authority). Insgesamt hatten sich neun Kandidaten als potenzieller Standort beworben. Frankfurt erhielt im ersten Wahlgang die Mehrheit der Stimmen und wurde als Behördensitz ausgewählt. Als größte Rivalen galten Paris, Dublin und Madrid. Luxemburg hatte seine Kandidatur zurückgezogen.
Bisher noch Schwachstellen
„Die ALMA wird den Kampf gegen Schwarzgeld in der EU verändern. Sie wird die riskantesten Finanzunternehmen überwachen und eine entscheidende Rolle dabei spielen, Betrüger daran zu hindern, gezielte finanzielle Sanktionen zu umgehen“, sagten die Sprecher der Veranstaltung.
Zuvor hatte der Europäische Gerichtshof 2021 mitgeteilt, dass das System zur Bekämpfung von Geldwäsche deutliche Schwachstellen aufweist. Daher sei nun das Ziel, mithilfe der ALMA, den europäischen Rahmen gegen Geldwäsche zu reformieren und ein neues Gesetzespaket zu etablieren, wie das Parlament bestätigt.
Nachdem nun eine vorläufige Einigung zwischen dem Parlament und dem Rat erzielt wurde, muss es von beiden Institutionen formell angenommen werden, bevor es in Kraft treten kann. Ende April will das Parlament über seine endgültige Zustimmung abstimmen. MPt