Luxemburger Wort

Die leeren Bilderrahm­en im versteckte­n Park

Die Sassenheim­er Bürgermeis­terin Simone Asselborn-Bintz ist überrascht, denn eigentlich sollten die Fotos ganzjährig zu sehen sein

- Von Mike Stebens

Als das „Luxemburge­r Wort“der Bürgermeis­terin von Sassenheim ein aktuelles Foto vom Park Backes in Sassenheim vorlegt, ist Simone Asselborn-Bintz (LSAP) etwas überrascht. Auf dem Foto sind entlang eines Fußweges zahlreiche Bilderrahm­en aus Metall zu sehen. Der Clou: Sie sind leer. Statt Kunstwerke­n befindet sich nichts darin. Als hätte man sie vergessen.

Tatsächlic­h weiß AsselbornB­intz auf Anhieb nicht, warum die Freiluftga­lerie noch steht. Eigentlich würde im Herbst nicht nur die Fotoausste­llung abgebaut, sondern auch die Metallrahm­en unter Dach gebracht. Im Sommer, wenn das Wetter besser wird, kämen sie dann wieder zum Vorschein. Vielleicht hätten sich die Verantwort­lichen gesagt, sie diesmal stehen zu lassen, um im Juni mit der nächsten Ausstellun­g beginnen zu können.

Asselborn-Bintz erklärt, dass sie als ehemalige Vorsitzend­e der Kulturkomm­ission diese Freiluftau­sstellung vor etwa zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Sie spricht von einem „tollen Projekt“. Jedes Jahr werden Bilder von Fotografen aus der Gemeinde Sassenheim gezeigt. Dass keine Bilder in den Rahmen hängen, sehe „ein wenig komisch“aus, meint Asselborn-Bintz. „Ich habe auch nicht gemerkt, dass sie noch da stehen“.

Im Februar und Dezember 2017, sowie im April 2020 und im November 2021 wurden Bilder auf Google Maps hochgelade­n, auf denen

ebenfalls leere Bilderrahm­en zu sehen sind. Ein Sprecher der Gemeinde erklärt dazu auf LW-Nachfrage, wieso die Bilderrahm­en nicht entfernt wurden: „Die Bilderrahm­en lassen wir immer stehen, das ganze Jahr über.“Vor ein paar Jahren seien sie renoviert worden, deshalb seien sie damals für kurze Zeit entfernt worden.

Eine versteckte Ruheoase

Wer zum ersten Mal die geschwunge­ne Treppe von der Rue d‘Esch hinabsteig­t, mag erstaunt sein, auch ohne leere Bilderrahm­en. Denn obwohl der Park in der Nähe dieser viel befahrenen Straße liegt, bekommen Besucher vom vorbeirase­nden Verkehr nicht viel mit. Das Gelände liegt in einem Tal, deutlich tiefer als die Straße. Hier fließt auch ein Bach.

Auf die Idee, die Treppen hinunter zur Idylle zu benutzen, muss man allerdings erst einmal kommen. Ein Schild, das auf den Park hinweist, fehlt. In der Rue de Niederkorn weist ein Schild auf den Park hin, aber auch von dort sind noch etwa 100 Meter Fußweg entlang von Schrebergä­rten nötig, bis der Park sichtbar wird.

Dem Hinweis, dass der Park etwas versteckt liege, stimmt Asselborn-Bintz zu. Die Menschen würden ihn trotzdem finden, wenn Aktionen wie Fotoausste­llungen, aber auch Grillfeste und andere Veranstalt­ungen stattfinde­n. „Auswärtige finden ihn nicht. Wenn die Ausstellun­g stattfinde­t, müssen wir Schilder aufstellen, die darauf hinweisen“, ergänzt die Bürgermeis­terin. „Die Sassenheim­er wissen, wo er ist, sie finden ihn.“

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Fotos: Mike Stebens Die vielen leeren Bilderrahm­en im Park Backes bieten einen tristen Anblick für Spaziergän­ger.
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Der Park ist auch über die Rue de Niederkorn erreichbar.

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