Sich für die Luxemburger Sprache einzusetzen, ist ein ehrenwertes Ziel
Herr Marc Thill beweist mit seinem Leitartikel, dass er a) entweder nicht richtig zugehört hat, oder b) absichtlich Unwahrheiten verbreitet.
Der Faktencheck:
Ja, die ADR hebt das Thema Sprache auf die politische Bühne, und dahinter steckt eben die Sorge um diese (unsere) Sprache. Eine Sprache, die uns Luxemburger vereint und nicht spaltet. Eine Sprache, die aber auch im Alltag, im alltäglichen Gebrauch, immer seltener wird und, so wie der STATEC geschrieben hat, in den letzten zehn Jahren immer weniger gesprochen wird und demnach „erodiert“. Aber für Marc Thill ist der noble Einsatz für unsere Sprache Ausdruck von Stigmatisierung.
Nein, die ADR will nicht ausschließlich die luxemburgische Sprache propagieren. Im Gegenteil: Die ADR will eine Mehrsprachigkeit propagieren, eine Mehrsprachigkeit, die die luxemburgische Sprache mit eingreift, so etwa, wie im Parlament vorgeschlagen, als zusätzliche Sprache auf Beschilderungen im öffentlichen Raum und als anerkannte Amtssprache der EU (ohne Übersetzungszwang aller Dokumente). Dies wurde im Übrigen bei der genannten Parlamentssitzung mehrfach wiederholt. Hat Herr Marc Thill dies nicht gehört?
Sich für unsere Sprache einzusetzen, ist weder besonders nationalistisch, höchstens patriotisch, noch „äußerst gefährlich“, wie der Autor meint zu wissen, denn eine mehrsprachige Beschilderung schadet niemandem und Luxemburgisch als Amtssprache der EU auch nicht.
Sich für die Luxemburger Sprache einzusetzen, ist ein ehrenwertes Ziel. Und dieses Ziel richtet sich nicht gegen andere Sprachen, sei das Deutsch, Französisch, Englisch oder andere. Wir alleine setzen uns dafür ein, unsere Sprache, die Sprache unseres Landes, die Sprache der Luxemburger, die Sprache, die seit Jahrhunderten hier Umgangssprache ist, die Sprache, für die sich mehr als 90 Prozent der Bevölkerung mit viel Mut am 10. Oktober 1941 im Rahmen der Volksbefragung durch die nationalsozialistischen Besatzer eingesetzt hat, eben diese Sprache zu erhalten und ihr den Platz zu geben, den sie verdient.
Die ADR wird sich auch von Herrn Thill und anderen nicht von diesem Weg abbringen lassen. In einem Umfeld, in dem die Argumentation – wenn man überhaupt von Argumentation sprechen kann – gegen die ADR zusehends aggressiver und inhaltsloser wird, bleiben wir ruhig, fokussiert und setzen uns weiterhin mit aller Kraft für die Luxemburger Sprache ein. Versprochen. Fred Keup
Dies ist ein Antwortrecht gemäß Kapitel VIII des Pressegesetzes zum Artikel „Warum Sprache in hohem Maße politisch sein kann“, erschienen im „Luxemburger Wort“vom 13. Februar 2024, zu dessen Veröffentlichung diese Zeitung gesetzlich verpflichtet ist.