Die Gantebeensmillen, ein Brand und viele offene Fragen
Ende Januar dieses Jahres gab es in den Gebäuden des ehemaligen Freibads in der Gemeinde Hesperingen ein Feuer. Partys werden dort keine mehr gefeiert
Am 26. Januar dieses Jahres brannte es auf dem Gelände der Gantebeensmillen. An dem Standort des ehemaligen Freibades stieg Rauch auf, vermutlich von einer Veranda. Was nun mit dem geschichtsträchtigen, aber auch vernachlässigten Gelände geschieht, ist unklar.
Welche Schäden das Feuer angerichtet hat, ist nicht bekannt. Auf den Fotos des LW-Fotografen von damals sind noch Rauchspuren zu erkennen. Die Parzellen – etwas mehr als zwei Hektar – sind auf die Gesellschaft PropCo 1 eingetragen, wie im Katastereintrag nachzulesen ist. Sie wurde Mitte Dezember 2021 gegründet. Einziger Gesellschafter ist die Firma Greenfich Capital Management SA.
Bei dieser Gesellschaft steht ein bekannter Name in der Verantwortung: Kindy Fritsch ist einer der Treuhänder. Er ist der Enkel des 2021 verstorbenen „Cactus“-Gründers Paul Leesch. In den Schlagzeilen stand Fritsch vor Kurzem durch seine mutmaßliche Beziehung zu Palina Rojinski.
Trotz mehrerer Nachfragen bei Greenfich Capital Management SA erhielt das LW bislang keine Antworten auf seine Fragen.
Vom Freibad zur Party-Location
Die Gantebeensmillen liegt innerhalb der Gemeindegrenzen von Hesperingen. In einer Grenzbereinigung soll das Gelände in einigen Wochen dem Gebiet der Stadt Luxemburg zugerechnet werden. Die Parzellen sind im Flächennutzungsplan mit „RECDT“gekennzeichnet, „zone de sports et de loisirs – détente“. Zu diesen Zonen sagt das Gesetz allgemein aus: „Die Sport- und Freizeitzonen sind für Bauten, Infrastrukturen und Anlagen für Sport, Freizeit und Tourismus bestimmt.“
Der Bau eines Wellnesshotels wäre in diesem Zusammenhang eine Option. Dies wurde bereits im Jahr 2012 diskutiert. Damals wurde der PAG von einer „Zone moyenne densité“in eine „Zone loisirs“geändert. Eigentümer und Gemeinde konnten sich jedoch nicht auf ein gemeinsames Projekt einigen.
Das Gebiet zwischen Itzig und Bonneweg ist geschichtsträchtig. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1786 zurück, als hier eine der fünf Mühlen des Alzettetals ihren Dienst verrichtete. 1934 wurde das Freibad eröffnet. Lange Jahre war es ein beliebter Treffpunkt für Familien und Kinder, aber auch für Partygänger. In den 1970er-Jahren wechselte der Besitzer und es wurde ruhiger. Der Betrieb ebbte mehr und mehr ab. Um die Jahrtausendwende war es ein Nachtclub, der Gäste empfing. Seitdem verfallen die Gebäude.
Im Jahr 2021 erlebte die Gantebeensmillen ein Comeback, als im Sommer unter dem Namen „The River“Partys organisiert wurden. Dies geschah auch in den Jahren 2022 und 2023 unter dem Namen „Lost Beach Club“.