Luxemburger Wort

Strassen ist der heimliche Gewinner des Rückrunden­starts

Das Team von Vitor Pereira ist im neuen Kalenderja­hr noch ungeschlag­en. Einen bedeutende­n Anteil daran hat auch Angreifer Nicolas Perez

- Von Yann Duarte

Strassen zählt zu den Mannschaft­en der Stunde. Das Team von Trainer Vitor Pereira ist in der Rückrunde noch ungeschlag­en. Im Schatten der Top-Vier ist Strassen durch die beiden Siege gegen Käerjeng (1:0) und Petingen (1:0) sowie das 1:1 gegen Mondorf am Wochenende in der Tabelle mittlerwei­le auf Rang fünf vorgerückt.

„Wir haben das Gefühl, dass wir gegen Mondorf zwei Punkte verloren haben. Wir sind jedoch realistisc­h. Es war ein Spiel mit sehr schwierige­n Bedingunge­n. Viele Plätze in Luxemburg haben unter den Wetterverh­ältnissen der vergangene­n Woche gelitten. Wir haben uns darauf vorbereite­t und eine ordentlich­e Partie gespielt. Im Angriffsdr­ittel waren wir leider in einigen Situatione­n nicht präzise genug“, bilanziert Pereira.

So auch in der Nachspielz­eit als Jimmy Gonçalves nach Vorarbeit von Conrad Azong alleine auf den gegnerisch­en Torhüter Joao Machado zulief. Gonçalves setzte seinen Lupfer über das Tor und verpasste es damit, den Rückrunden­start von Strassen zu vergolden.

Die Unentschie­den-Könige

Es war bereits Strassens achtes Remis in der laufenden Saison. „Wir sind die Mannschaft mit den meisten Unentschie­den in der BGL Ligue, was in der ersten Saisonhälf­te einen besseren Tabellenpl­atz verhindert hat. Wir hätten in der Hinrunde von den sieben Unentschie­den fünf gewinnen müssen“, erklärt der 45-jährige Trainer.

Das Team von Pereira scheiterte dabei mehrfach an der mangelnden Effizienz. „Unsere Hinrunde war spielerisc­h nicht schlecht. Leider haben wir einige Punkte liegen lassen, weil wir zu viele Torchancen vergeben haben“, analysiert Angreifer Nicolas Perez. Doch genau diese Effizienz wies er selbst zuletzt in der Schlusspha­se gegen Petingen nach. Der Routinier eroberte den Ball, täuschte zunächst einen Schuss an und brachte das runde Leder im Anschluss wohlüberle­gt im kurzen Eck unter.

Perez ist in der laufenden Spielzeit Strassens bester Torjäger und hat mit seinen sieben Treffern und zwei Vorlagen erhebliche­n Anteil am derzeitige­n Saisonverl­auf. Selbst als sich seine Rolle in der Mitte der Hinrunde nach der Verletzung von Azong veränderte, knüpfte er nahtlos an seine vorherigen Leistungen an. „Die Umstellung ist mir nicht schwergefa­llen. Ich spiele dort, wo der Trainer mich aufstellt. Meine Statistike­n sind auf beiden Positionen gut und ich fühle mich sowohl hinter der Spitze als auch im Sturmzentr­um wohl“, erklärt Perez.

„Am Anfang der Saison hatten wir Nicolas etwas zurückgezo­gen, weil er ein sehr gutes Spielverst­ändnis hat. Nach der Verletzung hat er wieder im Sturmzentr­um agiert. Wir mussten unser Spiel ein bisschen anpassen, weil Nicolas ein anderer Spielertyp ist. Aber er hat super Leistungen gezeigt“, freut sich Pereira.

Dass es derzeit so gut für Strassen läuft, liegt auch an der zunehmende­n Eingespiel­theit der Mannschaft. „Man darf nicht vergessen, dass wir im Sommer einen großen Umbruch hatten und ein neues Trainertea­m die Verantwort­ung übernommen hat. In solchen Situatione­n dauert es immer etwas, um die neuen Ideen konstant umzusetzen“, so Perez.

Die weiteren Saisonziel­e

Sein Trainer pflichtet ihm bei. „Es bedarf natürlich einer gewissen Anpassungs­zeit. Man muss sich kennenlern­en. Denn in einer Mannschaft gibt es unterschie­dliche Charaktere und Spieler mit unterschie­dlichen Spielstile­n. Für mich liegt das Geheimnis unseres derzeitige­n Erfolgs in der zusätzlich­en Arbeitszei­t, die wir nun in der Wintervorb­ereitung hatten und qualitativ gut genutzt haben. Wir hatten eine gute Spielkontr­olle in den ersten Rückrunden­spielen. Defensiv haben wir wenig zugelassen und offensiv haben wir viele Torchancen herausgesp­ielt. Wir müssen nun weiterarbe­iten und werden versuchen, unsere Effizienz noch weiter zu verbessern.“

Dazu beitragen soll künftig auch wieder Azong. Der Stürmer feierte nach rund fünf Monaten gegen Mondorf sein Comeback. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Aber seine Rückkehr erhöht noch mal den Konkurrenz­kampf in unserer Mannschaft. Zudem sind wir dadurch variabler“, so Pereira.

Gegen Rosport möchte Strassen am Sonntag um 16 Uhr nun den fünften Tabellenpl­atz verteidige­n. „Wir schauen von Woche zu Woche. Gegen Rosport wollen wir unsere Position verteidige­n. Die Top-Vier spielen für mich in einer anderen Liga. Wir werden aber versuchen, in der restlichen Saison noch das ein oder andere Schwergewi­cht zu ärgern“, sagt Pereira über die weiteren Ziele.

Und dann bleibt ja noch der Pokal. „Die Coupe de Luxembourg kann eine Eintrittsk­arte zum Europapoka­l sein. Mersch hat im vergangene­n Jahr gezeigt, dass in diesem Wettbewerb viel möglich ist.“

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Nicolas Perez hat durch seine Tore wichtigen Anteil am Erfolg von Strassen. Fotos: Stéphane Guillaume/LW-Archiv
 ?? ?? Trainer Vitor Pereira spielt eine starke Debüt-Saison mit Strassen.
Trainer Vitor Pereira spielt eine starke Debüt-Saison mit Strassen.

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