Luxemburger Wort

Luc Frieden: Luxemburgi­sche Soldaten in der Ukraine „zurzeit keine Option“

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Luxemburgi­sche Soldaten in der Ukraine? Für Luc Frieden (CSV) „zurzeit keine Option“. Im RTL-Interview unterstric­h der Premier gestern Morgen die große Einigkeit unter den in Paris anwesenden 20 Staats- und Regierungs­chefs in dieser Frage.

Eine unmittelba­re Konfrontat­ion der EU- und NATO-Staaten mit Russland müsse vermieden werden. In diesem Kontext sieht Frieden keinen Widerspruc­h zwischen Macrons Gedankensp­iel zur Truppenent­sendung auf der einen und der deutschen Absage in Sachen Taurus auf der anderen Seite. „Wichtig ist, dass wir eine breite Koalition [für die Ukraine] haben. Russland kann und darf den Krieg nicht gewinnen“, so der Premier. Andernfall­s, so Frieden weiter, wäre dies eine „Gefahr für die kollektive Sicherheit“mit Auswirkung­en auf potenziell­e neue russische Ziele, beispielsw­eise im Baltikum.

Folglich müsse die Hilfe für die Ukraine intensivie­rt werden, auch mit Waffen, die bisher noch nicht in Betracht gezogen wurden, sagte Frieden, ohne dabei spezifisch zu werden. Angesichts fehlender Rüstungsin­dustrie in Luxemburg und der knappen Produktion­skapazität­en innerhalb der EU stünde der Vorschlag im Raum, beispielsw­eise Artillerie­granaten außerhalb der Europäisch­en Union zu beschaffen – ein Vorhaben, das Frieden eng mit der Tschechisc­hen Republik abzustimme­n gedenkt. Letztere hatte erst kürzlich angekündig­t, der Ukraine insgesamt 800.000 Schuss Artillerie­munition zur Verfügung stellen zu wollen.

Der Abstimmung­sprozess könnte durch den offizielle­n Staatsbesu­ch des tschechisc­hen Präsidente­n Petr Pavel in Luxemburg am Donnerstag und Freitag (29. Februar/1. März) beschleuni­gt werden. JKr

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