Denkmalschutz für Gebäude des Cafés „Um Piquet“
Die Historie des Lokals reicht bis ins 18. Jahrhundert. Ein Bistro existiert dort seit Beginn des 20. Jahrhunderts
Das Café „Um Piquet“dürfte vielen ein Begriff sein: Das Lokal auf Nummer 30 an der Rue de la Poste in der Hauptstadt wird in die Liste der nationalen Baudenkmäler aufgenommen. Der Gemeinderat der Stadt Luxemburg hat die Stellungnahme zum Vorschlag des Kulturministeriums einstimmig angenommen. Die Position des Gemeinderates ist indes nicht bindend.
Im Schreiben des Kulturministeriums wird das Haus wie folgt beschrieben: „Das Eckhaus ist Teil des historischen Stadtkerns von Luxemburg. Bereits der Plan de Luxembourg et de ses environs von Bernard Jaillot aus dem Jahr 1735 zeigt die heute noch deutlich erkennbare Bebauung mit einem Eckhaus und der nach Osten zur Place d‘Armes führenden Straße“.
Das Gebäude gegenüber dem Hôtel des Postes genießt bereits den höchstmöglichen kommunalen Schutz und liegt innerhalb des Bereichs des Unesco-Weltkulturerbes der Hauptstadt. Das Lokal gehört der Firma Géoplan II sàrl. Hinter dieser Firma steht Claude Konrath, der derzeit in Lintgen die „Uergelfabrik“renovieren lässt.
Das Haus sei „Zeuge der Siedlungsund Entwicklungsgeschichte der Stadt Luxemburg“. Die Fassaden seien „Ausdruck verschiedener, bereits historisch gewordener Epochen“. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich an diesem Standort ein Bistro.
Der Name Rue de la Poste existiert seit 1925. Davor lautete die Bezeichnung für den Bereich zwischen der Rue Philippe II und der Rue Aldringen Rue du Piquet. „Piquet“erinnerte an die früheren Artilleriekasernen, die zwischen der Rue Beck und der Rue Aldringen standen und 1913 abgerissen worden. Der Teil zwischen der Rue Philippe II und der Rue des Ca
pucins trug früher den Namen Rue de la Place d‘Armes.
Stellungnahme einstimmig angenommen
Das Stadtplanungsamt der Hauptstadt bedauert in seiner Analyse, dass nur dieses Haus für eine Schutzmaßnahme infrage kommt und nicht auch die anderen Gebäude in diesem Abschnitt. In seiner Analyse weist das Stadtplanungsamt auf die mangelnde Kohärenz des Vorschlags des Kulturministeriums hin.
Diese Einschätzung teilt auch der Denkmalschutzexperte und Ratsmitglied Robert L. Philippart (DP): „Das Gebäude hat eine lange Geschichte und ist ein Zeitzeuge. Ich hätte mir aber gewünscht, dass das Kulturministerium konsequenter und nicht so oberflächlich vorgegangen wäre. In dem Schreiben wird zum Beispiel nicht auf die Statue an der Fassade eingegangen“.
Der Service Urbanisme empfahl dennoch, die Stellungnahme der Stadt Luxemburg anzunehmen. Dies geschah denn auch am Montagnachmittag ohne Gegenstimme.