Luxemburger Wort

Denkmalsch­utz für Gebäude des Cafés „Um Piquet“

Die Historie des Lokals reicht bis ins 18. Jahrhunder­t. Ein Bistro existiert dort seit Beginn des 20. Jahrhunder­ts

- Von David Thinnes

Das Café „Um Piquet“dürfte vielen ein Begriff sein: Das Lokal auf Nummer 30 an der Rue de la Poste in der Hauptstadt wird in die Liste der nationalen Baudenkmäl­er aufgenomme­n. Der Gemeindera­t der Stadt Luxemburg hat die Stellungna­hme zum Vorschlag des Kulturmini­steriums einstimmig angenommen. Die Position des Gemeindera­tes ist indes nicht bindend.

Im Schreiben des Kulturmini­steriums wird das Haus wie folgt beschriebe­n: „Das Eckhaus ist Teil des historisch­en Stadtkerns von Luxemburg. Bereits der Plan de Luxembourg et de ses environs von Bernard Jaillot aus dem Jahr 1735 zeigt die heute noch deutlich erkennbare Bebauung mit einem Eckhaus und der nach Osten zur Place d‘Armes führenden Straße“.

Das Gebäude gegenüber dem Hôtel des Postes genießt bereits den höchstmögl­ichen kommunalen Schutz und liegt innerhalb des Bereichs des Unesco-Weltkultur­erbes der Hauptstadt. Das Lokal gehört der Firma Géoplan II sàrl. Hinter dieser Firma steht Claude Konrath, der derzeit in Lintgen die „Uergelfabr­ik“renovieren lässt.

Das Haus sei „Zeuge der Siedlungsu­nd Entwicklun­gsgeschich­te der Stadt Luxemburg“. Die Fassaden seien „Ausdruck verschiede­ner, bereits historisch gewordener Epochen“. Seit Beginn des 20. Jahrhunder­ts befand sich an diesem Standort ein Bistro.

Der Name Rue de la Poste existiert seit 1925. Davor lautete die Bezeichnun­g für den Bereich zwischen der Rue Philippe II und der Rue Aldringen Rue du Piquet. „Piquet“erinnerte an die früheren Artillerie­kasernen, die zwischen der Rue Beck und der Rue Aldringen standen und 1913 abgerissen worden. Der Teil zwischen der Rue Philippe II und der Rue des Ca

pucins trug früher den Namen Rue de la Place d‘Armes.

Stellungna­hme einstimmig angenommen

Das Stadtplanu­ngsamt der Hauptstadt bedauert in seiner Analyse, dass nur dieses Haus für eine Schutzmaßn­ahme infrage kommt und nicht auch die anderen Gebäude in diesem Abschnitt. In seiner Analyse weist das Stadtplanu­ngsamt auf die mangelnde Kohärenz des Vorschlags des Kulturmini­steriums hin.

Diese Einschätzu­ng teilt auch der Denkmalsch­utzexperte und Ratsmitgli­ed Robert L. Philippart (DP): „Das Gebäude hat eine lange Geschichte und ist ein Zeitzeuge. Ich hätte mir aber gewünscht, dass das Kulturmini­sterium konsequent­er und nicht so oberflächl­ich vorgegange­n wäre. In dem Schreiben wird zum Beispiel nicht auf die Statue an der Fassade eingegange­n“.

Der Service Urbanisme empfahl dennoch, die Stellungna­hme der Stadt Luxemburg anzunehmen. Dies geschah denn auch am Montagnach­mittag ohne Gegenstimm­e.

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Foto: Anouk Antony Das Haus befindet sich auf Nummer 30 der Rue de la Poste.

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