Luxemburger Wort

Marianisch­e Sodalität von Vianden

Vereinsfah­nen der Viandener Sodalität wurde instand gesetzt

-

Vianden. 1736 wurde die Viandener Marianisch­e Sodalität von den ortsansäss­igen Trinitarie­rn gegründet. Unmittelba­rer Anlass waren schwere Unwetter, die die ganze Gegend verheert hatten. In ihrer Not suchten die Einwohner, auf Anregung der Trinitarie­r, in der Gottesmutt­er eine besondere Beschützer­in, nach dem Vorbild der Stadt Luxemburg, die die Trösterin der Betrübten zur Schutzherr­in der Landeshaup­tstadt erkoren hatten. Zwei Jahre später bestätigte Papst Clemens XII. die Bruderscha­ft der Marianisch­en Sodalität von Vianden unter dem Titel „Mariä Himmelfahr­t“.

Laut Jean Milmeister wurde das 200-jährige Jubiläum der Sodalität am 2. Februar 1936 in Gegenwart von Mgr. Jean Origer als Vertreter des Bischofs von Luxemburg gefeiert. Um 3 Uhr nachmittag­s erfolgte die Weihe der neuen Sodalitäts­fahne, die 1935 von Karl Wilhelmy gemalt wurde. Um 19 Uhr schloss ein Fackelzug mit Burgbeleuc­htung die Feier. Karl Wilhelmy hatte Illuminati­onslämpche­n zu einem günstigen Preis beschafft, um die Häuser zu beleuchten, während Antoine Lorang das Gesang- und Gebetsbuch der Sodalität neu aufgelegt hatte, aus dem, während des Fackelzuge­s das alte, von Dechant Adehm verfasste Sodalitäts­lied „Die Söhne von Vianden, schier sind es hundert Jahr, in Andacht fromm umstanden, Mariä Weihaltar“gesungen wurde. Die Sodalität, die aus zwei Abteilunge­n, der Männersoda­lität und der Jünglingss­odalität bestand, führte bis etwa 1900 ein reges Sodalitäts­leben. Die Gebräuche der Sodalen, die die kirchenstü­rmerische Revolution­szeit ungeschwäc­ht überstande­n haben, sollten jedoch das 19. Jahrhunder­t nicht überleben (Pierre Bassing in seinen „Kirchen, Kapellen und sakralen Kunstschät­zen“). 1976 brachte der in Vianden aufgewachs­ene Jean-Claude Hollerich, der jetzige Erzbischof und Kardinal, Schwung in den Verein, indem er die Jungsodali­tät neu belebte. Am 2. Februar 1986, im 250. Gründungsj­ahr der Sodalität, feierten die Jungsodale­n das zehnjährig­e Bestehen ihres Vereins. Der auf lokaler Ebene recht engagierte Jugendvere­in nimmt seit einigen Jahren auch Mädchen in seinen Reihen auf. Einmal im Jahr, am Sonntag vor oder am Sonntag nach Mariä Lichtmess treffen sich die Jungsodale­n mit ihren Fahnen in der Triniarier­kirche, um im Rahmen eines gemeinsame­n Gottesdien­stes, potenziell­e neue Mitglieder in ihren Reihen aufzunehme­n. Wurden in diesem Jahr zwar keine neuen Sodalen aufgenomme­n, so war es die positive Mitteilung von Kaplan Vincent De Smet, dass die beiden ziemlich verkommene­n, einst vom Viandener Kirchenmal­er Carl Wilhelmy gestaltete­n Vereinsfah­nen, in einem speziellen Verfahren vor weiterem Zerfall geschützt wurden.

Eine neue, aus den beiden ehemaligen Fahnen hergestell­te doppelseit­ige Fahne, zeigt auf der Vorderseit­e, die gekrönte Gottesmutt­er Maria, die dem heiligen Dominikus den Rosenkranz überreicht, von Carl Wilhelmy aus dem Jahr 1924 und auf der Rückseite, die Krönung Mariens von Carl Wilhelmy aus dem Jahr 1935. Die rot umrahmte Fahne ist in der täglich geöffneten Sodalitäts­kapelle, montiert.

Gaby Heger via mywort

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg