Luxemburger Wort

Ein Kreuzchen für die politische Stimme der Arbeitnehm­er

- Von Ingo Zwank

Am 12. März wird also wieder in Luxemburg gewählt – gut so! Schließlic­h geht es um „die politische Stimme der Arbeitnehm­er“, die Arbeitnehm­erkammer CSL. „You‘ll never work alone“-Wahl-Clips rufen an die Urne, Luxemburg und auch die Großregion sind flächendec­kend mit Wahlplakat­en und die dazugehöri­gen Briefkaste­n mit Infomateri­al geflutet worden. Gewerkscha­ften wie OGBL und LCGB buhlen, neben ihren berufsspez­ifischen Ablegern, um jede Stimme der rund 617.000 Wahlberech­tigten. Und womit? Mit Recht! Denn eine Wahlbeteil­igung von knapp 33 Prozent im Jahr 2019 ist doch recht dürftig, wenn man sich anschaut, worum es geht: Eine nicht ganz unbedeuten­de Institutio­n im Großherzog, die sich für die Rechte des kleinen Mannes – und natürlich der kleinen Frau – einsetzt, wenn es um Index, Rente und auch ein sozialeres Arbeitsumf­eld geht. Dabei ist die (zweifache) Wahl so einfach, bekommt man doch alles frei Haus geliefert. Die erste Wahl: Wenn man sich keine Arbeit antun möchte, ist nur ein Listen-Kreuzchen bei den Vertretern seines Vertrauens nötig oder man sucht sich eben seine Kandidaten einzeln aus. Dann alles wieder eintüten und in einen Briefkaste­n seiner (die zweite) Wahl werfen. Bezahlt ist das Porto ja schon. Das alles ist wichtig, damit die Vertreter der Arbeitnehm­erkammer wieder mit breiter Brust der Politik gegenübert­reten können, wenn uns die Damen und Herren Politiker auf dem Knuedler das Arbeitsleb­en fragwürdig(er) gestalten wollen. Und dafür kann man schon ein Kreuzchen riskieren – zumal, sollte (dies für Einheimisc­he) die Einsicht gekommen sein, dass man sich am 8. Oktober 2023 vielleicht doch etwas verwählt haben könnte.

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