Ein Hotelbau als Chance für die Region
Es ist ein Vorhaben, das wohl in die Geschichte der Gemeinde Weiswampach, wenn nicht sogar des Landes eingehen wird. Denn selten hat der Bau einer touristischen Infrastruktur für so viel Rumore, Diskussionen und gar Polizeieinsätze geführt als das nunmehr fast fertige Hotel (inklusive Freizeitanlage) am „Wämper Séi“.
Obwohl die Bürgerinitiative nicht nur das Resort als Dorn im Auge hatte, führte deren Kritik und die Opposition im Gemeinderat im August 2019 zu einem Referendum, das am Ende trotzdem keine Rolle spielen sollte. Obwohl 60 Prozent der Wähler sich gegen den Hotelbau aussprachen, änderte die kommunale Führung nichts an ihren Plänen. Ganz im Gegenteil. Das Projekt wurde vorangetrieben und steht nun kurz vor der Fertigstellung.
Die Tatsache, dass die Hotels hierzulande vom Aussterben bedroht und schon fast zur Rarität geworden sind, scheint die Projektgegner nicht zu stören – frei nach dem Motto „nicht vor meiner Haustür“wurde während Jahren munter weiter kritisiert. Natürlich ist es verständlich, dass Einwohner bei solchen Großprojekten unsicher sind und befürchten, an Lebensqualität zu verlieren. Doch das muss nicht sein.
Klar ist, dass der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftssektor ist – allein für das Hotel in Weiswampach werden mindestens 50 Stellen ausgeschrieben, was für eine Gemeinde wie Weiswampach mit knapp 2500 Einwohnern ein passabler Wert ist. Werden neue Strukturen optimal durchdacht, können sie nicht nur Besucher aus dem Ausland anziehen, sondern auch zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner beitragen.
Ein Ziel in den Leitlinien des Tourismusministeriums ist es, „sich auf die wechselnden Bedürfnisse der Menschen, Arbeitnehmer, Einwohner und Grenzgänger zu konzentrieren, aber auch die Aufenthaltsqualität und die Lebensqualität zu stärken und in Einklang zu bringen.“Gleichzeitig will man sich „langfristig durch definierte, authentische Themen und durch zielgruppenspezifische Angebote mit Erlebnischarakter positionieren und so das Markenimage der Nation stärken.“Würden nun alle Gegner des Freizeitresorts einen unvoreingenommenen Blick auf das Projekt werfen, würden sie erkennen, dass genau dies in Weiswampach geschieht. Mit dem Freizeitresort inklusive Hotel, Ferienchalets und Funpark am See wird nicht nur das ganze Areal einen modernen und doch naturnahen Look bekommen, sondern überhaupt wieder zu neuem Leben erweckt. Denn, wer ehrlich ist, muss zugeben, dass der „Wämper Séi“zwar stets viele Badegäste angelockt hat, das Gebiet, das in den 1970er-Jahren angelegt wurde, aber längst an Attraktivität verloren hatte.
Auch wenn das Projekt wohl noch während Jahren einen bitteren Nachgeschmack behalten wird, könnte die neue Anlage dazu beitragen, sämtliche Punkte dieser Leitlinien zu erfüllen. Dafür müssen aber nicht nur die Touristen kommen, sondern auch die Einheimischen mitspielen und das Projekt akzeptieren.
Wer ehrlich ist, muss zugeben, dass der „Wämper Séi“zwar stets viele Badegäste anlockte, aber längst an Attraktivität verloren hatte.