Das „FairFashion Lab 2.0“wartet mit neuer Kollektion auf
Sechs Künstler haben für die Kampagne „Rethink your Clothes“von Caritas und Fairtrade Luxembourg ihre Designideen umgesetzt
Nach der ersten Auflage des „FairFashion Lab“im Juni 2021, setzt die Initative „Rethink your clothes“die Zusammenarbeit mit weiteren sechs Künstlern fort. Für die zweite Auflage ist mit den Werkstätten der Stiftung „Kräizbierg“ein neuer Partner mit im Boot.
Jean-Louis Zeien, Präsident der NGO Fairtrade Lëtzebuerg, lud die Anwesenden bei der offiziellen Vorstellung der neuen Designs zunächst auf die triste Reise eines Hemdes ein. Diese beginnt in Indien mit dem Anbau von gentechnisch veränderter Baumwolle. Der hohe Wasserverbrauch sowie der Einsatz von giftigen Pestiziden sind verheerend für Mensch und Umwelt. Landwirte können kaum vom Anbau leben, die Suizidrate sei hoch. Unmenschliche Bedingungen, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung und der Einsatz von Giftstoffen in der Produktion stehen dort an der Tagesordnung, sagt Zeien. All das Leid, damit die Kleidung nach ein paar Mal tragen, im Müll landet und am Ende verbrannt wird.
„Ich wünsche mir in Luxemburg eine Textilindustrie, wie sie früher hierzulande existierte“, sagt Jean-Louis Zeien. Sein größter Wunsch sei es, durch lokale Unternehmen der billigen Wegwerfmode ein Ende zu setzen. Der Weg bis dorthin ist weit. Jedoch sei man mit dem „FairFashion Lab 2.0“einen Schritt weiter.
Lisa Gardin, Melissa Di Bernardo, Simone Lazzaretti, Soraia Da Silva Ferreira, Tiffany Ferrandini und Damien Giudice lauten die Namen der sechs teilnehmenden Künstler. Sie kreierten die neue Kollektion „Fairtrade Good Vibes Only“. Für sie ist dieses Projekt eine Möglichkeit, ihre Bekanntheit zu steigern und zu beweisen, dass auch in Luxemburg Mode produziert werden kann.
Wertvolle Arbeit für Menschen mit physischen Einschränkungen
Die eigentliche Textilproduktion erfolgte bei den von Fairtrade Luxemburg unterstützten Textilfabrikanten, so Zeien. Aktuell garantiert die NGO 45.000 Menschen in acht Ländern ein faires und sicheres Einkommen unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Das Bedrucken sowie die Stickereien der Textilwaren erfolgte mit den luxemburgischen Partnern Asport, Action Wear, Francis und den Ateliers Kräizbierg.
Soraia und Melissa, die beiden Mitarbeiterinnen in den geschützten Werkstätten der Stiftung Kräizbierg, sind vom Projekt begeistert. Sie entschieden den internen Wettbewerb für sich. Soraia behauptet zwar von sich selbst, dass Zeichnen nicht ihre größte Stärke sei. Dennoch schuf sie ein symbolträchtiges T-Shirt mit der Darstellung von Zuckerwatte. Melissa ihrerseits zeichnet seit ihrem sechsten Lebensjahr. Sie setzte den roten Faden in den Mittelpunkt ihrer Laptoptasche.
Für Mark Bissen, den Direktionsbeauftragter der Ateliers Kräizbierg, reiht sich diese Partnerschaft in die Philosophie der Stiftung ein. Das Projekt erlaube es Menschen mit physischen Einschränkungen, einer wertvollen Arbeit in einer geschützten Umgebung nachzugehen. Aktuell denke man sogar über den Aufbau einer Textilwerkstatt innerhalb der Ateliers Kräizbierg nach.
Aktuell garantiert Fairtrade Lëtzebuerg 45.000 Menschen in acht Ländern ein faires und sicheres Einkommen unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.