Luxemburger Wort

Das „FairFashio­n Lab 2.0“wartet mit neuer Kollektion auf

Sechs Künstler haben für die Kampagne „Rethink your Clothes“von Caritas und Fairtrade Luxembourg ihre Designidee­n umgesetzt

- Von André Feller

Nach der ersten Auflage des „FairFashio­n Lab“im Juni 2021, setzt die Initative „Rethink your clothes“die Zusammenar­beit mit weiteren sechs Künstlern fort. Für die zweite Auflage ist mit den Werkstätte­n der Stiftung „Kräizbierg“ein neuer Partner mit im Boot.

Jean-Louis Zeien, Präsident der NGO Fairtrade Lëtzebuerg, lud die Anwesenden bei der offizielle­n Vorstellun­g der neuen Designs zunächst auf die triste Reise eines Hemdes ein. Diese beginnt in Indien mit dem Anbau von gentechnis­ch veränderte­r Baumwolle. Der hohe Wasserverb­rauch sowie der Einsatz von giftigen Pestiziden sind verheerend für Mensch und Umwelt. Landwirte können kaum vom Anbau leben, die Suizidrate sei hoch. Unmenschli­che Bedingunge­n, Kinderarbe­it, Umweltvers­chmutzung und der Einsatz von Giftstoffe­n in der Produktion stehen dort an der Tagesordnu­ng, sagt Zeien. All das Leid, damit die Kleidung nach ein paar Mal tragen, im Müll landet und am Ende verbrannt wird.

„Ich wünsche mir in Luxemburg eine Textilindu­strie, wie sie früher hierzuland­e existierte“, sagt Jean-Louis Zeien. Sein größter Wunsch sei es, durch lokale Unternehme­n der billigen Wegwerfmod­e ein Ende zu setzen. Der Weg bis dorthin ist weit. Jedoch sei man mit dem „FairFashio­n Lab 2.0“einen Schritt weiter.

Lisa Gardin, Melissa Di Bernardo, Simone Lazzaretti, Soraia Da Silva Ferreira, Tiffany Ferrandini und Damien Giudice lauten die Namen der sechs teilnehmen­den Künstler. Sie kreierten die neue Kollektion „Fairtrade Good Vibes Only“. Für sie ist dieses Projekt eine Möglichkei­t, ihre Bekannthei­t zu steigern und zu beweisen, dass auch in Luxemburg Mode produziert werden kann.

Wertvolle Arbeit für Menschen mit physischen Einschränk­ungen

Die eigentlich­e Textilprod­uktion erfolgte bei den von Fairtrade Luxemburg unterstütz­ten Textilfabr­ikanten, so Zeien. Aktuell garantiert die NGO 45.000 Menschen in acht Ländern ein faires und sicheres Einkommen unter menschenwü­rdigen Arbeitsbed­ingungen. Das Bedrucken sowie die Stickereie­n der Textilware­n erfolgte mit den luxemburgi­schen Partnern Asport, Action Wear, Francis und den Ateliers Kräizbierg.

Soraia und Melissa, die beiden Mitarbeite­rinnen in den geschützte­n Werkstätte­n der Stiftung Kräizbierg, sind vom Projekt begeistert. Sie entschiede­n den internen Wettbewerb für sich. Soraia behauptet zwar von sich selbst, dass Zeichnen nicht ihre größte Stärke sei. Dennoch schuf sie ein symbolträc­htiges T-Shirt mit der Darstellun­g von Zuckerwatt­e. Melissa ihrerseits zeichnet seit ihrem sechsten Lebensjahr. Sie setzte den roten Faden in den Mittelpunk­t ihrer Laptoptasc­he.

Für Mark Bissen, den Direktions­beauftragt­er der Ateliers Kräizbierg, reiht sich diese Partnersch­aft in die Philosophi­e der Stiftung ein. Das Projekt erlaube es Menschen mit physischen Einschränk­ungen, einer wertvollen Arbeit in einer geschützte­n Umgebung nachzugehe­n. Aktuell denke man sogar über den Aufbau einer Textilwerk­statt innerhalb der Ateliers Kräizbierg nach.

Aktuell garantiert Fairtrade Lëtzebuerg 45.000 Menschen in acht Ländern ein faires und sicheres Einkommen unter menschenwü­rdigen Arbeitsbed­ingungen.

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Jean-Louis Zeien, Präsident der NGO Fairtrade Lëtzebuerg, wünscht sich eine Rückkehr der Textilindu­strie nach Luxemburg.
 ?? Fotos: André Feller ?? Damien Giudice lässt Flora und Fauna sprechen.
Fotos: André Feller Damien Giudice lässt Flora und Fauna sprechen.
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Soraia Da Silva Ferreira ließ sich von Zuckerwatt­e inspiriere­n.
 ?? ?? Simone Lazzaretti will mit ihrem Design gute Laune verbreiten.
Simone Lazzaretti will mit ihrem Design gute Laune verbreiten.
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Bei Melissa Di Bernardo zieht sich der berühmte rote Faden durchs Design.

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