Was es mit dem 29. Februar auf sich hat
2024 ist ein Schaltjahr. Es hat also 366 statt 365 Tage. Aber warum eigentlich und wo kommt der zusätzlich Tag her?
Auf den ersten flüchtigen Blick ist eigentlich alles ganz einfach. Ein Jahr hat 365 Tage, weil sich die Erde in dieser Zeit einmal um die Sonne dreht. Doch wenn man einmal ein bisschen genauer hinschaut, stimmt das gar nicht. Die Erde braucht für eine Sonnenumrundung etwas mehr als 365 Tage – und zwar rund einen viertel Tag mehr. Diese überschüssigen Stunden, Minuten und Sekunden summieren sich im Laufe der Zeit und das bringt den Kalender gehörig durcheinander. Würde man nicht eingreifen und ihn nicht anpassen, läge Weihnachten eines Tages im Hochsommer.
Änderung unter Julius Cäsar
Um den Unterschied auszugleichen, reformierte schon Julius Cäsar den römischen Kalender und fügte alle vier Jahre einen zusätzlichen Schalttag ein. Dieser sogenannte Julianische Kalender löste das grundsätzliche Problem allerdings auch nicht zu 100 Prozent, denn das Jahr hatte nun eine durchschnittliche Länge von 365,25 Tagen, was zwar schon recht genau war, aber eben noch nicht wirklich genau. Die Erde braucht für ihre Sonnenumrundung nämlich nicht exakt einen viertel Tag mehr. Es sind einige Minuten weniger, was zur Folge hat, dass die fehlenden Minuten sich ebenfalls zu einem Restfehler aufsummieren. Alle rund 130 Jahre kam so immerhin ein ganzer Tag zusammen.
Im Jahr 1582 hatte sich die Frühlings-Tagund-Nacht-Gleiche, die eigentlich am 21. März stattfinden sollte, schon auf den 11. März verschoben. Um den Kalender entsprechend anzupassen, verfügte Papst Gregor XIII. zehn Kalendertage einfach auszulassen und so folgte auf den 4. Oktober 1582 sofort der 15. Oktober 1582. Damit aber nicht genug: In diesen nach ihm benannten Gregoreanischen Kalender wurden noch besondere Schalttagsregeln eingefügt, die weitere Fehler künftig minimieren sollten. Alle Jahre, die glatt durch vier teilbar sind, werden zu Schaltjahren, also beispielsweise die Jahre 2020, 2024 und 2028. In diesen Jahren wird also ein zusätzlicher Tag eingefügt. Ausgenommen von dieser Regelung sind die sogenannten Säkularjahre, also diejenigen Jahre, die ein Jahrhundert abschließen und glatt durch 100 teilbar sind, also beispielsweise die Jahre 1900 und 2100. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Diejenigen Säkularjahre, die ohne Rest durch 400 teilbar sind, sind dann doch wieder Schaltjahre, also beispielsweise das Jahr 2000, da es zwar ein Jahrhundert abschließt, aber eben auch glatt durch 400 teilbar ist.
Kein genauer Ausgleich
Ja, man ahnt es irgendwie schon: Es bleiben trotzdem immer noch Restfehler übrig, die sich im Laufe der Zeit aufsummieren. Das Jahr hat im Gregoreanischen Kalender, den wir aktuell immer noch im Gebrauch haben, nämlich eine durchschnittliche Länge von 365,2425 Tagen, doch auch das entspricht nicht der tatsächlichen Länge eines Tages. Die Erde dreht sich nämlich nicht immer mit derselben Geschwindigkeit. Eine ganze Reihe von Einflussfaktoren können dazu führen, dass die Rotationsgeschwindigkeit zu- oder auch abnimmt. Dazu gehören unter anderem die Gezeitenreibung, die Verschiebung der Kontinentalplatten und die saisonale Umschichtung von Biomasse, wie etwa das Blattwachstum der Bäume,
Schnee oder Eis. Dennoch können wir mit der aktuellen Regelung ganz gut leben, denn bis sich die übrig gebliebenen Restfehler zu einem ganzen Tag aufsummieren und wir einen Schalttag ausfallen lassen müssen, dauert es noch ein paar Jahrhunderte.
Um den Kalender entsprechend anzupassen, verfügte Papst Gregor XIII. zehn Kalendertage einfach auszulassen.