Luxemburger Wort

Die Sanierung des Viandener Freibads hat begonnen

Der Gemeindera­t hat den Kostenvora­nschlag über 1,84 Millionen Euro bewilligt

- Von Nico Muller

In ihrem Wahlprogra­mm hatte die Viandener Gruppierun­g „No beim Bierger“im vergangene­n Jahr versproche­n, das lokale Schwimmbad noch 2024 wieder für Badegäste zugänglich zu machen. Die Gruppierun­g, die mit gleich acht Räten in den neuen Gemeindera­t gewählt wurde, will Wort halten und hat in der Sitzung vom Mittwoch eine wichtige Weiche gestellt, um diesem Ziel näherzukom­men. Mehrheitli­ch wurde nämlich ein Kostenvora­nschlag über 1,8 Millionen Euro für die Arbeiten einer ersten Renovierun­gsphase bewilligt. Nur Rat Jengel Klasen stimmte dagegen.

„Sportliche­s Ziel, aber machbar“

Marc Prommensch­enkel vom Ingenieurb­üro Daedalus Engineerin­g aus Heffingen stellte die geplanten Arbeiten der ersten Phase im Detail vor. Geplant sei, zum 15. Juli das Nichtschwi­mmerbecken samt neuem Technikgeb­äude betriebsbe­reit zu haben. Auch der Kassenbere­ich sowie die Buvette werden instand gesetzt. Außerdem werden im Eingang des Schwimmbad­s insgesamt neun provisoris­che Container aufgestell­t, in denen die Sanitäranl­agen, Umkleiden und Spinde untergebra­cht werden. Allein der Bau des neuen Technikgeb­äudes wird mit 462.000 Euro veranschla­gt, während die technische Einrichtun­g 598.000 Euro kosten soll. Aus Sicherheit­sgründen sollen in diesem Sommer höchstens 500 Besucher auf dem Gelände, das im Normalbetr­ieb bis zu 1.100 Gäste beherberge­n könne, zugelassen werden. Die Realisieru­ng der Arbeiten in dem kurzen Zeitraum sei zwar ein sportliche­s Ziel, aber machbar, wenn die Bagger schnell rollten, so Prommensch­enkel.

Bürgermeis­ter Francis Weyrich zeigte sich optimistis­ch, dass das Schwimmbad im Sommer seine Türen öffnen kann und stellte noch einmal klar, dass man kein Designersc­hwimmbad anstrebe, sondern eines, das funktionie­rt und dessen Unterhalts­kosten möglichst niedrig sind. Man habe sich einen Zeitraum von zwei bis maximal drei Jahren gegeben, um das Schwimmbad rundum zu erneuern. Das Gemeindeob­erhaupt geht denn auch davon aus, dass sich das Tourismusm­inisterium mit 50 Prozent an den Gesamtinve­stitionsko­sten von voraussich­tlich 5,2 Millionen Euro beteiligen wird.

Nachdem das Schwimmbad im Sommer 2019 nach einem letztlich noch

glimpflich verlaufene­n Unfall zwischenze­itlich für drei Wochen unterbroch­en worden war, blieb es in den nachfolgen­den Jahren bis heute gänzlich geschlosse­n. Es hatte sich damals nämlich herausgest­ellt, dass die Anlage in vielen Bereichen nicht mehr konform war zu den gesetzlich­en Sicherheit­s-Bestimmung­en und die Gemeinde als Eigentümer unter diesen Umständen einen Antrag für eine erneute Betriebser­laubnis bei der Inspection du travail et des mines (ITM) erst gar nicht zu stellen brauchte.

Im Grunde genommen war das Schwimmbad von 2012 bis 2019 sogar illegal betrieben worden. Denn nach dem Inkrafttre­ten des neuen Kommodo-Inkommodo-Gesetzes 2012 hätte die Gemeinde bedeutende Arbeiten durchführe­n müssen, um die Anlage den neuen Sicherheit­svorschrif­ten anzupassen. So fehlte es zum Beispiel an genügend Umkleideka­binen, Duschmögli­chkeiten, Sanitäranl­agen und Feuerdetek­toren, die Zugangs- beziehungs­weise Fluchtpfor­ten waren nicht breit genug, und auch technische Einrichtun­gen wie etwa Wasseraufb­ereitung und Blitzschut­z hätten erneuert werden müssen. Das alles ist aber nicht passiert, sodass erst nach einem Zwischenfa­ll sieben Jahre später gehandelt wurde.

Seit seiner Inbetriebn­ahme im Jahr 1971 wurde immer nur das Allernötig­ste in das Freibad investiert. Doch nun hat sich die neue Gemeindefü­hrung auf die Fahne geschriebe­n, aus dem hoch über Vianden gelegenen Schwimmbad ein Ort zu machen, wo Besucher aus der ganzen Region wieder Badespaß erleben können. Dabei überlässt man nichts dem Zufall. Gemeindear­beiter haben nämlich schon dieser Tage mit kleineren Vorbereitu­ngsarbeite­n begonnen.

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Im kommenden Sommer soll lediglich das Nichtschwi­mmerbecken samt Wasserruts­che in Betrieb genommen werden.
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Fotos: Nico Muller In den kommenden Monaten und Jahren wird das Freibad in Vianden saniert. Teilweise eröffnet werden soll es am 15. Juli.

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