Sophie Elcheroth steht für den Umbruch in der Nationalmannschaft
Luxemburgs Handballfrauen gehen als Außenseiter in die EM-Qualifikation und zahlen immer wieder Lehrgeld. Aber bei der Niederlage gegen Färöer gab es auch Lichtblicke
Verlieren mag sie natürlich nicht. Aber für Sophie Elcheroth war das Länderspiel der Luxemburger Handball-Nationalmannschaft gegen die Färöer trotz der deutlichen 16:34-Niederlage ein Schritt nach vorn. Die 17-jährige Kreisläuferin war wie drei gleichaltrige Mitspielerinnen zum ersten Mal in der EM-Qualifikation und schlug sich bravourös.
„Es war sehr aufregend. Ich hatte großen Respekt vor dem Gegner und auch vor dem, was in dem Spiel auf mich zukommen würde. Aber ich denke, ich habe das gemeistert und mein Bestes gegeben“, sagte sie am Mittwochabend nach dem Duell in der Coque in Kirchberg, in dem mehrere Luxemburgerinnen mit ihrer Nervosität zu kämpfen hatten. Elcheroth konnte gut mit der Anspannung umgehen und war sogar relativ lang auf dem Feld. „Ich bin froh über die Minuten, die ich bekommen habe. Der Trainer gibt mir eine große Verantwortung, worüber ich mich sehr freue“, meinte sie. Die Jugendliche spielt beim CHEV Diekirch ihre dritte Saison in der Axa League.
Die ebenfalls erst 17-jährigen Laura Ciufoli (Düdelingen), Alissa Massaro (Museldall) und Moira Avallone (Yutz/F) waren auch erstmals für eine Kampagne der A-Auswahl nominiert worden. Drei der Neulinge (außer Avallone) kamen zum Einsatz. Elcheroth, mit über 1,80 m Körperlänge eine der Größten im Team, erzielte zwei Tore. Ciufoli gelang ein Treffer. „Die jungen Spielerinnen hatten einen guten Einstand“, lobte Trainer Alexandre Scheubel. Noch jünger ist die erst 15-jährige Torhüterin Ines Lopa, die eine Halbzeit lang spielte. Sie hatte ihr Debüt in der Kampagne schon im Oktober gegeben. „Sie haben ein super Spiel gemacht“, fand auch die erfahrene Laura Willems. Sie teilte sich die Kreisläufer-Position mit Elcheroth und war froh darüber, auch mal aussetzen zu können. Denn die körperliche Belastung war eines der größten Probleme im Vergleich mit den Frauen aus dem Norden. „Physisch sind sie viel stärker. Das hat man über die 60 Minuten leider extrem gesehen“, so Willems.
Da die Luxemburgerinnen erstmals in der Hauptrunde einer Kampagne und nicht in der Vorqualifikation antreten, war die Überlegenheit der Gegner in der Gruppe sieben zu erwarten. Für die FLHAuswahl war es die dritte Niederlage nach jenen im Oktober gegen Island und Schweden und erneut eine Lehrstunde. „Das sind Vollprofis. Daher sind diese Spiele immer noch ein Stück härter als die in der Vorqualifikation“, erklärte Willems.
Dass auch ein kleines Land wie Färöer im Handball gegenüber Luxemburg Favorit ist, war bereits nach den ersten Spielen im Herbst abzusehen, als der 28. der europäischen Rangliste gegen das Topteam Schweden lange gut mithielt und gegen Island auf Augenhöhe war. „Wir wussten, worauf wir uns einstellen mussten. Wir wussten, dass die Gegnerinnen eine Stunde lang sprinten würden“, sagte Willems.
Die Partie hatte für die Gastgeberinnen positiv begonnen. Zum ersten Mal in dieser Kampagne führte Luxemburg, zunächst 1:0 durch Mirela Kozar und dann 2:1 nach einem Treffer von Kim Wirtz. Nach 30 Minuten betrug der Rückstand sieben Punkte. „Die erste Halbzeit war ganz ordentlich. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir trainiert haben. Wir haben viele Tempogegenstöße der Färöer unterbrochen“, urteilte Willems.
Schwache Quote vom Punkt
Am Ende trennten die beiden Kontrahenten 18 Punkte. „Der Rückstand ist der gleiche wie gegen Island. Das ist keine Überraschung. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, danach wurde es physisch schwierig“, meinte Trainer Scheubel. „Weil der Gegner sehr schnell spielte, haben wir in der zweiten Halbzeit viele Tore nach Kontern kassiert. Wir hatten viele Ballverluste aufgrund der Ermüdung.“
Ein bisschen Pech kam hinzu. Die Luxemburgerinnen verwandelten nur zwei ihrer sechs Siebenmeter. Die gegnerische Torhüterin Annika Petersen war mit insgesamt elf Paraden ein starker Rückhalt für ihr Team. FLH-Kapitänin Tina Welter war angeschlagen. Sie hatte sich im Training leicht am Knie verletzt, spiel
Dies ist die EMQualifikation. Das Niveau ist sehr hoch. Es ist eine harte Ausbildung. Alexandre Scheubel, Nationaltrainer
te mit einem Tape-Verband und war nicht ganz auf der Höhe. Am Sonntag (18 Uhr) haben die Luxemburgerinnen die Chance, sich zu steigern. Sie spielen dann auswärts in Torshavn erneut gegen die Färöer. Leichter wird es für die FLHFrauen wohl nicht werden. „Dies ist die EM-Qualifikation. Das Niveau ist sehr hoch. Es ist eine harte Ausbildung“, betonte Scheubel. In der Tabelle der Gruppe sieben ist seine Mannschaft nach der Hälfte der Runde Vierter und Letzter. Favorit Schweden führt erwartungsgemäß mit drei Siegen vor Island und Färöer. Die Luxemburgerinnen wollen diese harte Schule trotz hoher Niederlagen nicht missen, so Willems: „Wir brauchen diese Erfahrung. Wir werden besser dadurch.“