Luxemburger Wort

Katastroph­e in Gaza löst weltweit heftige Kritik aus

Die Forderunge­n nach einer Waffenruhe werden immer lauter

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Gaza/Tel Aviv. Nach dem Tod vieler Palästinen­ser bei der Ankunft von Hilfsliefe­rungen im Gazastreif­en sind die Forderunge­n nach einer Waffenruhe internatio­nal lauter geworden. Zugleich wurde Israel aufgeforde­rt, die Umstände der tödlichen Katastroph­e aufzukläre­n. Hilfsorgan­isationen wiesen außerdem auf die katastroph­ale humanitäre Lage der rund 2,2 Millionen Menschen im Gazastreif­en hin. Mehrere arabische Länder warfen Israel vor, für die Toten verantwort­lich zu sein. Israels Militär bestreitet das.

Was sich genau am Donnerstag bei der Ankunft eines Hilfskonvo­is abgespielt hatte, blieb auch am Tag danach unklar. Sicher ist nur, dass viele verzweifel­te Menschen versucht hatten, sich mit Hilfsgüter­n zu versorgen. Mehr als hundert sollen nach Angaben der von der islamistis­chen Hamas kontrollie­rten Gesundheit­sbehörde dabei gestorben sein. Über 700 wurden demnach verletzt. Die Gesamtzahl der getöteten Palästinen­ser wurde am Freitag mit 30.228 angegeben. 71. 377 sollen verletzt worden sein.

Die deutsche Außenminis­terin Annalena Baerbock zeigte sich erschütter­t und forderte zugleich Aufklärung durch Israel. EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen zeigte sich über den Vorfall „zutiefst beunruhigt“. Es müssten alle Anstrengun­gen unternomme­n werden, um die Geschehnis­se zu untersuche­n und für Transparen­z zu sorgen, schrieb sie am Freitag auf X (vormals Twitter).

Die US-Regierung steht mit der israelisch­en Regierung wegen des Vorfalls in Kontakt und verlangt Antworten. Es sei das Verständni­s der USA, dass eine Untersuchu­ng im Gange sei, sagte der Sprecher des US-Außenminis­teriums, Matthew Miller. „Wir werden diese Untersuchu­ng genau verfolgen und auf Antworten drängen.“Die „Tragödie“könne die Verhandlun­gen über eine Waffenruhe und die Freilassun­g der Geiseln in der Gewalt der islamistis­chen Hamas komplizier­ter machen. China verurteilt­e den Vorfall ebenfalls. China sei „schockiert“darüber und verurteile den Vorfall, sagte Außenamtss­precherin Mao Ning am Freitag in Peking. Die Volksrepub­lik fordere alle Seiten und besonders Israel auf, sofort das Feuer einzustell­en und den Krieg zu beenden. dpa

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