Man erinnert sich
Gedenkfeier der Amicale des Anciens Détenues de Sachsenhausen/Oranienburg
Luxemburg. Familienangehörige und Freunde hatten sich, wie jedes Jahr, in der Herz-Jesu-Kirche eingefunden, um in einer feierlichen Messe der 19 Luxemburger zu gedenken. Vor 79 Jahren, in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1945, nur wenige Wochen vor der Befreiung durch die Rote Armee, wurden im „Industriehof“des Konzentrationslagers Sachsenhausen/Oranienburg bei Berlin 84 Häftlinge brutal von der SS erschossen. Dies waren 57 russische Kriegsgefangene, 15 Soldaten der luxemburgischen Freiwilligen Kompanie, zwei luxemburgische Gendarmen und zwei Polizisten, sowie zwei englische Flieger, vier deutsche Nazigegner, ein russischer Major und ein französischer Häftling. 19 Kerzen wurden für die 19 Luxemburger angezündet und eine zusätzliche für alle ehemaligen Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen, die hier gelitten haben. An der Feier nahmen die Association Mutualiste GrandDucale des Militaires et Anciens Militaires luxembourgeois, einige Mitglieder des Comité pour la Mémoire de la Deuxième Guerre Mondiale und Mitglieder des Musée de la Police teil. Die LPPD, LPL und die Union waren mit ihren Fahnen anwesend. Die Chorale des Exilés verschönerte mit ihrem Gesang die Messe und die Darbietung der „Sonnerie aux Morts“, von einem Militärmusiker vorgetragen, war sehr beeindruckend. Nach der Messe begaben sich die Leute auf den Kanounenhiwwel, wo am Monuments aux Morts Blumen niedergelegt wurden. Hier begleiteten ebenfalls zwei Musiker der Militärmusik die Zeremonie.
Auch wenn sich unter den Mitgliedern der Amicale Sachsenhausen keine Überlebenden des ehemaligen KZ Sachsenhausen/Oranienburg mehr befinden, begeht die Amicale des Anciens détenues de Sachsenhausen, zusammen mit den Familienangehörigen und Freunden, diese doch heutzutage immer noch dringende Feier, weil die Geschichte sich wiederholen könnte, wenn man vergisst!
José Trauffler via mywort