Ni Xiao Jing eifert ihrer berühmten Tante Ni Xia Lian nach
Zum Saisonhöhepunkt der Frauenmeisterschaft im Tischtennis treten zwei von vier Mannschaften nicht an. Eine Ettelbrückerin ist besonders enttäuscht
Bei Ni Xiao Jing und ihren Ettelbrücker Mitspielerinnen sitzt die Enttäuschung tief. Am morgigen Sonntag wollte die Tischtennis-Nationalspielerin im Saisonfinale der Frauenmeisterschaft in Bartringen ein Ausrufezeichen setzen. Anfang dieser Woche kam dann die Schocknachricht: Da ihr Verein nach der Verletzung von Dominique Kieffer keine drei konkurrenzfähigen Spielerinnen mehr aufstellen konnte, wurde die Mannschaft vor dem Final Four vorzeitig abgemeldet.
„Selbstverständlich ist es eine Riesenenttäuschung für meine Mannschaft und mich, dass wir im Halbfinale nicht antreten werden. Es ist schon eine Weile her, seitdem wir das letzte Mal genügend Spielerinnen zur Verfügung hatten. Leider ist der Sport in vielerlei Hinsicht unberechenbar und Verletzungen gehören dazu. Momentan hoffen wir einfach darauf, dass sich Dominique so schnell wie möglich von ihrer Verletzung erholen kann“, so Ni.
Für die Rechtshänderin ist die gesamte Situation umso frustrierender, da sie in letzter Zeit richtig gut in Form gekommen ist. In der laufenden Spielzeit gehört sie mit ihrer 5:1-Bilanz zu einer der besten Akteurinnen in der Frauenmeisterschaft. Die makellose Bilanz ihrer Mitspielerin Arina-Dora Singeorzan zeigt zudem, dass die Ettelbrückerinnen in Bestbesetzung gegen Tessy Gonderinger und Roodt durchaus ein Wort um den Titel mitgesprochen hätten.
Dass das Turnier am morgigen Sonntag (ab 14.30) nur noch wenig mit einem Final Four zu tun hat, zeigt die Tatsache, dass neben Ettelbrück auch Bascharage nicht antreten wird. Stattdessen sind mit Düdelingen (gegen Titelverteidiger Roodt) und Bartringen (gegen Howald) zwei Nachrücker im Halbfinale mit dabei.
Ni Xiao Jing kann sich nun auf andere Dinge konzentrieren: Neben dem Tischtennis absolviert die 20-Jährige im Moment ihr Abitur in Luxemburg. Nach ihrer Zeit in der Schule kann sich die gebürtige Chinesin gut vorstellen, ihren Sport auf professionellem Niveau auszuüben. Die Voraussetzungen dafür hat sie schon sehr früh geschaffen: „Als ich sechs Jahre alt war, hielt ich das erste Mal einen Schläger in der Hand und stand vor einer Tischtennisplatte.“
Mit mentalem Training zum Erfolg
Die Person, die sie mit dem Sport in Kontakt gebracht hatte, ist im Großherzogtum sowie auf der internationalen Tischtennisbühne bestens bekannt. Nationalspielerin Ni Xia Lian motivierte ihre Nichte Xiao Jing damals dazu, mit dem Tischtennis anzufangen. „Dank meiner Tante habe ich angefangen zu spielen. Sie hat mir von Anfang an bereits sehr viel geholfen und ich werde ihr dafür immer extrem dankbar sein“, erklärt die ehemalige Sportlycée-Schülerin. „Auch heute pflege ich noch eine sehr gute Beziehung zu ihr. Wir trainieren sogar ab und zu miteinander.“
Auf internationaler Ebene hat Ni Xiao Jing Luxemburg schon bei zahlreichen Jugend-Europameisterschaften vertreten. Zu ihrem größten Erfolg zählt die Ettelbrückerin den dritten Platz im Teamwettbewerb bei den Spielen der kleinen europäischen Staaten in Malta im vergangenen Jahr. Zusammen mit Gonderinger, Ariel Barbosa und Julie Poncin sammelte sie bei den JPEE wertvolle Erfahrungen im Erwachsenenbereich.
Um in Zukunft weiterhin die Möglichkeit zu bekommen, an internationalen Turnieren im Frauenbereich teilnehmen zu können, ist sich Ni jedoch bewusst, dass sie fleißig trainieren muss: „Für meine weitere Entwicklung ist es sehr wichtig, dass ich mich im physischen und vor allem im mentalen Bereich stets verbessere. Sollte mir das gelingen, hoffe ich, dass ich Luxemburg bald öfter bei internationalen Mannschaftswettbewerben vertreten darf. Auch die Teilnahme in den Einzelkategorien wird dann hoffentlich immer häufiger drin sein.“
: Dank meiner Tante habe ich angefangen zu spielen. Sie hat mir von Anfang an bereits sehr viel geholfen und ich werde ihr dafür immer extrem dankbar sein. Ni Xiao Jing, DT Ettelbrück