André Heinen wehrt sich gegen seine Abberufung
Luxemburg. André Heinen wurde am 27. Februar als Vorsitzender des Verwaltungsrats der „Caisse Médico-Complémentaire Mutualiste“(CMCM) abgesetzt. Heinen will nun gegen seine Abberufung gerichtlich vorgehen. „Sie ist nicht statutenkonform und deshalb illegal“, sagte Heinen gestern auf Nachfrage des „Luxemburger Wort“.
Rückblende. Anfang Februar hatten acht von 13 Mitgliedern des CMCM-Verwaltungsrates André Heinen schriftlich aufgefordert, eine Sitzung einzuberufen, um das Exekutivbüro abzuwählen. Das Exekutivbüro besteht aus vier Personen, die alle dem Verwaltungsrat angehören.
Vorsitzender des Exekutivbüros ist der Präsident des Verwaltungsrats, also André Heinen.
„Mir wurden Fehler vorgeworfen, aber welche das sind, weiß ich nicht“, erklärt Heinen im Gespräch mit dem LW. Er habe sich geweigert, die Sitzung einzuberufen und stattdessen einen außerordentlichen Kongress für den 18. April einberufen. Bei diesem Kongress sollten die Vertreter der verschiedenen Mutuelles sich die Vorwürfe und Heinens Antwort dazu anhören und sich dann ihr Urteil bilden. In der Folge sollte dann ein neuer Verwaltungsrat gewählt werden. So weit der Plan.
Heinen beruft außerordentlichen Kongress für den 18. April ein
Doch die acht Mitglieder, die Heinen absetzen wollten, haben sich darüber hinweggesetzt, eigenmächtig eine Sitzung einberufen und Heinen durch Gilbert Goergen ersetzt. Des Weiteren wurde Generalsekretär Nico Düsseldorf durch Yves Scharlé ersetzt.
Seine Abberufung sei illegal, weil laut den Statuten einzig der Präsident eine Sitzung einberufen könne und nicht andere Mitglieder des Verwaltungsrats. In der Folge sei auch die Wahl von Gilbert Goergen und Yves Scharlé illegal, so Heinen.
Seit zwei Jahren schwelt ein Konflikt bei der CMCM. Das Personal hatte sich 2022 bei André Heinen über das Management von Generaldirektor Fabio Secci beschwert und ihm Manipulation, Desinformation und Favoritismus vorgeworfen. Heinen hatte daraufhin ein Mediationsverfahren eingeleitet, um die Situation zu verbessern. Ob die für den 18. April einberufene Verwaltungsratssitzung stattfinden wird, bleibt abzuwarten.
Die Gewerkschaften OGBL und LCGB sorgen sich um die Arbeitsplätze und die Leistungen der CMCM. In einem Brief an Sozialversicherungsministerin Martine Deprez (CSV) sprechen die Gewerkschaften von einem Vertrauensverlust der Belegschaft und der Mutuelles gegenüber der aktuellen Generaldirektion und fordern die Ministerin auf, ein Audit durchzuführen. mig